Tourismus um Flechtingen Libellen-Pfad hilft, die Natur zu erkunden
Ein Naturerlebnis-Lehrpfad soll den Flechtinger Höhenzug mit dem Biosphärenreservat Drömling verbinden. Was sich hinter dem Vorhaben verbirgt.

Flechtingen - Mit einem neuen touristischen Angebot – dem Libellen-Naturlehrpfad – wollen die Gemeinden Flechtingen und Calvörde nicht nur mehr Touristen in die Region locken. Sie wollen mit dem Vorhaben auch auf der Landkarte des Unesco-Global-Geoparks Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen verstärkt in Erscheinung treten und ihn mit dem Unesco-Biosphärenreservat Drömling vernetzen.
Und das aus gutem Grund: Die ältesten Gesteine der Landmarkenregion sind nämlich im Flechtinger Höhenzug, einem der nördlichsten Vorkommen von Festgestein, zu finden. Landmarken sind weithin sichtbare Punkte, die im größten Geopark Europas und im zweitgrößten der Erde, einer ersten Orientierung dienen. So wie im Flechtinger Höhenzug mit einer Höhe bis zu 179 Metern und einer Fläche von rund 400 Quadratkilometern.
Vorhandene Gesteine, sogenannte Vulkanite, werden in Tagebauen bei Dönstedt, Bodendorf und Flechtingen abgebaut. Zu den Geopark-Schätzen in Ostfalen gehört das Wasserschloss Flechtingen, im Jahr 1307 erstmals urkundlich erwähnt im Besitz der Familie von Schenck. Es ist eine der besterhaltenen Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt und auch aus geologischer Sicht bemerkenswert, denn hier grenzt am Schlossteich unterkarbonische Grauwacke an Porphyrgestein und veränderte sich durch Hitze des Vulkangesteins.
Vom Höhenzug in den Drömling
In Flechtingen ist der Steinbruch der Norddeutschen Natursteinwerke (NNG) bereits mit einer Aussichtsplattform und Info-Tafeln versehen. Und genau da möchte der neue Naturlehrpfad anknüpfen, wie Kora Duberow, Abteilungsleiterin Kur und Tourismus der Gemeinde Flechtingen, in jüngsten Sitzungen den Gemeinderäten von Flechtingen und Calvörde vorstellte. Die Gemeinde Flechtingen, in deren Federführung das Projekt liegt, hatte Fördermittel für das im Jahr 2022 erdachte Vorhaben beantragt und bewilligt bekommen.
Mit der Zuwendung können 80 Prozent der Kosten gedeckt werden. Der Rest – nach aktuellem Planungsstand rund 10.000 Euro – soll zwischen den beteiligten Gemeinden aufgeteilt werden. Ziel des Erlebnispfades soll es sein, gleichzeitig die Heimat- und Umweltbildung zu fördern, mehr heimat- und naturinteressierte Tagesbesucher und Touristen in die Region zu holen und deren Aufenthaltsqualität durch entsprechende Angebote zum Aktivsein, Kennenlernen, Ausprobieren, Experimentieren und Forschen anzuheben.
Libelle als Maskottchen
Eine Libelle soll Besucher als Maskottchen durch die Erlebnisstrecke begleiten. Elemente wie ein Drehtafel-Puzzle sollen die Phantasie der Kinder anregen und zum Knobeln einladen.
An der Tourist-Info im Kurhaus in Flechtingen – sozusagen als Startpunkt – ist eine digitale Info-Stelle entstanden, die auf den 14 Kilometer langen Lehr- und Erlebnispfad mit acht Stationen aufmerksam macht. Diese wird am Freitag, 22. August 2025, um 11 Uhr am Kurhaus in Flechtingen eingeweiht.
Spiel- und Erlebnisangebote
Zum Erlebnispfad gehören noch dem Aussichtspunkt auf der alten Deponie bei Flechtingen der Spielplatz Grauingen, das Ortszentrum Wegenstedt, ein Rastplatz unterwegs, Piplockenburg und schließlich das Ziel, das Info-Haus Kämkerhorst im Drömling.
An allen Stationen gibt es Spiel- und Erlebnisangebote, analoge und digitale Informationen, die natürlich viel mit Insekten, Fossilien und der namensgebenden Libelle zu tun haben werden.