Verlorenes und Gefundenes Welche Schätze im Fundbüro der Stadt Burg gelagert werden
Im Fundbüro der Stadt Burg in der Alten Kaserne 2 füllt sich das Lager mit Gegenständen von Fahrrädern bis Handys. Warum sich ein Besuch nach einem Verlust lohnt – auch für Finder.

Burg. - Wie schnell kann der Schreck in den Gliedern sitzen: Noch vor einer Stunde war der Schlüsselbund in der Hosentasche, kurz vor der Haustür ist er verschwunden – spurlos. Die schnelle Suche in der näheren Umgebung bleibt erfolglos. Für viele ein Albtraum. Und erst recht, wenn neben den privaten Schlüsseln auch die für die Arbeit nun nicht mehr auffindbar sind.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht dennoch: Vor allem deshalb, weil es immer noch ehrliche Zeitgenossen gibt, die – wenn sie beispielsweise auf Schlüssel stoßen – nicht achtlos daran vorbeigehen, sondern diesen ins örtliche Fundbüro bringen oder auch zur jeweiligen Polizei-Dienststelle. Ob das nun die Mehrzahl oder Minderheit ist, bleibt ungewiss. Fest steht aber: „Viele Leute wissen immer noch nicht, dass es ein Fundbüro in Burg gibt“, sagt Marina Döhlert.

Sie arbeitet in der Burger Stadtverwaltung und genau dort, wo eben solche Dinge wie Schlüssel, Handys, Spielzeug oder andere Gegenstände abgegeben werden können. Denn wer freut sich nicht, wenn Verlorenes wieder zurückgegeben werden kann?
Und in der Tat: Das Lager in der Verwaltung ist gut gefüllt. Drei bis viermal in der Woche werden verschiedenste Dinge abgegeben, für ein Großteil interessiert sich anschließend niemand mehr dafür, obwohl es lohnend wäre. Abgesehen von mittlerweile ungefähr 100 Fahrrädern oder Teilen davon, die registriert und ordnungsgemäß im Keller in der Alten Kaserne 2 aufbewahrt werden, existiert schon eine ganze Kiste mit mehr als 50 Schlüssel, davon etwa zehn für Autos. Auch vier Handys wurden von ehrlichen Mitmenschen gefunden und abgegeben, zeigt Mitarbeiter Richard Merkel.
Auch Finderlohn wird garantiert
Lesen Sie dazu folgenden Beitrag: Ersetzt Social Media das Fundbüro?
Die rechtmäßigen Besitzer haben sich bis heute nicht gemeldet. „Was nicht ist, kann ja noch werden“, hofft er. Denn eines steht fest. Besonders schön sind die Momente, bei denen jemand verlorene Dinge zurückerhält. Dabei verstehe sich von selbst, dass das entsprechende Eigentum auch nachgewiesen werden müsse. Um das eigene Fahrrad zurückzubekommen, benötigten die Stadt-Mitarbeiter der Fundstelle eine möglichst gute Beschreibung und idealerweise die Rahmen-Nummer, sagt Marina Döhlert.
Grundsätzlich werde Ehrlichkeit belohnt: Wer beispielsweise ein Portemonnaie mit Bargeld in Höhe von 500 Euro findet, kann vom Besitzer – nicht von der Verwaltung – fünf Prozent, also 25 Euro, verlangen.
Allerdings meldeten sich in den wenigsten Fällen die Besitzer. Wobei mit einem Besuch im Fundbüro auch Arbeit vermieden und letztlich Geld gespart werden könne, wie beispielsweise der Austausch von Schließzylindern. Trotzdem werde grundsätzlich beim Verlust von Gegenständen immer noch zu wenig im Fundbüro nachgefragt. Und wer beispielsweise ein Fahrrad im Amt abgibt, kann in jedem Fall darauf hoffen, das gute (oder weniger brauchbare) Stück nach einem Jahr abholen zu dürfen. So ist es jedenfalls gesetzlich geregelt.
Keine Auktion aktuell geplant
Apropos Fahrräder: Der Zustand der meisten Zweiräder lasse zu wünschen übrig, weshalb die Stadt aktuell von einer Auktion, wie noch vor Jahren gehandhabt, absieht. Aufwand und Nutzen würden in keinem Verhältnis stehen, begründet Ordnungsamtsleiter Torsten Schulz. Was nicht heißen soll, dass künftig wieder eine solche Aktion geplant werde.
Und wer sich generell für Fundsachen interessiert – ob als Suchender oder Finder - kann auch im Internet fündig werden – unter anderem auf der Plattform fundbürodeutschland.de. Dort werden auch Verlustanzeigen aufgenommen und Versteigerungen durchgeführt.