1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Neues Lebenshilfe-Haus eröffnet

Wohnprojekt Neues Lebenshilfe-Haus eröffnet

Ihr neues Wohnprojekt an der Haldensleber Maschenpromenade hat die Lebenshilfe am Freitag eröffnet. 2,9 Millionen Euro wurden investiert.

Von Julia Schneider 06.05.2017, 01:01

Haldensleben l „Als ich vor dem Kauf dieses Grundstücks hier vorbei gefahren bin, habe ich mich erschrocken. Das Grundstück eine Brache und auch das Nachbarhaus, das heute das DRK beherbergt, war noch verlassen“, erinnerte sich Bernd Schauder am gestrigen Freitag daran, wie noch zwei Jahre zuvor die Ecke Maschenpromenade/Schützenstraße aussah. Mittlerweile ist an besagtem Platz jedoch ein modernes Haus entstanden, in dem die Lebenshilfe Ostfalen verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit und ohne Behinderung vorhält.

Als Geschäftsführer begrüßte Bernd Schauder zur offiziellen Eröffnung des neuen Wohnprojektes nicht nur Mitarbeiter der Lebenshilfe Ostfalen, sondern auch viele neue Bewohner des Hauses, etliche Gäste aus der Haldensleber Stadtverwaltung, der Landkreis-Verwaltung, anderen Einrichtungen und auch viele am Bau beteiligte Firmen. Das neue Objekt sei Schauder zufolge städtebaulich interessant, habe eine tolle Lage und vereine verschiedene Wohnformen unter einem Dach.

„Dieses Haus bietet Wohn- und Lebensmöglichkeiten für zirka 40 Personen“, erläuterte Bernd Schauder den Gästen. Das Konzept des Wohnprojektes beinhalte ambulant betreutes Wohnen, Wohnen für Menschen mit schweren Behinderungen, zwei Wohnungen für den allgemeinen Wohnungsmarkt sowie eine Tagespflege. Die genannten Wohnangebote werden bereits alle vollumfänglich genutzt, wie der Leiter des familienunterstützenden Dienstes der Lebenshilfe, Andreas Stahl, auf Volksstimme-Nachfrage erläuterte.

Nur in einen Wohnbereich ist noch kein Leben eingezogen. So hatte die Lebenshilfe laut Bernd Schauder schon vor sechs Monaten einen Antrag zur Genehmigung des intensiv betreuten Wohnens an das Land Sachsen-Anhalt gestellt. Die Verhandlungen über den Pflegeansatz laufen jedoch noch immer, da die Lebenshilfe mit diesem Vorhaben Neuland betritt. Bisher gibt es in den Einrichtungen der Lebenshilfe Ostfalen und auch bei anderen Trägern keine vergleichbaren Wohnplätze, die Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung und deren pflegende Familienangehörige entlasten sollen. Die Finanzierung ist deshalb schwer umzusetzen. Der Einzugstermin für die Mieter dieses intensiv betreuten Wohnens ist deshalb auf den 1. September verschoben worden.

Im Landkreis Börde, so sagte Bernd Schauder, sei die Lebenshilfe Ostfalen breit aufgestellt. Sie bietet mehr als 860 Plätze in den Einrichtungen an und beschäftigt über 180 Mitarbeiter. Auch Marcus Waselewski von der Landkreisverwaltung, der in Vertretung für Landrat Hans Walker Grußworte an die Lebenshilfe richtete, bestätigte die gute Arbeit der Einrichtung im Sinne von Inklusion und Gleichstellung behinderter Menschen.

Die Lebenshilfe habe mit ihrem neuen Haus „in ihrer bewährten Weise ein Projekt auf den Weg gebracht, das wegweisend ist“, sagte Carola Aust von der Stadt Haldensleben und lobte, dass Haldensleben durch das neue Wohnhaus einen weiteren Baustein für seine soziale Infrastruktur erhalte.

Das Gebäude hat eine Fläche von rund 1400 Quadratmetern. Die Bauzeit betrug 18 Monate, das Investitionsvolumen lag bei rund 2,9 Millionen Euro. Den Schlüssel für das neue Haus durfte Anita Dorow als Mitglied der Bewohnervertretung offiziell von Architekt Volker Seidel entgegen nehmen. Die Eröffnung des Lebenshilfe-Gebäudes wurde musikalisch von Schülern der Musikschule Musikus umrahmt, die mit Saxophon, Flöte und Klarinette auftraten.