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Tag des offenen Denkmals Von der Wasserburg Grabow zum Telegraphen in Ziegelsdorf

Grabow und Ziegelsdorf sind beim Tag des offenen Denkmals mit ihren „Talent Monumenten“ Anlaufpunkte für viele Besucher.

Von Bettina Schütze 11.09.2023, 15:42
Burgherr Stanislaus von Eichborn (li.) versorgte seine Besucher mit vielen Informationen über die Wasserburg Grabow.
Burgherr Stanislaus von Eichborn (li.) versorgte seine Besucher mit vielen Informationen über die Wasserburg Grabow. Foto: Bettina Schütze

Grabow/Ziegelsdorf - Am Tag des offenen Denkmals öffneten die St. Jakobi-Kirche Grabow und die Telegraphenstation in Ziegelsdorf ihre Türen. Sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag wurden in der Kirche Führungen angeboten. Die Telegraphenstation ist 24 Stunden zugänglich. Am Nachmittag bestand auch die Möglichkeit, selbst Zeichen einzustellen oder Zeichen mittels Codebuch zu entschlüsseln. Der Denkmaltag wird in Grabow seit Jahren in guter Tradition von der Evangelischen Kirchengemeinde Grabow und vom Heimatverein Grabow durchgeführt.

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Der jährlich deutschlandweit stattfindende Tag des offenen Denkmals wird seit 30 Jahren unter Federführung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet. „Das diesjährige Thema lautete ,Talent-Monument’, das im wahrsten Sinne des Wortes auch auf die zwei Grabower Denkmale zutrifft“, so Torsten Wambach vom Heimatverein Grabow.

Talent-Monumente in Grabow und Ziegelsdorf

Die Kirche ist ein Talent-Monument, weil sie, wie bei Talenten üblich, noch relativ jung ist, zumindest von innen. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1989 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Konträr zum offenen und hellen Innenraum lassen die romanischen Außenmauern, die bis in das Jahr 1150 zurückgehen, etwas anderes vermuten.

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Auch der nachgebaute Signalmast einer optischen Telegraphenstation ist ein Talent-Monument, weil viele Talente darin schlummern. Nachrichten mittels Flügelstellungen über weite Entfernungen übermitteln zu können, war 1832 der Anfang der heutigen Kommunikation. Torsten Wambach: „Wenn die Talente damals nicht überzeugt hätten, hätten wir heute kein Telefon, Handy, Messenger-Dienste und so weiter. Zudem waren unglaublich viele Talente notwendig gewesen, diesen Signalmast zu erstellen und ihn bedienbar zu machen. Ein Musterbeispiel für die vielen Talente einer Grabower Schlosserei.“

Geschichte reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück

Auch die Burg Grabow stand den Besuchern offen. Burgherr Stanislaus von Eichborn bot stündlich Führungen an. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 946. Damals schenkte Otto I. den Burgward („civitas") „Grabuua“ an das Magdeburger Moritzkloster.

Von der Wasserburg Grabow aus dem 12. Jahrhundert sind heute noch beträchtliche Reste der Hauptburg auf der westlich der Straße gelegenen, von Wasser umgebenen Erhöhung erhalten, wie zum Beispiel die Fundamente des Herrenhauses, Reste des Bergfrieds, Außenmauern der Wohngebäude bis zum ersten Obergeschoss, Mauern des Zwingers. Das Gelände der Vorburg östlich der Straße ist mit Wirtschaftsgebäuden besetzt.