Wallfahrt im Bistum Magdeburg Die Wallfahrt auf die Huysburg ist offen für alle
Seit den 1950er Jahren gibt es die Tradition der jährlichen Wallfahrt auf die Huysburg. Auch in diesem Jahr treffen sich Tausende katholische Gläubige und Wegbegleiter am Sonntag, dem 7. September, ab 10 Uhr. Im Interview spricht Organisator Klaus Tilly vom Bistum Magdeburg über die Besonderheiten des diesjährigen Pilgerfestes.

Huysburg/SC. - Herr Tilly, welche besonderen Angebote gibt es in diesem Jahr?
Das Motto dieser Wallfahrt greift das Leitwort des Heiligen Jahres auf: „Pilger der Hoffnung“. Der Bischof lädt zur Wallfahrt als buntes Pilgerfest ein. Erstmals haben Gäste die Möglichkeit, auf einem von fünf begleiteten Pilgerwegen ins Kloster Huysburg zu kommen. Erfahrungen, die pilgernde Menschen auf ihren Wegen machen durften, füllen das Programm des Tages. Dabei stellen sich verschiedene Tätigkeitsfelder in der Kirche vor, die Seelsorge auf der Straße und mitten in der Gesellschaft leisten: Pilgerseelsorge, Polizeiseelsorge, diakonische Dienste, politische Bildungsarbeit und so weiter.
Welche Gäste werden erwartet?
Erstmals werden am Nachmittag Bischof Gerhard Feige und der Paderborner Erzbischof Dr. Uwe Markus Bentz die Mitglieder der neu gewählten Pfarrei-Leitungsteams gemeinsam segnen. Die Erinnerung an die eigene Taufe und verschiedene Formen einer persönlichen Segnung bekommen an dem Tag eine besondere Aufmerksamkeit. Die Segnung von Kindern und neugetauften Menschen durch Bischöfe aus den Partnerbistümern und aus der Ökumene ist jedes Mal eine berührende Geste im Gottesdienst. Wir erwarten neben Erzbischof Bentz auch den evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sowie Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer von der Evangelischen Landeskirche Anhalts.

Wie hat sich die Wallfahrt in den vergangenen Jahren verändert?
Die Bistumswallfahrt auf die Huysburg gibt es seit den 1950er Jahren. Die Zahl der Mitfeiernden hat sich mit der Zäsur der Pandemie deutlich verändert. Immerhin kommen immer noch etwa 2.000 bis 2.500 Menschen. Das ist vor allem für jene, die in kleinen Gemeindegruppen oder ganz in der Vereinzelung leben, ein wichtiges Erleben davon, dass sie als Glaubende nicht allein sind.
Was gibt es am 7. September außer Segnung und Gottesdienst noch?
Planung und Gestaltung des Wallfahrtstages werden inklusiver. Texte in einfacher Sprache, die Möglichkeit der Begleitung durch den Tag, die Beteiligung am Programm sind Bausteine, die der Wallfahrt ein neues Gesicht geben wollen. Für die Internationalität in den Pfarreien des Bistums sollen mehrsprachige Elemente im Gottesdienst und kulinarische Angebote aus verschiedenen Ländern ein Zeichen setzen. Statt Marktständen und Vorträgen gibt es Begegnung und thematische Anregungen, die helfen wollen, das Motto des Tages für das Leben in Pfarreien, Einrichtungen und im eigenen Alltag nachhaltig zu gestalten.
Pilgern, Parken und Plaudern - das Programm zur Wallfahrt
- 10 Uhr Einstimmung auf den Wallfahrtstag & Möglichkeit der Beichte in der Kirche auf der Huysburg
- 10.30 Uhr Gottesdienst mit Bischof Gerhard Feige und internationalen Gästen
- 12 Uhr Picknick
- 13 Uhr Angebote zur Begegnung und Anbetung mit Orgelmusik in der Kirche
- 14.30 Uhr Feierlicher Abschluss mit Segnung der neuen Leitungsteams (ehrenamtliche Pfarreileitungen)
- Parkplätze für Pkw sind in Röderhof ausgeschildert; wer den Weg zu Fuß nicht bewältigt, kann ab 8 Uhr Pendelbusse der Malteser nutzen
- Vom Hauptbahnhof Halberstadt fährt um 9 Uhr ein Pendelbus zum Meilenstein, dem Parkplatz gegenüber der Zufahrt zur Huysburg; dort parken auch die Busse aus den Pfarreien
- Material zum Download unter
Dürfen nur Katholiken teilnehmen?
Nein. Die persönliche Zuwendung im Segen wird bei den Pilgerwegen im Bistum, nach Rom oder Santiago de Compostela ja auch gern von Menschen ohne kirchliche Bindung erbeten. Auf ihren Wegen machen sie nicht selten die Erfahrung, von einem weiten Horizont umfangen oder von jemandem, von etwas getragen zu sein. Solche Erfahrung der Zuwendung beschreiben viele auch in den Begegnungen des Wallfahrtstages. Menschen mit und ohne kirchliche Bindung und mit jedem konfessionellen oder religiösen Bekenntnis sind also herzlich willkommen und werden so angesprochen, dass sie beteiligt und nicht nur Zuschauende sind.