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Heidelbeeren In Hohenseeden wird die blaue Beere gefeiert

Das Heidelbeerfest in Hohenseeden hat einige Hundert Besucher aus Nah und Fern angelockt. Zum Kaffeetrinken gab es auch speziell zubereitete Kuchen.

Von Bettina Schütze Aktualisiert: 23.07.2023, 15:18
Viola Borski aus Wahlitz kommt schon seit vielen Jahren zum Selbstpflücken der Heidelbeeren nach Hohenseeden.
Viola Borski aus Wahlitz kommt schon seit vielen Jahren zum Selbstpflücken der Heidelbeeren nach Hohenseeden. Foto: Bettina Schütze

Hohenseeden - Die Heidelbeersaison 2023 entwickelt sich zu einer der erfolgreichsten in der Geschichte der Agrargenossenschaft Hohenseeden/Parchen. „Es ist der Wahnsinn. An manchen Tagen wurde teilweise eine halbe Tonne Heidelbeeren gepflückt“, kann es Patrick Wolter, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Hohenseeden/Parchen, noch immer nicht fassen.

Dabei war befürchtet worden, dass aufgrund der gesperrten Bundesstraße 1 zwischen Hohenseeden und Parchen und der damit verbundenen großen Umleitung die Kunden ausbleiben. Patrick Wolter: „Doch dem ist nicht so, was uns sehr freut.“ Am Sonnabendnachmittag kamen die Besucher nicht nur aus der Region, sondern beispielsweise auch aus Potsdam-Mittelmark, Zerbst, Magdeburg und Berlin.

Elfie Schmidt (li.) hat die von Ute Braune (re.) gebackene Sahnetorte mit Heidelbeeren und Kirschen aufgeschnitten.
Elfie Schmidt (li.) hat die von Ute Braune (re.) gebackene Sahnetorte mit Heidelbeeren und Kirschen aufgeschnitten.
Foto: Bettina Schütze

Trotz der Massen, die bisher gepflückt wurden, reichen die frühen Sorten auch noch in dieser Woche. Die Sträucher sind voll mit großen Heidelbeeren. Danach kommen dann die mittleren und darauf die späten Sorten dran. „Tendentiell kann noch bis Mitte August gepflückt werden“, so Patrick Wolter. Selbst gepflückt werden kann montags bis sonntags täglich in der Zeit von 8 bis 18 Uhr auf den Heidelbeerfeldern. Die Anfahrt ist nur von der Schattberger Straße in Hohenseeden, in Fahrtrichtung Schattberge, möglich. Die Zufahrt ist kurz vor dem Ortsausgang auch ausgeschildert.

Ramona Gorgas aus Bergzow war mit ihrem Enkel Julian nach Hohenseeden gekommen. „Heidelbeeren schmecken und sind gesund. Wir haben schon den zweiten Korb gepflückt. Zuhause wird Marmelade draus gemacht.“ Foto: Bettina Schütze
Ramona Gorgas aus Bergzow war mit ihrem Enkel Julian nach Hohenseeden gekommen. „Heidelbeeren schmecken und sind gesund. Wir haben schon den zweiten Korb gepflückt. Zuhause wird Marmelade draus gemacht.“ Foto: Bettina Schütze
Bettina Schütze

Anlässlich des Heidelbeerfestes wurde Kaffee und Kuchen angeboten. Diesen Part hatte der Begegnungsverein „Lindenblüte“ aus Hohenseeden übernommen. „Schon eine halbe Stunde vor der Eröffnung waren die ersten da, um Kaffee und Kuchen zu holen“, erzählte Roswitha Gscheguschewski, Vorsitzende der „Lindenblüte“. Die Frauen hatten sich beim Backen wieder einiges Originelle einfallen lassen. Die Besucher dankten es mit großem Appetit.

Angebaut werden Kulturheidelbeeren

Die in Hohenseeden angebauten Kulturheidelbeeren stammen, wie fast alle Kulturheidelbeeren, nicht von der eurasischen Heidel- oder Blaubeere ab, sondern sind Züchtungen der amerikanischen Heidelbeere. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Sorten ist der, dass die farbgebenden die wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe bei der amerikanischen Heidelbeere lediglich in der Schale vorkommen, was für ein helles Fruchtfleisch sorgt und daher Mund und Zähne nicht mehr rot bis blau färbt. Außerdem sind Kulturheidelbeeren deutlich größer als ihre wilden europäischen Verwandten.

Stefan Börner aus Magdeburg war zum zweiten Mal zum Heidelbeer pflücken gekommen. „Sie schmecken einfach toll. Wir kochen dann hauptsächlich Marmelade und wollen uns mal mit dem Trocknen versuchen.“
Stefan Börner aus Magdeburg war zum zweiten Mal zum Heidelbeer pflücken gekommen. „Sie schmecken einfach toll. Wir kochen dann hauptsächlich Marmelade und wollen uns mal mit dem Trocknen versuchen.“
Foto: Bettina Schütze

Die erste Heidelbeerernte der Agrargenossenschaft erfolgte erst im Jahr 2010. Aufgrund der Ausdauer der Pflanzen ist eine Daueranlage für rund 20 Jahre geplant, bevor die Pflanzen ausgetauscht werden müssen. Die Erntezeit der Heidelbeeren schließt an die der Erdbeeren an und beginnt in der Regel gegen Anfang Juli. Um eine möglichst lange Erntezeit zu ermöglichen, werden auf dem Gelände mehrere Sorten Heidelbeeren mit unterschiedlicher Reifezeit kultiviert. Die Ernte der Sorte „Duke“ beginnt im Juli, während die „Ozark Blue“ erst einen Monat später erntereif ist. Die Handernte ist die qualitativ hochwertigste.