Eröffnung Adam zieht bei EHFA ein

Mit Sascha Oldenburg hat das Mehrgenerationenhaus EHFA in Haldensleben seit Dienstag einen Küchenchef. Damit endet eine lange Suche.

Von Jens Kusian 02.08.2017, 01:01

Haldensleben l Der Haldensleber Sascha Oldenburg schwingt als Betreiber der hauseigenen Küche seit gestern mit seinem Team den Kochlöffel im Mehrgenerationenhaus EHFA. „Er ist von hier und arbeitet für ,hier‘ – was besseres kann uns doch gar nich passieren“, schließt nun Haldenslebens Sozialamtsleiterin Doreen Scherff das Kapitel „Küchenbetreibersuche“. Jahrelang waren die Stadtverwaltung und der Betreiber des EHFA, die gemeinnützige Paritätische Sozialwerke-PSW GmbH, auf der Suche nach einem Küchenchef für das Mehrgenerationenhaus.

„Bei der Planung des Hauses hatte bereits Gut Glüsig Interesse signalisiert“, blickt Doreen Scherff zurück. Doch das sei „unterwegs irgendwie verloren gegangen“, erzählt sie. So ist das EHFA Anfang 2015 anders als geplant ohne Küche eröffnet worden. Zwei Mal sei die Küche anschließend ausgeschrieben worden. „Beim ersten Mal hat sich niemand gemeldet. Beim zweiten Mal gab es einen vielversprechenden Bewerber, der auch recht rührig war. Doch er musste sich aus gesundheitslichen Gründen leider wieder zurückziehen“, erinnert sich die Amtsleiterin.

Als dann aber Sascha Oldenburg sein Interesse signalisierte, habe der abgesprungene Bewerber dem Haldensleber Koch zur Seite gestanden, so Scherff weiter. Schon vor zwei Jahren habe er die Idee gehabt, die Küche im EHFA zu übernehmen, meint Sascha Oldenburg. Doch die Bedingungen hätten damals nicht gepasst. „Alles nur bio, das war nicht machbar“, meint er. Essen mit Produkten aus der Region sei da schon eher möglich. Und diesen Anspruch stellt der Koch an sich selbst.

Gutes Essen ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Davon können sich seit gestern nicht nur die Gäste im EHFA, denen das Adam, wie das Restaurant im EHFA nun heißt, wochentags einen Mittagstisch bietet, überzeugen. Seit gestern werden auch die Mädchen und Jungen der Grundschule „Erich Kästner“ vom Adam versorgt. „Zum 1. Januar kommen noch die Grundschule St. Hildegard und die Kita St. Johannes dazu, ab 1. August 2018 versorgen wir zudem die Grundschule Otto Boye“, hat Oldenburg schon Abnehmer für sein Mittagessen gefunden. Auch das Landrats-amt in Haldensleben wird ab dem 1. Oktober dazu gehören. „Ab Sommer nächsten Jahres werden wir dann täglich um die 600 Essen zubereiten. Das reicht, mehr werden wir wohl auch nicht schaffen“, ist der Koch überzeugt.

Mit drei Mitarbeitern wirbelt er zunächst in der Küche, zum Jahresende werden es sieben sein, so plant er. Die scheinen dann wohl auch bitter nötig. „Von jetzt bis zum Jahresende werden wir rund 4,5 Tonnen Gemüse verarbeiten“, hat Sascha Oldenburg schon hochgerechnet. Schließlich steht vegetarische Kost mit auf seinem Speisenplan, und das nicht nur als Nebenbei-Produkt. „Wir möchten zeigen, dass es noch mehr gibt als nur Schnitzel mit Spargel und Kartoffeln“, beschreibt er seine kulinarischen Pläne.