Umbau im Keller von Goethe-Schule

Halberstadt l Ein Sturm der Entrüstung hat das Vorhaben der Stadtverwaltung Halberstadt ausgelöst, während der Sanierung der Diesterweg-Grundschule Schüler und Lehrer in der Goethe-Grundschule unterzubringen. Bis heute ist es der Verwaltung nicht gelungen, alle Lehrer und Eltern von dieser Lösung zu überzeugen – weder in der einen noch in der anderen Schule. Die CDU-Stadtrats­frak­tion will dafür sorgen, die räumliche Unterrichts­situation für die Kinder beider Schulen während der gemeinsamen Nutzung der Goethe-Grundschule zu verbessern. Dafür bringen die Christdemokraten heute einen Antrag in den Stadtrat ein.

„Wir stehen zur Sanierung der Diesterweg-Grundschule“, betont Daniel Szarata. Dazu habe es mit dem Bürger­entscheid im September 2016 ein deutliches demokratisches Votum gegeben, das die CDU akzeptiert, auch wenn man vorher anderer Meinung gewesen sei. Allerdings ist es dem Abgeordneten schleierhaft, warum die Sanierung der Schule unter laufendem Schulbetrieb ausgeschrieben wurde, die Verwaltung nun aber sagt, das funk­tioniert nicht.

„Wenn das aber so ist, dann bitte unter vernünftigen Bedingungen für alle Schüler“, verlangt der Stadtrat. Die CDU-Fraktion will für beide Schulen etwas erreichen. Dazu gehöre, dass es genügend Unterrichtsräume in der Goethe-Grundschule gibt. Daniel Szarata war mit Baufachleuten zum Vorort-Termin und hat sich die Räume angeschaut. Das Projekt der Verwaltung geht der CDU-Fraktion nicht weit genug, kritisiert der Abgeordnete. Nach seinen Worten will die Stadt nur die ehemalige Hausmeisterwohnung um­bauen lassen. Für etwa 60 000 Euro sollen zwei neue Klassenräume entstehen. „Wir schlagen vor, zusätzlich die ­unsanierten Kellerräume ausbauen zu lassen, damit ein niveauvoller Unterricht gewährleistet ist“, so der Politiker. Dass das nicht für 10 000 Euro zu haben ist, sei dem Abgeordneten klar. Er verweist darauf, dass die Verwaltung ohnehin vor habe, die ­Kellerräume ausbauen zu lassen. 2020/2021 sind Investitionen in Höhe von 600 000 Euro vorgesehen, um den derzeit noch außerhalb befind­lichen Hort ins Haus zu holen. „Das Projekt kann man doch vorziehen, um den Kindern für die Dauer der Bauzeit jetzt vernünftige Räume bieten zu können.“

Für Daniel Szarata reicht es nicht, dass die Stadtverwaltung zusätzlich den Goethe-Schülern einen Musik-, einen Vorbereitungs- und einen Aufenthaltsraum wegnimmt und den Diesterweg-Schülern anbietet. „Die Goethe-Grundschule ist eine von neun in Sachsen-Anhalt zertifizierten ‚Begabungsfördernden Schulen‘. Dieses Gütesiegel ist an Bedingungen geknüpft. Es gibt Ängste an der Schule, dass man dieses verlieren könnte, wenn die Bedingungen nicht mehr stimmen.“

Daniel Szarata hofft, dass es heute Abend im Stadtrat eine Mehrheit für den CDU-Antrag gibt. Es habe bereits positive Signale von den Linken und der SPD gegeben.

Jens Klaus, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, erinnert daran, dass im Haushaltsplan 2018 keine Investition in Höhe von 600 000 Euro für die ­Goethe-Grundschule eingeplant ist. Außerdem sei es aus fachlicher Sicht unmöglich, neben der ohnehin optimistischen Zielsetzung des Sanierungsstarts an der Diesterweg-Grundschule noch eine weitere Großbaustelle aufzumachen. Mit Wände streichen sei der Umbau der Kellerräume nicht abgetan.

Das Projekt ist mit umfangreichen Außenarbeiten verbunden, Ausschreibungs- und Planungsfristen müssen eingehalten werden. Außerdem hätten Fachleute eingeschätzt, dass das Raumkonzept in der Goethe-Grundschule für den zeitlich begrenzten Rahmen der Diesterweg-Sanierung funktioniert. Die gewählten Elternvertreter hätten kürzlich dies ebenfalls nach kontroverser Diskussion bestätigt, so Jens Klaus. Der Stadtverwaltung sei jedoch klar, dass für den im Sommer 2018 geplanten Umzug der Diesterweg-Schüler noch einige Hausaufgaben gemacht werden müssen. Dazu gehört eine Lösung für die komplizierte Parkplatz-Situation vor der Goethe-Grundschule und auch die Essenausgabe.