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Schwimmbad Rutsch-Partie vor dem Schulanfang

78 Meter Länge und Lichteffekte hat die neue Atraktion im Sea-Land Halberstadt. Die Rutsche wurde für 400.000 Euro saniert.

Von Sandra Reulecke 06.08.2017, 08:13

Halberstadt l Platsch! Jauchzend landet Elias Uthe im Wasser. Hinter ihm liegt eine 78 Meter lange Rutsch-Partie. Eine echte Mutprobe. Schließlich ist der junge Halberstädter das erste Kind, das die „Black Hole“-Rutsche (englisch für „Schwarzes Loch“) im Sea-Land des Halberstädter Freizeit- und Sportzentrums (FSZ) hinabsausen darf. „Es hat Spaß gemacht“, berichtet der Abc-Schütze anschließend.

Fast genauso groß wie das Lächeln des Sechsjährigen ist das von Christian Mokosch, Geschäftsführer der Nosa GmbH. Die Städtische Holding hat die Erneuerung der Rutsche samt Turm im Sea-Land für rund 400.000 Euro finanziert. Und die stellte sich schwieriger dar, als vorher gedacht. Deshalb musste die Wiedereröffnung der Attraktion um zwei Wochen verschoben werden.

Anfang Mai wurde von einer Spezialfirma begonnen, die 17 Jahre alte und 78 Meter lange Rutsche zu demontieren. „Nach dem Freilegen der Stahlträger waren deutliche Korrorssionsstellen erkennbar. Dieser gravierende Mangel war in diesem Ausmaß so nicht zu erwarten“, berichtet Gudrun Siebeck vom FSZ. So musste zunächst ein Gutachter prüfen, ob die Metallkonstruktion noch den statischen Vorgaben entspräche. In Absprache mit ihm entschieden die Verantwortlichen: sicherheitshalber die Stahlträger mit Beton verfüllen.

Auch an den Treppenstufen des Rutschturms sind die 17 Jahre Benutzung von jährlich mehr als 260.000 Gästen nicht spurlos vorübergegangen – die Stufen mussten erneuert werden. Zudem entsprach die Glasfassade des Turms nicht mehr heutigen Standards. „Das bot kaum Isolierung und es ging viel Wärme verloren“, informiert Christian Mokosch. Das Glas wurde nun gegen wärmedämmendes Material ausgetauscht. Im Außenbereich des Bades wird noch an der Isolierung gearbeitet – das beeinträchtigt jedoch nicht den Rutsch-Betrieb, versichert Mokosch.

Trotz der aufwendigen Arbeiten sei versucht worden, den Bade-Spaß der Besucher nicht zu trüben. So wurde für Abschleifarbeiten der Bereich am Landebecken verkleidet. Gut für die Gäste, schweißtreibend für die Arbeiter: Sie waren mit Schutzanzug gekleidet bei gefühlten 30 Grad Celsius tätig, berichtet Gudrun Siebeck.

Der Aufwand habe sich gelohnt: Bevor die Schule in der kommenden Woche beginnt, können Ferienkinder noch ausgiebig durch das „schwarze Loch“ rutschen. Obwohl es gar nicht komplett dunkel ist: In der Rutsche sind Licht- und Effekttechniken verbaut. Wer am schnellsten rutscht, ermittelt eine Zeitmessanlage.