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Aktionsabschluss Streifzug durch Luthers Leben

In Haldensleben ging es in den vergangenen Tagen um die Reformation. In der Marienkirche fand die Aktion ihren Abschluss.

Von Martin Walter 01.11.2017, 00:01

Haldensleben l „Verleih uns Frieden ewiglich“ schallte der Lutherchoral aus den Kindermündern und durch die Stadtkirche St. Marien. Neben den Gesangseinlagen, die auch das Volkslied „Die Gedanken sind frei“ beinhaltete, führten die Schüler einen Reigen sowie ein Gedicht auf, in dem das Leben Martin Luthers thematisiert wurde. „Hier stehe ich und kann nicht anders“, zitierten sie darin Luther zunächst einzeln, bis der Spruch im Chor ertönte. Dieses Programm hatten die Erst- bis Viertklässler der Alsteinschüler zuvor mit dem Musiker Warnfried Altmann und der Theaterpädagogin Ute Kaiser eingeübt, die sie bei ihrem Auftritt begleiteten.

Neben den Alsteinschülern beteiligten sich auch Kinder und Jugendliche der Erich-Kästner-Grundschule sowie des Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums an der Aktionswoche mit dem Motto „Türen öffnen - Reformation (neu) denken“, die ihren Abschluss in der Kirche fand. Die Gymnasiasten führten die Grundschüler im Laufe der Woche in Form einer lehrreichen Schnitzeljagd durch die Stadt und zeigten ihnen dabei historische Orte wie das Stendaler Tor, die Stadtmauer und den Roland. Diese Aktion stellten die Gymnasiasten Noah und John in einer Diashow vor. „Ich kann meinen Beruf an den Nagel hängen“, resümierte Museumsleiterin Judith Vater, die das Projekt begleitete, scherzhaft.

Auch die Sprache Luthers, die er in seiner Bibelübersetzung verewigte und die dadurch maßgeblich zur Entwicklung der Hochdeutschen Sprache beigetragen hat, war Thema im Gymnasium. Dazu wurde dort ein Workshop mit einem Poetry Slam veranstaltet. In der Kirche las die Schülerin Anna-Lena ein Gedicht mit dem Titel „Signalton“ vor, welches sie in diesem Zusammenhang geschrieben hatte.

Ein weiterer Punkt der Aktionswoche war das Thema „Verantwortung“. Dazu wurden zwei Podiumsdiskussionen in der Kulturfabrik geführt, sowohl von den Gymnasiasten, als auch von Erwachsenen. „Das waren sehr konstruktive Diskussionen“, sagte Pfarrer Jens Schmiedchen und erfasste als Quintessenz der Veranstaltungen: „Eine Stadt kann nur gut leben, wenn die Menschen sich einbringen, Verantwortung übernehmen und zu ihren Meinungen stehen.“

Zu ihren Meinungen stehen sollten die Bürger auch mit ihren Beiträgen auf den Schreibinseln, die an diversen Stellen der Stadt aufgestellt wurden und verschiedene Zitate Luthers beinhalteten. Auch dieser Aktionspunkt war nach den Aussagen Judith Vaters ein voller Erfolg und stieß auf rege Beteiligung.

Zu guter Letzt versammelten sich die Initiatoren der Aktionswoche Jens Schmiedchen, Judith Vater sowie Konstanze Bajerski, Lehrerin am Förster-Gymnasium und Alstein-Schulleiter Michael Blaschke unter großem Applaus der Gäste im Altarraum. Unterhaltend und informativ zugleich fand die Reformations-Aktionswoche somit einen würdigen Abschluss.