EnergiewendeErster Planungsentwurf für Solarpark Roßdorf liegt vor
Für das „Sondergebiet Photovoltaik Roßdorf“ liegt ein erster Planungsentwurf vor.

Roßdorf - Der Jerichower Stadtrat machte jetzt den Weg für eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im weiteren Planungsverfahren frei.
Er stimmte am Dienstag dem „Entwurfs- und Offenlegungsbeschluss Bebauungsplan - Solarpark Roßdorf“ mehrheitlich zu.
Dabei fand der Hinweis von Janett Kleemann (Freie Wähler) Zustimmung, dass die vom Investor angekündigten begleitenden Projekte, unter anderem Tierhaltung, das Anlagen von Blühstreifen und pflanzlicher Sichtschutz, bereits in die Vorentwurfsplanung komplett aufzunehmen sind.
Bauamtsleiterin Julia Bolle informierte den Stadtrat darüber, dass der Vorentwurf für die Photovoltaikanlage Roßdorf im Amtsblatt veröffentlicht werde. Behörden und die Träger öffentlicher Belange sind dann innerhalb einer gesetzlich vorgeschriebenen Frist zu Stellungnahmen aufgefordert, die Bürger können ihre Bedenken und Einwände geltend machen. Diese finden nach einer Abwägung Eingang in ein überarbeitetes Konzept, das der Öffentlichkeit erneut zugänglich gemacht werden muss. Dafür hat dann der Jerichower Stadtrat einen sogenannten Auslegungsbeschluss herbeiführen.
Konkret ist geplant, nördlich von Roßdorf auf 38 Hektar unwirtschaftlichem Ackerland eine Solaranlage mit 88.000 Modulen zu errichten, deren erzeugter grüner Strom dauerhaft von der Firma Inprotec im Genthiner Chemiepark abgenommen wird. Die Leistung der Anlage von 50 Megawattpeak (MWp) würde dem Strombedarf des Industriegeländes entsprechen und überschüssiger Strom könnte via so genanntem Elektrolyseur zu grünem Wasserstoff umgewandelt werden und einen Teil des im Industriepark genutzten Erdgases ersetzen.
Die Anlage soll von Blühstreifen, pflanzlichem Sichtschutz und Spazierwegen umsäumt sein. Auf der Wiese rund um die Module sollen 200 Schafe und Ziegen weiden, die durch einen Biohof betreut werden. Nistkästen für Vögel und Insektenhotels sollen besonders gefährdete Arten fördern und Hühner Mobilen gehalten werden.
Im Frühjahr hatte eine Mehrheit des Stadtrats seine Zustimmung für den Bebauungsplan gegeben