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Einschulung Piraten begrüßen die Erstklässler

107 Kinder wurden am Sonnabend in Genthin eingeschult. 46 von ihnen in der Grundschule Ludwig Uhland.

Von Mike Fleske 14.08.2017, 07:00

Genthin l „Für euch liebe Mädchen und Jungen, ist es ein ganz besonderer Tag, ihr werdet nun endlich eingeschult und für Sie als Eltern wird deutlich, dass ihre Kinder groß werden.“ In persönlichen Worten brachte Angelika Wiegmann, Schulleiterin der Ludwig-Uhland-Grundschule, die Tragweite des Tages auf den Punkt.

„Vier spannende und lehrreiche Jahre liegen vor euch, wir freuen uns, dass ihr bei uns seid“, sagte Wiegmann. Die Schulleiterin freute sich, dass viele der Erstklässler bereits Fahrradfahren und Schwimmen können. Zudem kommen 15 Kinder aus anderen Ländern in die Schule.

Um den Erstklässlern ein wenig die Aufregung zu nehmen, gab es ein Programm der Kinder der zweiten Klasse, das unter Mitwirkung der Lehrerinnen Anett Kaiser-Wenzlau und Angela Engel zusammengestellt wurde. Unter dem Motto „Auf dem Weg zum Abenteuer Schule gab es eine Reise in die Welt von Buchstaben und Zahlen. Der Inhalt der Schultasche wurde mit lustigen Reimen vorgestellt und die Schulkinder Lina und Oskar verrieten, was ein Kind im Ranzen dabei haben sollte.

Ein Spielzeugauto und ein Nintendo gehören nicht unbedingt dazu. Höhepunkt der kleinen Begrüßungsfeier für die Klassen 1a und 1b mit jeweils 23 Kindern war der Auftritt der wilden Horde aus dem Schulmusical „Piraten können nicht lesen“. Beim schwungvollen „Piratentanz“ huschte manches Lächeln über die Gesichter der ganz aufgeregten Erstklässler.

Die wurden auch von Stadtoberhaupt Thomas Barz begrüßt. Eine Schulzeit von zehn bis zwölf Jahren läge nun vor ihnen, sagte er. Eine Zeit nicht nur des Lernens, sondern auch um Kind zu sein. „Wenn eure Eltern mal wieder meckern, sagt ihr, dass sie ihre Zeugnisse zeigen sollen“, gab er den ABC-Schützen einen augenzwinkernden Rat auf den Weg. Dann zeige sich, ob die Großen wirklich so viel besser waren, wie sie oft behaupten.

An die Eltern wandte sich Barz vor allem mit einem Zitat: „Ein Kind zu haben, bedeutet sein Herz außerhalb seines Körpers zu tragen.“ Die Eltern mögen darauf achten, dass dieses Herz unversehrt schlage. Von der Stadt bekamen die Kinder ein kleines Präsent, in dem eine Eintrittskarte für den Tierpark Zabakuck enthalten war. Der Bürgermeister machte Hoffnung auf kommende Landesfördermittel für die Sanierung der Turnhalle und stellte die Digitalisierung der Schule in Aussicht.

Zudem solle die Barrierefreiheit des Gebäudes in Angriff genommen werden. Ein erster Schritt ist mit der Anbringung von Handläufen an sämtlichen Treppenaufgängen bereits getan worden. „Hier haben wir sehr gut mit der Stadt zusammengearbeitet“, sagt Lehrerin Manuela Hahnke.

Denn an der Schule werde Inklusion gelebt und daher solle der Zugang zum Gebäude auch für alle Kinder möglich sein. Von den baulichen Veränderungen könnten auch die neuen Erstklässler profitieren. Die waren am Sonnabend aber viel zu aufgeregt, um sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Denn zunächst stand eine kleine Probestunde mit den Klassenlehrerinnen auf dem Plan. Danach folgte auf dem Schulhof die Übergabe der Schultüten.

Sichtlich stolz und auch ein wenig erleichtert, präsentierten sich die Erstklässler als richtige Schulkinder. Eifrig fotografiert von Eltern und Großeltern. „Es ist auch für uns ein emotionaler Moment“, bekannte Simone Schulz, selbst Großmutter. „Ich habe noch die Einschulung meiner Kinder im Gedächtnis, nun ist die Enkelgeneration an der Reihe, jeder Schulanfang ist anders und dennoch berührend“, fand sie.

Für die Eltern ist die Einschulung ihrer Kinder ein noch einschneideneres Erlebnis. „Man merkt dadurch, wie die Kleinen groß werden“, fand Mutter Virginia Steinert.

Dennoch sei es eine spannende Zeit. Ihr Sprössling Joel war trotz der überstandenden Einschulung immer noch ganz aufgeregt. Denn am Montag feiert er seinen siebten Geburtstag. Somit ist es für Joel ein doppelt denkwürdiger Tag. Der erste richtige Schultag und gleich auch das erste Geburtstagskind der Klasse 1b. „Das wird toll“, freute er sich schon vorher. Ein kleines Geheimnis verrieten seine Eltern auch schon: „Zum Geburtstag bekommt Joel das lang ersehnte Fahrrad.“