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Naturschutz Wie in Güsen Insekten geholfen wird

Carsten Birkholz, Kommunalreferent bei der Avacon Gruppe, hat dem Heimatverein „Wir sind Güsen“ rund 100 kleine Insektenhotels übergeben. Diese wurden in Werkstätten für Menschen mit Behinderung angefertigt.

Von Bettina Schütze 25.09.2023, 18:07
Carsten Birkholz hat rund 100 kleine Insektenhotels an Mario Helmrich und Thomas Krischker (v. li.) vom Heimatverein „Wir sind Güsen“ übergeben.
Carsten Birkholz hat rund 100 kleine Insektenhotels an Mario Helmrich und Thomas Krischker (v. li.) vom Heimatverein „Wir sind Güsen“ übergeben. Foto: Bettina Schütze

Güsen - Der Heimatverein startete das Projekt „Güsen blüht auf… wir machen Bienen glücklich“ im Frühjahr 2021.

Damit sollte mit dem „grünen Daumen“ ein Projekt in Güsen etabliert werden, welches modern ist, Freude und Naturverbundenheit ausstrahlt. Projektleiter ist Florian Hennig. Das Projekt beinhaltet unter anderem eine große Streuobst- und Wildblumenwiese. Außerdem soll mit dem Projekt ein Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt in der Lebensgemeinschaft zwischen Pflanzen und Tieren geleistet werden. Am Rand der Wildblumenwiese soll auch noch ein „Grünes Klassenzimmer“ für die Mädchen und Jungen des Güsener Grundschulzentrums entstehen.

Auch im Grundschulzentrum war das Anliegen des Heimatvereins auf offene Ohren gestoßen. So wurde den Erstklässlern schon das Projekt „BienenGarten“ vorgestellt. Die Schulkinder sollen hier künftig für die naturbezogene Wahrnehmung der Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf der Wiese mit Aktionen rund um den „BienenGarten“ begeistert werden. Die Tiere der Wiese sollen beobachtet und ein Lebensturm errichtet werden. Zum „Einsteigen“ in das Projekt erhielten die Mädchen und Jungen schon einmal Insektenhotels überreicht. Das wird sich nun wiederholen. Denn die von Carsten Birkholz übergebenen kleinen Insektenhotels wird der Heimatverein wieder an das Grundschulzentrum in Güsen weiterreichen, bestätigte Heimatvereinsmitglied Thomas Krischker. Die Avacon hatte auch die Aufarbeitung des Bienenwagens schon finanziell unterstützt.

Die Bienen- und Wildblumenwiese befindet sich in der Nähe des Güsener Badeloches am Ahornweg. Rund um die Wiese führt ein Rundweg, und eine Lavendel- und Benjes-Hecke wurde angelegt. Im „BienenGarten“ können Totholzhecken Lebensräume vernetzen. Diese entstehen aus aufgeschichtetem Schnittgut. Insekten, Vögel, kleine Säugetiere und Frösche nutzen diese Hecke als Rückzugsort. Aufgestellt wurde auch ein Bienenwagen. Die „Bienen-Seite“ des Vorhabens wird von Imker Herbert Holstein aus Güsen unterstützt. Ziel ist es, irgendwann Güsener Honig anbieten zu können. Ortsbürgermeister Mario Helmrich hat sich mittlerweile zum Imker qualifiziert. Auch ein großes Insektenhotel wurde gebaut und ein Pavillon aufgestellt.

Die erste Aktion zum auf den Weg bringen des Bienenprojektes war eine Schrottsammlung unter dem Motto „Wir sammeln Deinen Schrott für unsere Bienen“. Mitte 2021 wurde die Wildblumen- und Kräutersaat ausgebracht.

Weitere Unterstützung erhielt das Projekt durch die Allianz Umweltstiftung „Blauer Adler“ mit einem Scheck in Höhe von 2000 Euro. Mit dem Geld der Stiftung wurden Obstbäume gekauft, von denen im Herbst 2021 im Rahmen eines Pflanzaktionstages 30 alte, heimische Obstbaumsorten gepflanzt wurden. Dazu gehörten zum Beispiel die Sorten Kaiser Wilhelm, Roter Berlepsch und die Hauszwetschke. Der Heimatverein entschied sich für diese alten Obstsorten, weil sie problemlos an einem sonnigen bis halbschattigen Ort gedeihen und kaum Ansprüche an den Boden stellen. Auch eine Bewässerung wurde installiert.

Aufgestellt auf der Blumenwiese wurden bereits zwei Bänke und ein Tisch. Der Bienenwagen wurde mit Wabenkästen bestückt und farblich gestaltet. Der „BienenGarten“ soll später als Erholungsort, Lernort, Entdeckerzone, als Raum zum Flanieren dienen und vor allem ein Lebensraum für die Güsener Bienen sein.