Ehefrau bedroht "Fahre jetzt nach Hause und erschieße meine Frau" - Polizeieinsatz wegen Jäger bei Gardelegen
Wegen eines 64 Jahre alten Mannes ist es zu einem Polizeieinsatz bei Gardelegen gekommen. Er hatte wohl auch gegenüber Dritten die Ermordung seiner Frau angekündigt.

Die Berichte über den Vorfall gehen bei Einzelheiten auseinander. So berichten Leser, dass der Mittsechziger keine konkrete Person gemeint habe, sondern sinngemäß gesagt haben soll: „Wenn ich sterbe, nehme ich noch andere mit.“ Andere Quellen benennen die Ehefrau des Jägers als das vermeintliche Ziel der Schüsse. Der Mann soll bei einer privaten Zusammenkunft gesagt haben: „Ich fahre jetzt nach Hause und erschieße meine Frau.“ Daraufhin seien die anderen Beteiligten dem Mann gefolgt. Einer soll dann die Polizei gerufen haben.
Übereinstimmend berichten alle Quellen von massiven und langjährigen familiären Problemen. Auch die Ehefrau des Mannes soll Jägerin sein. Weiter heißt es: Einsatzkräfte in mehreren Streifenwagen seien vor dem Haus des Betroffenen vorgefahren und hätten ihn mitgenommen.
Polizei im Altmarkkreis Salzwedel bestätigt Vorfall
Einen entsprechenden Vorfall bestätigt nun auf Nachfrage der Volksstimme Polizeikommissar Philipp Trapp, Sprecher im Salzwedeler Polizeirevier: „In der Nacht vom 15. zum 16. März kam es in einem Gardelegener Ortsteil im Rahmen einer privaten Feier zu einer verbalen Bedrohung“, schreibt Trapp. Derzeit laufe ein Ermittlungsverfahren gegen einen 64-Jährigen. Der Mann sei zwar nicht festgenommen, „aber durch die Beamten aus gefahrenabwehrrechtlichen Gründen des Grundstückes verwiesen worden“, so Trapp weiter. Der 64-Jährige sei von den Beamten mitgenommen und anderweitig untergebracht worden. Allerdings „nicht im Polizeigewahrsam oder Ähnlichem“, betont der Sprecher.
Volksstimme-Leser berichteten, dass der Mann vorläufig in einem Hotel wohnen müsse. Die Polizei habe im Nachgang weitere gefahrenabwehrrechtliche Schritte eingeleitet und ausgeführt, informiert der Pressebeauftragte zudem. Auf weitere Nachfrage bestätigt Philipp Trapp, dass Waffen und Munition, die sich im Besitz des Mannes befanden, aus gefahrenabwehrrechtlichen Gründen sichergestellt wurden.
Waffenbehörde in Salzwedel reagiert in solchen Fällen sofort
„Durch eine derartige Äußerung sind Tatsachen bekannt geworden, die auf eine Fremdgefährdung schließen lassen und damit die Annahme rechtfertigen, dass die Person nicht mehr die erforderliche Zuverlässigkeit und persönliche Eignung besitzt (...) und, dass diese Person Waffen oder Munition missbräuchlich oder leichtfertig verwenden wird.“
Ähnlicher Fall bei Kalbe: Jäger tötet Ehefrau und sich selbst
Nach einem solchen Vorfall werde regelmäßig eine Sperre festgelegt und nach Ablauf der Frist ein psychologisches Gutachten gefordert, bevor eine Neuerteilung erfolgen könne. Derzeit läuft gegen den 64-jährigen Beschuldigten ein entsprechendes Ermittlungsverfahren, bestätigt Polizeipressesprecher Philipp Trapp. Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen könnten deshalb keine weiteren Informationen gegeben werden.
Der 59-Jährige hatte nach dem Mord an seiner Ehefrau sogar noch in der Leitstelle angerufen und mitgeteilt, dass er sich selbst erschießen wolle. Die Einsatzkräfte hatten bei ihrem Eintreffen dann nur noch die Leichen des Paares bergen können.