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Verwaltungsbericht aus dem Halberstädter Landratsamt liegt sechs Monate früher als üblich vor Sieben Jahre Harzkreis auf 152 Seiten

Von Ingmar Mehlhose 25.06.2014, 03:21

152 Seiten ist er stark und liegt diesmal ein halbes Jahr früher als gewohnt vor - der Verwaltungsbericht aus dem Halberstädter Landratsamt.

Halberstadt l Es sei ein ungewohnter Zeitpunkt für ein Pressegespräch, befand Martin Skiebe. Sonst lade er dazu immer kurz vor Weihnachten ein. Doch der Landrat (parteilos) nannte dafür gleichzeitig einen triftigen Grund. Zum 30. Juni endet die siebenjährige Legislaturperiode - die erste als Landkreis Harz.

Als dessen Leistungsnachweis ist auch der Verwaltungsbericht sechs Monate früher erschienen. Nicht wie üblich für das abgelaufene Jahr, sondern den gesamten Zeitraum von 2007 bis 2014 reflektierend.

Danach hat der "alte" Kreistag 59 Mal getagt und dabei 564 Entscheidungen getroffen. Der Jugendhilfeausschuss stimmte bei 46 Sitzungen für 359 Papiere. Insgesamt wurden 1082 Beschlussvorlagen und 170 Änderungsanträge sowie 199 schriftliche Anfragen eingebracht.

Für die Kommunalaufsicht gab es anfangs am meisten zu tun. Sie musste die Haushalte von 94 Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Zweckverbänden prüfen. Bis zum 1. Juli 2014 hat sich deren Anteil auf 26 reduziert.

In der Kreisverwaltung waren vor sieben Jahren 1322 Frauen und Männer beschäftigt, darunter 144 Beamte. Bis zum 31. Dezember 2013 hat sich der Personalbestand auf 1061 Personen (inklusive 132 Beamte) verringert.

Gestiegen ist die Kreisumlage. Zur "Geburt" des Harzkreises lag sie bei 212,77 Euro pro Person, heute sind es 303,09 Euro.

Etliche Fakten kann auch die sogenannte Ordnungsverwaltung präsentieren. So erfährt der Leser beispielsweise, dass die Mitarbeiter des Dezernates II im ersten Jahr 313 Bußgeldverfahren mit einer Gesamtsumme der verfügten Strafen in Höhe von 39 310 Euro und Ist-Einnahmen von 16 591 Euro bearbeitet haben. 2014 waren es mit Stichtag 31. März 199 Vorgänge mit verhängten 5245 Euro und 715 Euro Erlös.

In den Kapiteln für die Sozial- und Bildungsverwaltung finden Leser unter anderem Daten zum Bildungswesen. Beispielsweise zu den Schulabgängern. Deren Zahl ist - auf alle Lernformen bezogen - von 1932 im Jahre 2008 auf 1555 (2014) zurückgegangen. Auch bei den Vereinen ist ein gewisser Schwund zu verzeichnen - von 421 am 31. Dezember 2007 auf 407 zum Jahresende 2013. Als erfreulich wird hingegen die Entwicklung des Zuspruchs für die Harzer Sportspiele eingeschätzt. Wurden 2007 noch 202 Teilnehmer gezählt, so waren es im vergangenen Jahr 285.

Zum letzten Mal im Verwaltungsbericht aufgeführt ist das durch die Strukturänderung aufgelöste Dezernat IV (Bau/Umwelt). Dort steht zum Beispiel zu lesen, dass 2013 insgesamt 2093 bauaufsichtliche Verfahren geführt worden sind. 2008 waren es 2057 Vorgänge.

Das 152 Seiten starke Papier werden die Mitglieder des neuen Kreistages bei ihrer ersten Sitzung am Dienstag, 8. Juli, auf ihren Plätzen finden. Für Landrat Martin Skiebe steht unterdessen schon fest: "Der Weg des Zusammenwachsens ist noch nicht zu Ende, aber wir haben schon einiges erreicht." Die nächsten Jahre würden dafür "eine spannende Zeit". Die Legislaturperiode dauert diesmal allerdings nur fünf, nicht sieben Jahre.