Jugend im Jerichower Land Deshalb naht ein Abschied im Genthiner Morushaus
Der in Genthin bekannte Einrichtungsleiter Sebastian Kroll verlässt die Genthiner Freizeiteinrichtung und widmet sich einer neuen beruflichen Herausforderung.

Genthin. - Im Morushaus in Genthin stehen Veränderungen an. Ende Juli wird Einrichtungsleiter Sebastian Kroll seinen Posten verlassen. „Ich hatte sieben prägende Jahre im Morushaus und möchte mich nun beruflich verändern“, berichtet er.
2017 kam der studierte Sozialwissenschaftler als Erzieher ins Jugendhaus, vor drei Jahren wurde er dessen Leiter und hat sich nicht nur mit dieser Tätigkeit in seiner Heimatstadt einen Namen gemacht. Nebenbei war er Mitglied in mehreren Vereinen und im Stadtrat. Seinen Namen verbanden die meisten Genthiner in den vergangenen Jahren mit seiner Tätigkeit im Jugendhaus.
Neuer Beruf in Tangermünde
Eine für ihn erfüllende und spannende Aufgabe, bestätigt Kroll. Aber es habe immer etwas gegeben, was er beruflich noch vor hatte. „Ich wollte immer Lehrer werden“, verrät er. Umgeschaut habe er sich immer wieder einmal, jetzt habe sich eine Chance ergeben, die er nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte.
Und so wird Sebastian Kroll ab August als Lehrer an der Hinrich-Brunsberg-Sekundarschule in Tangermünde tätig sein. „Ich bin jetzt Ende dreißig und wenn ich die Chance zur beruflichen Neuorientierung nutzen möchte, muss ich es jetzt tun“, erklärt er seinen Schritt.
Er wisse, dass nun viele ein wenig enttäuscht sein werden. Jugendliche, Arbeitskollegen, aber auch viele im Umfeld des Jugendhauses. „Aber ich musste mich einfach entscheiden und möchte damit niemanden verletzen, sondern mich noch mal in einem Bereich ausprobieren, mit dem ich lange verbunden bin.“

Und doch war kaum jemand auf die Nachricht des Abschieds vorbereitet. „Die Mitteilung hat mich und den Kirchenvorstand sehr 'überrascht'“, bestätigt Pfarrer Stephan Donath von der Katholischen Mariengemeinde in Genthin. Diese ist Träger des Jugendhauses, Donath der Chef von Sebastian Kroll. „Für sein Engagement in den letzten Jahren sind wir sehr dankbar“ so Stephan Donath.
Stelle soll neu besetzt werden
Die Stelle sei nun zum 1. August ausgeschrieben. Alles Weitere müsse abgewartete werden. Und auch Fördervereins-Chef Bernd Neumann zeigte sich überrascht. „Für das Morushaus ist Sebastian Krolls Schritt sehr bedauerlich“, findet Neumann, der selbst von 1996 bis 2015 Chef des Jugendhauses war. Die Stelle bis August neu zu besetzen, sei eine Herausforderung.
Dessen ist sich auch Sebastian Kroll bewusst, der mit Andrè Eikel und Ronny Harzendorf selbst zwei Chefs erlebt hatte, bevor er selber Leiter wurde. Er sei aber nicht weg, sagt er. Auf keinen Fall werde er Genthin damit den Rücken zu kehren.
„Ich bin ganz stark mit meiner Heimatstadt und den Menschen, die hier leben, verbunden“, sagt Kroll. Daher bleibe er Vereinen wie Borussia Genthin, dem Carnevals Club Waschmittelwerk, dem Stadtförderverein und dem Förderverein des Morushauses als aktives Mitglied verbunden.
Unterstützung für Morushaus
„Auch werde ich natürlich zur Seite stehen, wenn jugendliche Besucher des Morushauses nach einem Rat fragen“, kündigt er an. Es sei für ihn selbstverständlich, dass er mit dabei sei, wenn das Jugendhaus helfende Hände bei Aktivitäten benötige.
Das Jugendhaus lebe von den ehrenamtlichen Unterstützern, die mithelfen, wenn sich die Einrichtung in der Stadt präsentiere. Und da ist das Morushaus ein gefragter Partner.
Allein am vergangenen Wochenende waren die Mitarbeiter und Helfer beim „Tag der offenen Gesellschaft“ vor der evangelischen Kirche und beim Begegnungstag der Lebenshilfe dabei. „Dass es solche Aktionen auch weiterhin geben kann, liegt mir am Herzen“, sagt Sebastian Kroll.