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Geschichte im Harz Geraubte Bücher - in Halberstadt tagen Forscher zur Geschichte eines besonderes Geschenks

Keine abstrakten Zahlen - Geschichte ist in Halberstadt hautnah erlebbar. Am 9. September befasst sich eine Tagung mit einen besonderen Aspekt deutscher Geschichte. Dabei spielen Bücher, die die Moses-Mendelssohn-Akademie geschenkt bekam, eine wesentliche Rolle.

Von Sabine Scholz 08.09.2025, 14:15
In alten Munitionskisten verwahrt worden waren die Bücher, die seit drei Jahren an der Moses-Mendelssohn-Akademie Halberstadt Gegenstand der Forschung sind.
In alten Munitionskisten verwahrt worden waren die Bücher, die seit drei Jahren an der Moses-Mendelssohn-Akademie Halberstadt Gegenstand der Forschung sind. Archivfoto: Cornelia Mänz

Halberstadt. - Sie kamen in alten Munitionskisten an die Moses-Mendelssohn-Akademie (MMA) nach Halberstadt. Ein Konvolut an Büchern mit besonderer Geschichte. Am 9. September stehen die Bücher im Fokus einer Tagung, die MMA und Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste ausrichten.

Die MMA hat über drei Jahre lang die Bücher erforscht, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bei Aufräumarbeiten in der Synagoge am Fraenkelufer in Berlin gefunden worden waren.

300 Namen verweisen auf die Besitzer der Bücher

In den Büchern sind mehr als 300 Namen gefunden worden. Bei den Namen handelt sich vor allem um deportierte Jüdinnen und Juden, deren Vermögen in der NS-Zeit enteignet und verwertet worden war. Dank der wissenschaftlichen Recherchen konnte für einige von ihnen der bürokratische Weg der Vermögensentziehung und -enteignung nachvollzogen werden, berichtet Jutta Dick aus dem Vorstand der Stiftung Moses-Mendelssohn-Akademie Halberstadt.

Mit der Forschung sei ein wichtiger Beitrag zur Provenienzforschung bei Büchern geleistet worden, die bisher eher aus der Perspektive von Bibliotheken erfolgt sei. Die steht ebenfalls im Fokus der Tagung, die Referenten aus ganz Deutschland vereint. Auch eine Nachfahrin wird aus ihrer Sicht zu Provenienzforschung und Restitution sprechen.