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Wirtschaftsjunioren Dem Netzwerk verpflichtet

Bei den Wirtschaftsjunioren Börde pflegen 24 junge Unternehmer einen regen Austausch.

Von Florian Lim 07.01.2021, 23:01

Wie das trotz der Corona-Pandemie gelingt, darüber sprach die Kreisvorsitzende Stefanie Fuhrmann mit Volksstimme-Redakteur Florian Lim.

Frau Fuhrmann, wie verlief das Jahr 2020 aus Sicht der Wirtschaftsjunioren Börde?
Stefanie Fuhrmann:
Das Jahr 2020 verlief trotz der Umstände gut, wir haben schöne Veranstaltungen gemacht, zum Beispiel im September einen Family Day, bei denen wir die Familien unserer Mitglieder beim Grillen in Meitzendorf kennengelernt haben. Immer mit Abstand, aber das haben wir gut hingekriegt. Ansonsten haben wir viel ausprobiert, unser junger Verein ist noch in der Findungsphase, aber auch mit Blick darauf haben wir das Jahr gut genutzt.

Welche Auswirkungen hat Corona auf die Vereinsarbeit?
Wir hatten im vergangenen Jahr geplant, unsere Gründung noch einmal zu feiern, doch die Gründungsfeier wurde komplett abgesagt. Auch die Stammtische mussten in kleineren Maßstab mit Anmeldung und maximal zehn teilnehmenden Personen stattfinden. Auch bei der Arbeit der Wirtschaftsjunioren Deutschland hat sich die Corona-Pandemie bemerkbar gemacht. So sind fast alle Veranstaltungen, wie etwa Konferenzen und Workshops für die persönliche Weiterentwicklung, ausgefallen. Auch konnte die Mitteldeutsche Regionalkonferenz im Mai 2020 nicht stattfinden. Wir hoffen, dass wir das Treffen von Mitgliedern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Mai 2021 nachholen können.

Wie geht es den Mitgliedsunternehmen der Wirtschafts­junioren Börde?
Auf eine gewisse Art hat die Pandemie jeden betroffen, aber rund die Hälfte unserer Mitgliedsunternehmen sind in Branchen tätig, die die Pandemie nicht so stark beeinträchtigt hat, beispielsweise eine Autowerkstatt oder eine Firma in der Metallverarbeitung. Die andere Hälfte musste zum Teil starke wirtschaftliche Einbußen hinnehmen, bei meinem Schmuckhandel konnten viele Messen nicht stattfinden. Beispielsweise ein Tischler wurde mit Aufträgen überrannt, dann herrschte Flaute.

Welche Forderungen leiten Sie daraus ab?
Mit konkreten Forderungen haben wir uns im Vorstand noch nicht beschäftigt, wir als junger Verein waren mit uns selbst befasst, mussten Strukturen finden. Die Grundidee ist, ein starkes Netzwerk zu bilden, Firmen sollen einander helfen. Die Forderungen werden ein nächster Schritt sein.

Wie können Sie bei diesen Bedingungen Kontakt halten?
Kontakt halten wir per Whatsapp, E-Mail, Telefon und Videokonferenzen. Der harte Lockdown zwingt uns dazu, die monatliche Vorstandssitzung digital abzuhalten. Wenn kein Lockdown ist, machen wir die Vorstandssitzungen in meinen Räumlichkeiten. Ansonsten laden wir einmal im Monat zum Stammtisch ein, wir treffen uns in Restaurants in der Region oder an Orten, die wir sehen wollen. Manchmal verbinden wir die Stammtische mit der Besichtigung von Firmen unserer Mitglieder, beispielsweise waren wir bei der Bäckerei Möhring in Meitzendorf und haben mit unserem Vorstandsmitglied Marcus Ostendorf, Botschafter des Deutschen Handwerks 2020, Brezeln gebacken.

Welche Betriebe wollen Sie 2021 besichtigen?
Eine Autowerkstatt und eine Biogasanlage in der Börde wollen wir sehen, und einen Landwirtschaftsbetrieb in Hohendodeleben. Solch ein Hintergrundeinblick bringt die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren einander näher.

Sie tauschen sich regelmäßig mit Landrat Martin Stichnoth und mit Bürgermeistern aus. Was haben die Treffen bisher gebracht? Was erwarten Sie sich davon?
Die Treffen mit Bürgermeistern dienen dazu, dass man sich kennen lernt und ein Gesicht zum Namen hat. Das vereinfacht es, mit Bürgermeistern auf direktem Weg in Kontakt zu treten. Den letzten Bürgermeisterstammtisch hatten wir im September mit Mathias Weiß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flechtingen. Wir haben ihn auch angesprochen, um neue Mitglieder aus seinem Bereich zu gewinnen. Die Treffen vereinfachen es, Mitstreiter für Projekte zu gewinnen. Beispielsweise kann man fragen, wo man beim World-Cleanup-Day am besten saubermachen kann und wen man ansprechen muss. Die Landratstreffen fanden 2020 zweimal statt, Danny Schonscheck, Amtsleiter im Amt für Wirtschaft, hat uns dankenswerter Weise die Kontaktdaten von Bürgermeistern zur Verfügung gestellt. Wenn wir beim Cleanup-Day überregional aufräumen, fällt das in den Bereich des Landrats und nicht der Gemeinde. Um solche Feinheiten abzustimmen, sind die Treffen wichtig.

Wie ist Ihr Ausblick auf das Jahr 2021?
Wir haben den Jahresplan unter Vorbehalt aufgestellt. Wieder ist ein monatlicher Stammtisch geplant. Im August soll ein Stammtisch als Floßfahrt auf der Elbe vom Yachthafen Magdeburg aus stattfinden. Ansonsten haben wir Termine für Vorstandssitzungen ins Auge gefasst. Bürgermeisterstammtische soll es im März, im Juni und im Oktober geben. Beim World-Cleanup-Day am 18. September wollen wir wieder dabei sein, wo wir aufräumen, entscheiden wir spontan je nach Verschmutzungslage. Wenn es klappt, wollen wir Ende Mai unseren zweiten Geburtstag feiern. Es soll eine Mitgliederversammlung geben. Am 26. September wollen wir anlässlich des Family Day wieder gemeinsam grillen.