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Tierheim 20 Stubentiger suchen Zuhause

Helfende Hände oder Spenden werden im Tierschutzverein Genthin immer gebraucht. „Katzenzähmer“ und Tierfreunde sind willkommen.

Von Nadin Hänsch 19.12.2017, 06:44

Genthin l „Egal, ob an den Feiertagen oder an den Wochenenden, unsere Tiere müssen versorgt werden“, bringt es Hadmuth Mielke vom Vorstand des Tierschutzvereins Genthin auf den Punkt. Gerade vor Weihnachten ist es hektisch, doch die insgesamt 20 Katzen und Kleintiere stehen bei den Tierschützern immer an erster Stelle.

„Wir beherbergen im Moment 15 Freigänger und fünf Katzen, die im Innenbereich unserer Auffangstation in der Karower Straße 75 betreut werden“, zählt Mielke auf. Besonders die Betreuung von kranken Tieren stelle einen großen Zeitaufwand dar. „Nach einer Tierarztbehandlung beispielsweise müssen wir öfter nach dem Tier schauen.“

Helfende Hände und Unterstützung jeder Art sind bei den insgesamt 15 aktiven Mitgliedern des Tierschutzvereins immer willkommen. „Wir engagieren uns ehrenamtlich. Jeder hat seine Aufgaben und Zeiten“, gibt Hadmuth Mielke einen Einblick in die Arbeit. Viele seien berufstätig und kümmerten sich in ihrer Freizeit um die Tiere.

„Wer uns unterstützen möchte, kann dies nicht nur durch Futterspenden tun“, sagt die Tierschützerin. Die Mitglieder des Vereins seien sehr dankbar für Futterspenden, die regelmäßig in der Auffangstation abgegeben werden. „Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.“ Doch nur mit Füttern sei es nicht getan. „Die Katzen brauchen mehr als nur Futter. Darum sind wir immer auf der Suche nach Leuten, die sich mit den Katzen beschäftigen wollen“, ruft Mielke auf. „Wir haben nicht nur wilde Katzen, die sich über Streicheleinheiten freuen.“ Da die meisten Katzen wieder vermittelt werden sollen, sei der Kontakt zu Menschen wichtig, um sie zahm zu bekommen. „Bisher haben wir alle so hinbekommen, dass sie für eine Vermittlung geeignet waren.“ Dafür benötige es eben viel Zeit und Geduld.

„Wir sind kein Tierheim und auch keine Tierrettung“, macht Hadmuth Mielke noch einmal deutlich. Wer ein herrenloses oder krankes Tier findet, wendet sich an das Ordnungsamt der Stadt Genthin. Dort werde dann entschieden, ob das Tier nach Zabakuck in das Tierasyl gebracht wird. „Die Stadt Genthin unterhält zusammen mit Jerichow und Parey das Tierasyl in Zabakuck, welches sozusagen das städtische Tierheim ist.“

Für Fundtiere sei nicht der Tierschutzverein, sondern die Stadt verantwortlich. Denn die Stadt Genthin habe zusammen mit Jerichow und Parey einen Vertrag mit dem Zabakucker Tierasyl abgeschlossen. Betreiber sind die Elbe-Havel-Werkstätten, informiert die Stadt.

„Dort werden Fundtiere aufgenommen, versorgt und gegebenenfalls wieder freigelassen. Wer in Genthin (und Ortschaften) ein herrenloses Tier findet, meldet das dem Ordnungsamt unter Tel. 03933/876 200. Nach 16 Uhr und an den Wochenenden wendet man sich an die Leitstelle des Landkreises unter 112. Dort sind die Bereitschaftsdienste der Städte hinterlegt“, heißt es weiter.

Den Schwerpunkt seiner Arbeit setzt der Verein auf die Kastration und Sterilisation von streunenden Katzen, um dem Katzenelend entgegenzuwirken.

„Wir würden uns wünschen, dass die Leute für dieses Thema sensibilisiert werden. Tiere kosten nun einmal Geld, nicht nur in der Anschaffung“, betont Mielke. Viele lassen ihre Katzen nicht kastrieren, lassen sie draußen Mäuse fangen, und der Rest ist egal.“ Doch das könne so nicht weitergehen. „Wenn es unseren Verein nicht gäbe, dann würden in Genthin noch mehr Katzen rumstreunern.“

Eine Kastration koste je nach Geschlecht zwischen 60 und 100 Euro. Kosten, die der Verein selbst trägt. „In diesem Jahr haben wir von der Stadt einen Zuschuss von 1500 Euro bekommen, das Geld, welches der Verein für Kastrationen verwendet, war schon im Juli aufgebraucht“, sagt Mielke. „Im vergangenen Jahr waren es noch 2000 Euro. 2018 bekommen wir nur noch 1000 Euro und ab 2020 sieht der Haushalt keinen Zuschuss mehr vor. „Wie es dann weitergeht, wissen wir nicht“, so Mielke.

Weitermachen wollen die Tierschützer dennoch, auch ohne Unterstützung der Stadt. Dann werde mehr auf die Hilfe aus der Bevölkerung gehofft.

Wer sich eine Katze anschaffen möchte, kann sich die Tiere in der Auffangstation gerne anschauen. „Da eine Anschaffung gut überlegt sein sollte und keinen Anlass wie Weihnachten braucht, ist die Vermittlung bis Januar ausgesetzt.“ Trotzdem können die Tiere zu den Öffnungszeiten besucht werden.

Geldspenden (Tierschutzverein Genthin e.V., Sparkasse Jerichower Land, BIC: NOLADE21JEL, IBAN: DE37810540000712000437) oder Futterspenden (Karower Straße 75) werden gerne angenommen. Bei Fragen oder Interesse an der Vermittlung wenden Sie sich an die Mitglieder vor Ort oder unter 0176/60 37 58 95.