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Pflanzaktion Naturfreunde greifen in Etingen zum Spaten und pflanzen Apfelbäume

Von Anett Roisch Aktualisiert: 16.4.2021, 16:41

Etingen. Frauen und Männer des Mariannenhofes sowie Bewohner des Drömlingsdorfes Etingen haben ein großes Herz für kleine Insekten. Die Menschen mit Handicap von der Evangelischen Stiftung Neinstedt beteiligen sich seit mehr als zwei Jahren im Rahmen der Artensofortförderung am Bienenprojekt des Biosphärenreservates Drömling.

Oft dreht sich auf dem Vierseitenhof der Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung alles um die summenden Honiglieferanten. Im Sommer des vergangenen Jahres zeigte Imker Haiko Kuntze, wie mit Kuhfladen der Marke „Maibutter“ Bienenkörbe bestrichen werden, um die Behausungen wetterfest zu machen. Erst im September bauten dann die Frauen und Männer hinter der Scheune des Mariannenhofes unter der Anleitung von Imker Kuntze Klotzbeuten als Bienenbehausungen. Der Imker aus Berenbrock gehört zu den ehrenamtlichen Naturfreunden im Reservat, die mit Reservatsmitarbeiterin Sabine Wieter und anderen Insektenfreunden das Bienenprojekt ins Leben gerufen hatten.

Orte sollen insektenfreundlich werden

„Im Rahmen der Artensofortförderung des Landes haben wir mehrere Anträge zu den verschiedenen Maßnahmen gestellt. Eine davon ist, in insektenfreundlichen Ortschaften Bäume zu pflanzen. In Rätzlingen und Mieste haben wir schon Bäume in die Erde gesetzt“, blickte Sabine Wieter zurück. Außerdem wurden in Dannefeld und Miesterhorst Bienenbeuten mit Honigbienen aufgestellt. Insektenhotels stehen bereits in Mieste und in Miesterhorst.

Da es seit einigen Jahren die Kooperation mit der Stiftung Neinstedt in Etingen gibt, habe sich das Gelände – nach den Ausführungen der Reservatsmitarbeiterin – hinter der Scheune des Hofes für die Pflanzaktion angeboten. „Die Bäume werden sehr groß und brauchen einen Radius von etwa zehn Meter“, weiß Frank Wieter, der auch bei der jüngsten Pflanzaktion in Etingen dabei war. Als einstiger Forstarbeiter und jetziger Mitarbeiter des Biosphärenreservates gab der Kathendorfer die fachlichen Hilfestellungen. „Damit die Bäume nicht zu dicht auf der Streuobstwiese stehen, habe ich mich mit Etingens Ortsbürgermeister Marco Alex abgestimmt, dass wir die Bäume für eine Lückenbepflanzung nehmen“, erklärte die Reservatsmitarbeiterin. Nach ihren Ausführungen stehen am Weg, der in Etingen gleich hinter den Bahngleisen in den Drömling führt, schon einige Obstbäume. „Einige der damaligen Bäume waren eingegangen. Da das Förderprojekt für Etingen gedacht ist, passt es gut, die vier jungen Bäume am Ortsrand zu pflanzen“, beschrieb sie. 

Die jungen Bäume gehören zu den alten Apfelsorten. „Es ist unser Ziel, wenn es die Corona-Pandemie wieder zulässt, wieder gemeinsam mit den Bewohnern der Stiftung Neinstedt und der Lebenshilfe Altmark-West sowie auch mit den Juniorrangern Aktionen durchzuführen“, sagte Sabine Wieter. Dann soll auch auf dem Mariannenhof eine Info-Tafel und ein Insektenhotel aufgestellt und eröffnet werden.