1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Landesstraße 89: Darum ruht die Osterwiecker Brücken-Baustelle

Liveticker

Landesstraße 89 Darum ruht die Osterwiecker Brücken-Baustelle

Es bleibt den tagtäglich vielen hundert Vorbeifahrenden nicht verborgen, dass es mit der neuen Ilse-Brücke nicht so recht vorangeht.

Von Mario Heinicke 04.12.2025, 10:15
Ein Foto von der Brückenbaustelle Ende September. Seitdem hat sich nur wenig verändert.
Ein Foto von der Brückenbaustelle Ende September. Seitdem hat sich nur wenig verändert. Foto: Brockenballon/W. Borchert

Osterwieck. - Bauarbeiter waren auf der Baustelle in der Goslarer Straße in den letzten Wochen nur noch sporadisch zu sehen.

Dabei war das Bauvorhaben gut gestartet. Im Mai zunächst mit dem Bau für eine Umfahrung. Wenn auch nur einspurig unter zeitraubender Ampelregelung, verhindert sie aber, dass Autos eine kilometerlange Umleitung fahren müssen und noch dazu das Gewerbegebiet von der Stadt abgehängt ist.

Nach Fertigstellung der beiden provisorischen Behelfsbrücken für Autofahrer und Fußgänger Mitte Juli begann der Abriss des alten, 1968 errichteten Bauwerks. Allerdings konnte nicht lange gebaut werden. Mitte August gab es den ersten Zwischenstopp. „Beim Abbruch des Bestandsbauwerkes wurde unterhalb der Gründung eine Betonschicht vorgefunden, die zum Zeitpunkt der Planung nicht bekannt war“, erklärte damals Michael Schanz, der Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde, auf Anfrage. Diese Betonschicht musste nach Überprüfung durch einen Gutachter noch abgebrochen werden. Anfang September konnten dann Spundbohlen für die Gründung in den Boden gerammt werden.

Jene Ursache für die Unterbrechung im August ist im Prinzip auch jetzt noch der Grund, warum es stockt.

„Durch das Entfernen der Betonschicht änderte sich die Gründungssituation des neuen Bauwerkes“, erläuterte Michael Schanz diese Woche auf Anfrage. Es sei erforderlich gewesen, die statische Berechnung hinsichtlich der neuen Gründungsverhältnisse anzupassen. „Für diese Berechnung ist nun durch den Ausführungsplaner des Auftragnehmers mit Hilfe des Baugrundgutachters in einem mehrfach zu durchlaufenden Prozess eine Freigabe vom Prüfingenieur zu erwirken. Erst dann kann die Gründung fertig gestellt werden und es können die Widerlager sowie der Überbau errichtet werden“, so der Behördenleiter. „Durch die erforderliche Überarbeitung der statischen Berechnung konnten die Arbeiten nicht wie geplant durchgeführt werden.“

Als Ende März der Auftrag für den Osterwiecker Brückenbau vergeben worden war, bestand das Ziel, das 15,60 Meter lange Bauwerk bis zum Ende des ersten Quartals 2026 fertig zu stellen. Wie lange es nun tatsächlich dauern wird, ist offen. Seine Behörde, erklärte Michael Schanz, setze alles daran, „den Terminverzug für die Fertigstellung so gering wie möglich zu halten. Genauere Termine können aktuell leider noch nicht genannt werden.“

Somit werden die Ampeln vor der Behelfsumfahrung wohl noch einige Monate länger als erhofft den Autoverkehr ausbremsen. Aber zur Erinnerung: Der Neubau der anderen Osterwiecker Ilsebrücke 2014/2015 hatte auch zwölf Monate in Anspruch genommen.