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Beschluss Hansefest mit Rostocker Agentur

Das Gardeleger Hansefest wird in den nächsten zwei Jahren von der CL Service-Agentur Rostock ausgerichtet - bei freiem Eintritt.

Von Cornelia Ahlfeld 29.11.2017, 20:00

Gardelegen l Lange Diskussionen fanden in der Sitzung des Hauptausschusses in Gardelegen nicht mehr statt. Die Entscheidung für einen Kurswechsel war eindeutig. Bei einer Gegenstimme (Nico Macht, Gemischte Fraktion) bestätigte der Hauptausschuss eine Beschlussvorlage der Verwaltung, wonach die Stadt Gardelegen sich verpflichtet, das Hansefest mit jährlich 20.000 Euro zu bezuschussen.

Zweiter Punkt der Vorlage: Variante A, Ausrichter soll die CL Service-Agentur Rostock von Christian Lübeck sein. Variante B ist damit vom Tisch. Nämlich die Beibehaltung des Status quo mit Alexander Kopke von alex Veranstaltungen Magdeburg, der seit 1999 das jährliche Hansefest in Gardelegen ausrichtet.

Offenbar aber nicht zur Zufriedenheit. Nachdem das Hansefest 2017 hinter allen Erwartungen zurückgeblieben sei, habe man sich in der Verwaltung entschlossen, einen weiteren Anbieter zu hören, heißt es in der Begründung der Vorlage. Dazu hatte sich Bürgermeisterin Mandy Zepig mit dem Osterburger Bürgermeister Nico Schulz in Verbindung gesetzt. Dort wird jährlich das Osterburger Stadt- und Spargelfest gefeiert. Ausrichter ist die Rostocker Agentur. Und dort sei man sehr zufrieden mit der Qualität, betonte Zepig erneut im Hauptausschuss.

Allerdings habe Agenturchef Christian Lübeck auch die Einladung zum Hauptausschuss nicht annehmen können. Nachdem er bei der jüngsten Sozialausschusssitzung nicht habe vorstellig werden können, weil er mit der Vorbereitung des Rostocker Weihnachtsmarktes beschäftigt gewesen sei, sei es dieses Mal der Greifswalder Weihnachtsmarkt, so Mandy Zepig.

In der Beschlussvorlage wurde der Rostocker Agentur ein Dreijahresvertrag zugesichert. Nach Kritik in den Fachausschüssen soll es nun ein Zweijahresvertag mit einer Verlängerungsoption werden. Damit könne sich Lübeck auch anfreunden, weniger aber nicht, denn er müsse Anschaffungen, wie Werbebanner und Absperranlagen, tätigen, gab Zepig den Inhalt eines Telefonates wieder. Kein Problem habe der Veranstalter mit der Bezeichnung Hansefest, obgleich er in seinem Konzept vorschlägt, einen zeitgemäßeren Namen zu finden.

Nicht abkehren könne Lübeck allerdings vom Veranstaltungstermin: nicht mehr am ersten August-Wochenende, sondern künftig am dritten September-Wochenende. Nach dem Tangermünder Burgfest – Ausrichter ist ebenfalls Lübeck – um eine „attraktive Tour für Schausteller, Imbiss- und Ausschankbetriebe und ambulante Marktkaufleute“ zu schaffen, heißt es im Konzept der Rostocker Agentur.

„Ich sehe das aus vertraglicher Sicht“, erklärte Nico Macht (Gemischte Fraktion). Er habe in jedem der beiden Angebote etwas „Verstecktes“ gefunden. Bei der Rostocker Agentur seien es noch „einige Kosten, die die Stadt betreffen“, so Macht. Er habe Zweifel, ob das reichen wird. Bei Kopke seien es zuzüglich 7000 Euro, die er haben wolle. „Beide Konzepte sind nicht vergleichbar. Ich kann keinem zustimmen“, betonte Macht.

Wenn es keine Mehrheit für eine Variante gebe, „dann werden wir 2018 kein Stadtfest haben“, machte Zepig deutlich. „Wir brauchen in Gardelegen unbedingt das Hansefest“, forderte Linke-Fraktionschef Ralf Linow. Das sei man schließlich den Bürgern schuldig. Aber „wir brauchen einen Qualitätssprung, lasst uns neue Wege gehen“, so Linow weiter. Diesem Wunsch folgte der Hauptausschuss bei einer Gegenstimme von Nico Macht.

Gast im Hauptausschuss war Stefan Wolf von den Wirtschaftsjunioren Altmark. Er wollte in der Einwohnerfragestunde zum Hansefest sprechen. Da das Thema auf der Tagesordnung der Sitzung stand, durfte er sich im Hauptausschuss nicht weiter äußern.

Nach der Sitzung erklärte Wolf, dass der neue Termin für das städtische Hansefest für die Wirtschaftsjunioren ein Problem sei. „Wir haben für das dritte September-Wochenende 2018 schon unsere zweite Altmark-Wiesn angemeldet. Und damit können wir das nun vergessen“, zeigte Wolf sich verärgert. Vorher sei noch keine Wies‘n-Zeit. Und später gebe es vielerorts Oktoberfeste. „Das sieht nicht gut aus für uns“, befürchtet Wolf.