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Service  Waschstraße nimmt Konturen an

Ein geputztes Auto ist der Traum vieler Besitzer. In Halberstadt investiert die Imo-Autopflege eine Million Euro in eine neue Waschstraße.

Von Dennis Lotzmann 05.08.2017, 01:01

Halberstadt l Großes Kino an der Bundesstraße 79 und alle paar Tage ein neuer Film: Autofahrer, die in diesen Wochen über die Quedlinburger Straße rollen, haben am Knoten von B 79 und der Straße des 20. Juli – der Hellweg-Kreuzung – einiges zu sehen. Auf dem ehemals verwaisten und völlig zugewucherten Gewerbegrundstück gibt es reges Baugeschehen.

Nachdem zunächst wochenlang Rodungs- und Tiefbauarbeiten dominiert haben, nimmt das Bauprojekt nun klar Formen an. Wenige Meter neben der Quedlinburger Straße (B 79) wird am Fundament für eine Autowaschstraße gearbeitet.

Am Freitag waren zwei Eisenflechter gerade damit beschäftigt, die schweren Armierungsstähle an den richtigen Stellen zu positionieren und Stahlstreben, Armierungsmatten und -käfige korrekt zu verbinden. Die Zeit saß dem Duo dabei ein wenig im Nacken. „Wir wollen kommende Woche betonieren, da müssen die Armierung und die Fundamenteinfassung fertig sein“, erklärte Mark Hillebrandt, seines Zeichens Verkaufsleiter der in Mühlheim/Ruhr ansässigen Imo-Autopflege GmbH. Spätestens danach ist das Herzstück der Anlage – ein 28 Meter langer Waschstraßen-Tunnel – in Konturen klar erkennbar.

Nach Hillebrandts Angaben entsteht auf dem Areal eine vollautomatische Waschanlage, die vergleichbaren Stationen der Imo-Kette ähnelt, die aber mit den neuesten technischen Komponenten bestückt ist. Der Ablauf ist dabei klar. Nach der manuellen Vorreinigung rollt ein Vorderrad auf das automatische Förderband, mit dem die Fahrzeuge mit exaktem Tempo durch die Waschstraße gezogen werden. „In Spitzenzeiten schaffen wir stündlich bis zu 60 Fahrzeuge“, so der Manager.

Bereits in den vergangenen Wochen wurden umfangreiche technische Komponenten im Erdreich installiert. Darunter riesige Beton-Zisternen. Diese sind nötig, weil das Waschwasser – pro Wagen seien 200 bis 300 Liter nötig – im Kreislaufprinzip genutzt wird. „Wir filtern das Wasser und nutzen diverse Abscheider, um so Schmutz und beispielsweise Öl aus dem Kreislauf zu entfernen.“ Zugleich werde so die nötige Frischwassermenge auf eine Minimum reduziert.

Mit der Station stampft Imo bereits die zweite Anlage in Halberstadt aus dem Boden. Bereits jetzt gibt es eine Waschstraße am Warmholzberg. Die soll nach Hillebrandts Worten zumindest auf lange Sicht verschwinden. „Langfristig planen wir an einem Standort auch nur eine Anlage“, so der Verkaufschef des Unternehmens. Allerdings sei eine gewisse Übergangszeit geplant. „Das Alter dieser 1993 am Warmholzberg in Betrieb genommenen Waschstraße und die technische Weiterentwicklung seither sind ein Grund für unsere Investition. Außerdem halten wir den neuen Standort von der Lage her für günstiger“, skizziert der Manager die maßgeblichen Gründe für die Millionen-Investition.

An der B 79, wo neben automatischer Wäsche weitere Serviceofferten wie Saugen oder spezielle Lackpflege angeboten werden sollen, plane man perspektivisch mit fünf Mitarbeitern.

Mithilfe der Millionen-Investition verschwindet an der stark frequentierten Bundesstraße 79 – gewissermaßen einem Einfallstor in die Kreisstadt – ein Schandfleck. Zugleich behält Halberstadt damit ein Alleinstellungsmerkmal im Harzkreis. Neben der betagten Anlage unweit der B 81 am Warmholzberg gibt es vergleichbare Waschstraßen im näheren Umfeld nur in Eisleben, Nordhausen und Magdeburg. „In Goslar entsteht gegenwärtig ebenfalls ein Neubau“, so Hillebrandt.

Nach seinen Worten ist die Imo-Autopflege GmbH mit mehr als 900 Wasch-Stationen in 14 Ländern europaweit Marktführer. In Sachsen-Anhalt werden unter der Marke Imo 13 Waschstraßen in zehn Städten betrieben.