DRK-Bundesfinale Sanitäterteam aus Osterwieck und Halberstadt im Wettstreit
Erstmals nahmen Rot-Kreuzler aus Halberstadt und Osterwieck am Bundeswettbewerb der DRK-Bereitschaften teil. Die Reise führte sie nach Fulda.

Osterwieck/Halberstadt. - Er war nichts für schwache Nerven, der 63. Bundeswettbewerb der DRK-Bereitschaften am vergangenen Wochenende im hessischen Fulda. Aber Sanitäter sind es gewohnt, Blut zu sehen und Verletzungen, bei denen es Normalsterblichen durch Mark und Bein geht.
Auch für das Team des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg-Halberstadt, das sich aus sechs Rotkreuzlern der Bereitschaften Halberstadt und Osterwieck zusammensetzte, waren die zehn Aufgaben, die die 16 Mannschaften von Schleswig-Holstein bis Bayern und als Gast sogar bis ins österreichische Burgenland, nichts Außergewöhnliches. Szenarien, mit denen sie in Ausbildung und Praxis konfrontiert sind. Zehn Stationen mit fantasievollen Bezeichnungen wie Baum unter Strom, Heiße Spiele oder Stress an der Theke. Letzteres der Einsatz nach einer Kneipenschlägerei mit Schwerverletzten durch Messereinsatz. Wobei die Verletzten hier wie überall von Statisten gemimt wurden.
Für die Halberstädter und Osterwiecker war es die erste Teilnahme an einem Bundesfinale gewesen. Daran nehmen gewöhnlich die Landessieger teil. Weil es in Sachsen-Anhalt zuletzt keinen Landesentscheid gab, wurden die Nordharzer delegiert.
Der Wettbewerb war hoch angebunden. Als Schirmherr war Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) vor Ort und stellte die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Bereitschaften heraus: „Sie sind zur Stelle, wenn schnelle Hilfe erforderlich ist, gleich ob bei großen Schadenslagen, im Katastrophenschutz, bei Sanitätsdiensten oder im täglichen Einsatz für die Gesellschaft. Gerade in Zeiten zunehmender Herausforderungen – von Naturkatastrophen bis hin zu komplexen Lagen im Bevölkerungsschutz – ist diese Einsatzbereitschaft unverzichtbar.“
Der Zivilschutz gerät dabei angesichts der Weltsicherheitslage zunehmend ins Blickfeld. So erklärte Johannes Backus, Generalstabsarzt der Bundeswehr, gegenüber dem Nachrichtenportal Osthessen-News: „Umso wichtiger ist es, dass jetzt die Organisationen ihre Fähigkeiten kennen, die Netzwerke im Frieden testen und dass wir gemeinsam wissen, wie wäre im Fall einer Krise oder vielleicht auch im Fall eines Krieges die bestmögliche Hilfe für die Bevölkerung leistbar.“
Die Mannschaft aus Halberstadt und Osterwieck setzte sich aus Falco Haarnagel, Jan Heinicke, Sofie Peise, Jan-Luca Sander sowie den Brüdern Lukas und Martin Schüller zusammen. Teamarbeit war an allen Stationen wichtig. Schnelles Reagieren, wenn ein Patient reanimiert werden musste oder Panik sowie Hysterie ausbrachen. Oder plötzlich bei einer Wasserrettung ein Mann mit (fingiertem) Angelhaken im Auge die Sanitäter zusätzlich herausforderte. Empathie war gefragt, wenn alte Leute aus einem Pflegeheim evakuiert werden mussten. Insgesamt kamen die Aufgaben aus den Bereichen, Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Technik und Logistik sowie psychosoziale Notfallvorsorge.
Für zusätzliche Erschwernis sorgte die heiße Witterung am Sonnabend. Über neun Stunden waren die hiesigen Sanitäter in Einsatzkleidung geschätzte zehn Kilometer auf Achse, um die im ganzen Gebiet der Barockstadt verteilten Stationen aufzusuchen. Eine schweißtreibende Angelegenheit also, bei den Aufgaben teilweise noch mit Einsatzhelm auf dem Kopf.
Am Ende haben die Halberstädter und Osterwiecker alle Aufgaben bewältigt und unter 16 Teams den zwölften Platz belegt. Immerhin noch vor Niedersachsen, dass ebenfalls von Harzern vertreten wurde. Sie kamen aus Osterode und Goslar. Sieger wurde die Bereitschaft Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Insgesamt waren 500 Rotkreuzler, darunter 300 örtliche Helfer, in das Bundesfinale eingebunden.


