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Abwasserleitungen Video: Kamera sieht in Genthin Rohrbruch gerade noch rechtzeitig voraus

Seit Montag werkeln Bauarbeiter der Firma Buchheister in der Bahnhofsstraße, Höhe Poststraße. Sie tauschen schadhafte Stellen an Rohren aus, die kurz vorm Zerbrechen standen.

Von Susanne Christmann Aktualisiert: 19.07.2023, 08:06
Denny Klunter, Bereichsleiter Trinkwasser (3. v. l.) und Carola Liebscher, TAV-Bereichsleiterin Abwasser, an der Baustelle in der Bahnhofsstrße bei der Abstimmung mit den Tiefbauleuten der Firma Buchheister.f
Denny Klunter, Bereichsleiter Trinkwasser (3. v. l.) und Carola Liebscher, TAV-Bereichsleiterin Abwasser, an der Baustelle in der Bahnhofsstrße bei der Abstimmung mit den Tiefbauleuten der Firma Buchheister.f Fotos (3): Susanne Christmann

Genthin - Viel gefehlt hat nicht. Die Rohre des Abwasserkanals in der Bahnhofstraße unmittelbar neben dem Eingang zur Unterführung der Bahngleise, die aus den 1930er Jahren stammen, waren an einer Stelle dermaßen eingedrückt, dass sie kurz vom Zerbrechen standen. Dann wäre an der Stelle auf Höhe der Poststraße die Straße unterspült worden und wäre dann eingebrochen - ein großes Loch hätte infolgedessen in der Straße geklafft.

Wer hat schließlich - gerade noch rechtzeitig - gesehen, dass diese Gefahr droht? Eine Kamera. „Alle zehn Jahre“, so Carola Liebscher, Bereichsleiterin Abwasser des Trink- und Abwasserverbandes Genthin (TAV), im Gespräch mit der Volksstimme, „müssen die Leitungen im gesamten Gemeindegebiet per Kamerafahrten auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin überprüft werden“. Die moderne Technik macht es möglich. 2012 habe der TAV für das Genthiner Gebiet damit angefangen und ist Ende 2022 damit ein Mal durch gewesen. 2023 begann das Ganze von vorn.

 
Seit Montag werkeln Bauarbeiter der Firma Buchheister in der Bahnhofsstraße, Höhe Poststraße. Sie tauschen schadhafte Stellen an Rohren aus, die kurz vorm Zerbrechen standen. (Beitrag: Susanne Christmann, Schnitt: Bernd Stiasny)

Seit Montag sind die Mitarbeiter der beauftragten Firma Buchheister Straßen– und Tiefbau damit beschäftigt, einen von insgesamt drei im Umfeld festgestellten Rohrschäden zu reparieren. Das heißt, die Straßendecke musste zunächst aufgerissen werden. Seit gestern geht es darum, den Betonschacht, in dem die Rohre aus Steinzeug starr verankert sind, herauszubrechen. An dessen Stelle tritt ein neuer Schacht, der aus Kunststoff besteht.

Kunststoffschächte ersetzen die aus Beton

„Kunststoff ist in diesem Fall ideal“, so Carola Liebscher, „denn der ist nicht so korrosionsanfällig. Er ist sehr leicht und hat flexible Anschlüsse für die Rohre.“ Schmutzwasser enthält Stoffe, die Beton angreifen können, Kunststoff aber kaum. Die beschädigten Rohrabschlüsse werden auch ausgetauscht, bestehen aber nach wie vor aus Steinzeug wie vor 90 Jahren, haben einen genormten Durchmesser von 200 Millimeter. Bereits Ende dieser Woche sollen die Reparaturarbeiten an dieser Stelle in der Bahnhofstraße erledigt sein.

Carola Liebscher zeigt beim Unterteil des neuen Schachtes aus Kunststoff auf die beweglichen Anschlussstellen für die Abwasserrohre.
Carola Liebscher zeigt beim Unterteil des neuen Schachtes aus Kunststoff auf die beweglichen Anschlussstellen für die Abwasserrohre.
Foto: Susanne Christmann

Die Kameras haben aber im Umfeld noch eine schadhafte Stelle an den Rohren rausgemacht. Auch diese wird zügig mit repariert. Weil auch die nicht unmittelbar unterhalb der Fahrbahn in der Bahnhofsstraße liegt, werden diese Bauarbeiten ebenfalls den Verkehr nicht stark behindern. Anders sieht es dagegen mit der dritten schadhaften Stelle aus. Die liegt in der Poststraße und wenn die im Anschluss an die anderen beiden Stellen in Angriff genommen wird, dann wird wohl die Straße, meint Carola Liebscher, für den Verkehr gesperrt werden müssen.

Blick in den neuen Schaft des Kunststoffschachtes, der nun in der Bahnhofsstraße den alten aus Beton ersetzt.
Blick in den neuen Schaft des Kunststoffschachtes, der nun in der Bahnhofsstraße den alten aus Beton ersetzt.
Foto: Susanne Christmann

Der TAV Genthin kümmert sich um das Abwasser in Genthin mit den Ortsteilen Schopsdorf, Gladau, Dretzel, Tucheim, Ringelsdorf, Welpen, Paplitz, Parchen, Tucheim, Mützel und Hüttermühle. Auch die Stadt Jerichow und ihre Ortsteile sind an das Abwassernetz des TAV Genthin angeschlossen. Ebenso hängen die Haushalte von 9.500 Einwohnern von Parey an diesem Netz sowie die der Stadt Möckern mit den Ortsteilen Dörnitz, Drewitz, Magdeburgerforth, Reesdorf.