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André Köppe: "Jede kleine Wehr ist wichtig!"

André Köppe aus Fischbeck ist einer von vier steltvertretenden Kreisbrandmeistern und für den Altkreis Havelberg zuständig.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 09.02.2019, 00:01

Fischbeck l Zwar hat er als Fischbecker Wehrleiter und Kreisausbilder schon genug um die Ohren, aber als Feuerwehrmann mit Leib und Seele hat er nun noch einen weiteren Posten übernommen: Er ist als Nachfolger von Ulrich Ziegler aus Havelberg neuer Abschnittsleiter für die Bereiche der Einheitsgemeinde Havelberg und der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land und damit einer von vier Stellvertretern des Kreisbrandmeisters Ringhard Friedrich.

Die Aufgaben sind vielfältig: „Ich unterstütze die beiden Träger der Wehren des Altkreises Havelberg beispielsweise bei der Erstellung der Risikoanalyse und der Bedarfsplanung, helfe bei Bedarf bei Ausbildungen, unterstütze gern bei überregionalen Übungen, wirke im Katastrophenstab des Landkreises mit und stehe den Wehren, wenn sie es möchten, mit Rat und Tat zur Seite. Bei größeren Einsätzen bin ich vor Ort und unterstütze bei Bedarf den Einsatzleiter.“

Genug Erfahrung hat André Köppe. Denn der 49-Jährige ist seit 1997 Wehrleiter in Fischbeck und Kreisausbilder, hat also schon zig Kameraden zum Truppmann/Truppfrau und auch Truppführer ausgebildet. Er selbst ist Verbandsführer – das ist die höchste Führungsstufe, den man als freiwilliger Feuerwehrmann erreichen kann.

Und er setzt sich für die Wehren ein. „Ich kämpfe für jede noch so kleine Wehr. Denn jeder einzelne Kamerad ist wichtig. Auch auf die kleinste Wehr kann man gerade hier in der Region einfach nicht verzichten! Denn auch sie haben Atemschutzgeräteträger und können Schere und Spreizer bedienen – irgendeine Aufgabe gibt es gewiss.“ Natürlich müsse man bei der technischen Ausstattung Abstriche machen. „Es muss nicht immer die neueste Technik gekauft werden, gute Gebrauchtfahrzeuge reichen aus. Allerdings sollte die Technik nicht zu alt sein, damit sie nicht so reparaturanfällig ist und man auch noch Ersatzteile bekommt. Dementsprechend muss die Bedarfsplanung des Trägers aussehen.“ Wichtig ist ihm die solide Ausbildung der Kameraden. „Wenn jeder Kamerad an zwei Dienstabenden pro Monat teilnimmt, kommt man locker auf die 40 von der Unfallkasse vorgegebenen Stunden! Denn nur so weiß man im Ernstfall, was zu tun ist. Dann muss jeder Handgriff sitzen, auch zur eigenen Sicherheit! Alle Dienstpläne sind so aufgestellt, dass man auf 48 Dienststunden kommen kann. Dass Montage- oder Schichtarbeiter das nicht schaffen, ist nachvollziehbar. Aber jeder sollte bemüht sein, an so vielen Dienstabenden wie möglich teilzunehmen. Wenn man unterschreibt, dass man Feuerwehrmann oder -frau wird, muss man sich dessen bewusst sein. Es ist etwas anderes als in einem Sportverein, wo man auch mal schwänzen kann, wenn man keine Lust hat. Mitglied der Feuerwehr zu sein, geht nur ganz oder gar nicht!“

Dem Rat der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land hat sich André Köppe bereits als neuer Abschnittsleiter vorgestellt, demnächst will er auch an einer Stadtratssitzung der Hansestadt Havelberg teilnehmen.

Eng zusammenarbeiten möchte er auch mit den Gemeindewehrleitern Uwe Engel und Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler. „Ich würde mich freuen, wenn das Angebot zur Unterstützung angenommen wird. Überhaupt sollten wir Wehren mehr zusammenarbeiten. Denn bei Einsätzen gerade am Tage ist es oft so, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen.“ Als gutes Beispiel nennt er seine Fischbecker Wehr, die zusammen mit der Löschgruppe Kabelitz und mehrfach pro Jahr auch mit Wust Ausbildung macht, die Sydower nehmen jetzt an den Dienstabenden in Wust teil, „das klappt und macht Spaß“. „Und der Spaß ist bei allem Ernst nicht unwichtig, nur wer etwas mit Freude macht, macht es auch mit Leidenschaft!“