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Vereinsjubiläum Stolz auf den Namen "Traktor"

Mit einer Festveranstaltung wurde das 70-jährige Bestehen des Sportvereins Traktor Tucheim begangen.

Von Bettina Schütze 25.06.2018, 07:00

Tucheim l „Der Sportverein Traktor Tucheim ist ein zuverlässiger und treuer Partner in unserem Landkreis“, machte Fritz Mund vom Kreissportbund Jerichower Land deutlich. Dies zeigte sich auch im Bericht des Vereinsvorsitzenden Hartmut Britzke.

„Man kann durchaus festhalten, die Geschichte, die Entwicklung des Sportvereins ist eine Erfolgsgeschichte. Eine Erfolgsgeschichte mit Höhen und Tiefen, mit Erfolgen und auch Niederlagen“, so Hartmut Britzke. Die Geschichte des Sportvereins begann schon im Jahr 1934, als das Landjahr für Teile der Stadtjugend eingeführt wurde. So kam auch der Fußball nach Tucheim. Und ein erster Fußballclub gründete sich. Der erste Fußballplatz war die so genannte Gänsewiese zwischen Dammgraben und Untermühle.

Im Jahr 1948 wurde die Sportgemeinschaft „Werner Seelenbinder“ gegründet. Walter Kabelitz, Mitinitiator und Gründungsmitglied, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im Sportverein entwickelte sich mit rund 200 Mitgliedern ein reges Sporttreiben in den Sektionen Fußball, Tischtennis, Reiten, Schach, Turnen und Gymnastik.

Die Umbildung zur Betriebssportgemeinschaft „Traktor“ folgte im Jahr 1950. Die Fußballer waren erfolgreich, waren sie doch bis 1952 im Schüler- und Jugendfußball führend im Kreis Genthin. In den folgenden Jahren ging es im Tucheimer Sport abwärts. Turnen, Reiten, Schach und Tischtennis verschwanden zeitweilig.

Ein deutlicher Aufwärtstrend setzte ab 1958 ein. Jugendmannschaften wurden aufgebaut. Lohn war der Kreismeistertitel 1958/59 und 1960/61 der Aufstieg in die Bezirksklasse.

Die Sektion Tischtennis erlebte Ende der 50er Jahre einen erheblichen Aufschwung im Männer- und Jugendbereich. Auch die Sektion Reiten war wieder im Kommen. Die Sektion Schach wurde im Jahr 1971 wieder ins Leben gerufen. Die Sektion Tischtennis startete zu Beginn der 70er Jahre einen neuen Anlauf mit einigen Erfolgen und Titeln. 1977 wurde die Sektion Frauengymnastik in den Sportverein aufgenommen.

Im Zuge der politischen Veränderungen, so Hartmut Britzke, musste sich auch der Sportverein 1989/90 neu strukturieren. Aus der BSG „Traktor“ wurde der SV „Traktor“ Tucheim. Hartmut Britzke: „Der Name Traktor überstand die politische Wende. Eine Namensänderung wurde von der damaligen Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit abgelehnt.“ Und weiter: „Wir als Sportverein können noch immer stolz auf den Namen ,Traktor‘ sein, der auf den Trikots unserer Sportler steht.

Denn der Name steht für die Tradition, die Verbindung unseres Vereins und unserer Gemeinde mit der Landwirtschaft und der geschichtlichen Entwicklung bis zum heutigen Tag.“ Pfingsten 1992 wurde der neue Sportplatz eingeweiht. Die Erfolge wie Kreismeistertitel und der erstmalige Aufstieg in die Bezirksklasse folgten.

Nach der Wendezeit war auch der Nachwuchsbereich wieder im Kommen. „Ab 2002 konnten hier wieder alle Altersklassen besetzt werden“, so der Vereinsvorsitzende. Auch in der Abteilung Tischtennis wurde kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit geleistet. Von 1997 bis heute spielen sie in der Bezirksklasse und nehmen stets mit vier bis fünf Mannschaften am Spielbetrieb teil.

Zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte gehört auch die Übergabe der grundhaft sanierten Sporthalle. Hartmut Britzke: „Nach jahrelangem zähen Kampf mit den Behörden und Verbänden konnte im März 2002 die neue Sporthalle als ein wirkliches Schmuckstück ihrer Bestimmung übergeben werden.“ Damit gab es mit zwei Rasenplätzen und der Sporthalle beste Bedingungen für den Schul- und Vereinssport.

Mit dem Anlegen eines Kunstrasenminispielfeldes und dessen Einweihung im Juni 2009 wurden die Trainingsbedingungen weiter verbessert. Dazu kamen dann auch noch die Errichtung und Inbetriebnahme der Flutlichtanlage sowie die Umgestaltung des gesamten Geländes.

Die Geschichte des Sportvereins ist seit seiner Gründung im Jahr 2005 auch die Geschichte des Fördervereins, dem Faschingsverein. „Er ist ein fester Bestandteil unseres Sportvereins. Höhepunkt ist ohne Zweifel der Sportlerfasching, der bereits 28 Mal stattfand“, so Hartmut Britzke. Gislinde Schröder, Martin Schumann und seit den letzten Jahren viele jüngere Sportfreunde sind dafür mit hervorragender Arbeit verantwortlich. Das alles wäre aber, so der Vereinsvorsitzende, ohne die ehrenamtliche Arbeit nicht möglich gewesen.

Alle Vereine sowie andere Organisationen überbrachten ihre Glückwünsche. So überreichte beispielsweise Hartmut Strübing vom Angelverein Tucheim als Ansporn einen „Goldenen Schuh“ für den besten Torschützen der Fußballmännermannschaft. Er war mit Whiskey gefüllt. Vom Rassekaninchenzuchtverein erhielt der Vereinsvorsitzende ein historisches Ankündungsplakat vom Oster-Pokal-Turnier aus dem Jahr 1990. Und der designierte neue Genthiner Bürgermeister Matthias Günther lobte: „Sport erzeugt soziale Gemeinsamkeiten. Hoch lebe Traktor Tucheim.“