Geräuschbelästigung Straßenflicken gegen den Lärm
Es rumpelt vor den Türen der Anwohner der B1 in Parchen wenn Autos vorbeifahren. Grund sind Straßenschäden.
Parchen l „Wenn Lkw zu schnell durch den Ort fahren, klirren im Haus die Gläser im Schrank“, schilderte Anwohner Holger Prey während des Vor-Ort-Termins mit dem CDU-Bundes- und Landesabgeordneten Manfred Behrens und Detlef Radke. „Ich habe mich an die Politiker gewandt, da die Lärmbelästigung oft unerträglich ist und es so nicht weitergehen kann“, sagt Prey.
Vor dessen Haus verläuft die besonders vom Schwerlastverkehr stark frequentierte Bundesstraße 1. Die Anwohner dort sind ohnehin der Geräuschentwicklung einer ständig steigen Zahl von Fahrzeugen ausgesetzt. Ein besonderes Problem an bestimmten Stellen ist, dass einige Gullis tiefer in der Asphaltdecke liegen und beim Überfahren ein starker Lärm entsteht. Die Straßendecke, die an mehreren Stellen schadhaft ist. „Wenn die Autos und Lkw drüberfahren, rumpelt es ungemein“, bestätigten weitere Anwohner während der Besichtigung.
Auch würden viele Auto- und Lastwagenfahrer viel zu schnell durch den Ort fahren. Diese Vermutung bestätigt die Polizei. „In diesem Bereich wird zu schnell gefahren“, sagt Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. „Wir haben in den vergangenen Monaten im Bereich der Genthiner Straße mehrfach die Geschwindigkeit gemessen.
Wenn in den Morgenstunden etwa 20 bis 30 Autos gemessen wurden, seien dort immer sechs bis acht Fahrer dabei gewesen, die zu schnell gefahren sind. Zumeist bewegten sich die Geschwindigkeiten um 60 bis 65 km/h. Genug, um einen hohen Schallpegel und Erschütterungen beim Überfahren der beschädigten Straßenbereiche zu erzeugen. Die beiden CDU-Politiker haben sich mit einem Schreiben an den Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) gewandt.
Dieser hat seinen Parteikollegen in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass es Mitte Juni eine Überprüfung der Straße durch das Referat Straßenbau- und –betrieb, Verkehrstechnik mit der Landesstraßenbaubehörde gegeben habe. Ergebnis der Fachleute: Aufgrund des Alters der Deckschicht, die vor zehn Jahren aufgebracht wurde, gibt es kleinere Flächen mit Ausmagerungen (Verlust der Bitumenbindung) sowie etwas größere Fugen und eine Fehlstelle.
Versprochen wurde, dass nach Möglichkeit, bis August die Ausmagerungen abgesiegelt werden, die Fehlstelle mit Bitumen geflickt und abgesiegelt wird und die Fugen herausgefräst und mit Gussasphalt wieder verschlossen werden. Die Landesstraßenbaubehörde werde nach dem nächsten Winter überprüfen, ob es erneut zu Straßenschäden gekommen und eine komplette Erneuerung der Deckschicht notwendig ist.
Auch die tief liegenden Gullideckel sind in der Überprüfung. Hierzu teilt Genthins Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) auf Anfrage mit: „Die Problematik der Schachtabdeckungen ist mehrfach durch den Trink- und Abwasserverband Genthin bearbeitet worden.“ Es seien Fachfirmen mit der Sanierung beauftragt worden, die den neuesten Stand der Technik umgesetzt haben. „Aufgrund der erhöhten Belastung muss der Zustand fortlaufend kontrolliert werden.“
