Förderung Auf diese zwei Bauvorhaben konzentriert sich Osterwieck
Die Stadt soll für 2026 an neuen Förderprojekten für die Altstadtsanierung nur Vorhaben der Kategorie oberste Priorität anmelden.

Osterwieck. - 2026 begeht die Förderung der Osterwiecker Altstadtsanierung ein kleines Jubiläum. Seit 35 Jahren wird der in der DDR ziemlich vernachlässigte, jahrhundertealte Stadtkern auf Vordermann gebracht. Eigentlich sollte das im Wesentlichen schon nach 25 Jahren geschafft sein. Doch die Stadt steht immer noch vor großen Aufgaben, die bis zu fast 600 Jahre alten Fachwerkhäuser zu erhalten. Somit kann sie noch bis 2036 mit jährlichen Fördermitteln von Bund und Land rechnen. Immerhin sind die Straßensanierungen jetzt auf der Zielgeraden. Der Markt ist das letzte große Vorhaben der Kategorie Erschließung, das Ende 2026 abgeschlossen sein soll.
Förderung derzeit geringer
Seit der Umstellung der Förderung vom Programm Städtebaulicher Denkmalschutz auf Lebendige Zentren im Jahr 2020 fließen die Mittel insgesamt nicht mehr so üppig wie vormals, als der Fördertopf – einschließlich Eigenmittel der Stadt – nicht selten um die beantragte Summe von 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden konnte. Zwar wurden für 2023 wegen der Großbaustellen Fachwerkhaus „Tanne“ und Marktsanierung sogar noch mal 1,75 Millionen Euro bewilligt. Für 2024 waren es dann aber nur noch 350.000 Euro – historischer Tiefstand. Dieser wird wohl für 2025 noch unterboten werden. Nach Auskunft von Bauamtsleiter im Detlef Schönfeld vorige Woche im Bauausschuss könne die Stadt nur mit 196.000 Euro rechnen. Der Bescheid wird erst zum Jahresende erwartet.
Für den Fördermittelantrag 2026, der bis zum Monatsende eingereicht sein muss, sollte die Stadt auf Hinweis des Landes nur Vorhaben der obersten Priorität einreichen. Die Stadt fokussiert sich deshalb auf den Umbau der alten Handschuhfabrik Denkmalplatz 1 zur Kindertagesstätte sowie den Ausbau des Saales hinter dem Rathaus. Beides sind mehrjährige Vorhaben. Für 2026 will die Stadt dabei eine Förderung von 207.000 Euro beantragen, was einschließlich ihrer Eigenmittel rund 250.000 Euro ergibt.
Wobei die Handschuhfabrik ein Großprojekt wird, im Antrag auf 4,8 Millionen Euro geschätzt. Wie teuer es tatsächlich wird, kann aber wohl erst im nächsten Jahr gesagt werden. Die Stadt wird in den nächsten Tagen den Auftrag an ein Architekturbüro in Quedlinburg vergeben, das die Planung erstellen soll.
Im Antrag wird ein Durchführungszeitraum bis 2032 genannt. Was die Abgeordneten Michael Strube (Buko) und Michael Körtge (Die Linke) nicht zufriedenstellte, weil die neue Kita damit noch in weiter Ferne wäre. „Ziel ist so schnell wie möglich“, unterstrich Detlef Schönfeld. Über Zeiträume könne man aber erst reden, wenn nach der Planung auch die Kosten vom Land – in einem aus Erfahrung länger dauernden Verfahren – anerkannt worden sind.
Beim anderen angemeldeten Vorhaben Saal Schützenstraße 13 geht es um eine Summe von 500.000 Euro, um die Bausubstanz – sei es als Grundschulaula oder als Stadtarchiv – wirklich nutzbar zu machen. Bereits Anfang November sollte eigentlich eine vorgeschaltete Teilbaumaßnahme anlaufen, um zwei unabhängige Treppenaufgänge zu schaffen. Es fehle aber noch die Baugenehmigung, berichtete der Amtsleiter im Ausschuss.
Weiterhin sollen noch Mittel für sogenannte kleinteilige Modernisierungsmaßnahmen an Fachwerkhäusern bereitgestellt werden. Die Bauherren werden so für den denkmalpflegerischen Mehraufwand zum Beispiel an Dach, Fassade, Fenster oder Türen unterstützt.
Feuerwehrhaus noch teurer
Unterdessen informierte Detlef Schönfeld die Bauausschussmitglieder, dass das Fachwerkobjekt „Tanne“ wohl nicht vor März bezogen werden könne. Die künftigen Mieter seien informiert worden.
Eine Information gab der Amtsleiter auch noch zum gerade eingeweihten Feuerwehrhaus in Osterwieck. Am 19. November sei die letzte Schlussrechnung eingereicht worden, so dass man hoffe, die Fördermittel bis zum Jahresende ausgezahlt zu bekommen. Eine Million Euro hatte die Stadt bewilligt bekommen. Die Gesamtkosten einschließlich „sonstiger Ausgaben“, aber noch ohne die letzte Schlussrechnung, würden jetzt bei 5,9 Millionen Euro liegen. Zur Einweihung war noch von 5,6 Millionen Euro gesprochen worden.
