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Kinderhaus Fröhliche Tänze auf dem Hof

Gleich zwei gute Gründe gaben am Freitagnachmittag am „Fuchsbau“ am Havelberger Lindenweg Anlass zu einem großen Fest.

Von Dieter Haase 11.07.2016, 19:50

Havelberg l  Einerseits war es die offizielle Einweihung des „Fuchsbaus“ als Kinder- und Jugendhaus des DRK-Kreisverbandes „Östliche Altmark“ und andererseits die überstandene Ramadan-Zeit. „Möge sich der ,Fuchsbau‘ genauso gut entwickeln, wie diese Pflanze hier gedeihen wird“, wünschte Birgit Schleinig, Einrichtungsleiterin für die Kinder- und Jugendhäuser Tangermünde zur Einweihungsfeier dem Team des „Fuchsbaus“, das unter Leitung von Janett Hemstedt steht, für die künftige Arbeit alles Gute – und überreichte eine große Topfpflanze.

Seit der vergangenen Woche hat das Haus übrigens seine Kapazitätsgrenze erreicht. Mit einem 17-Jährigen aus Syrien, der neu hinzugekommen ist, sind jetzt alle zur Verfügung stehenden Plätze belegt. 15 unbegleitete minderjährige ausländische Kinder und Jugendliche – alles Jungen – haben hier ihre vorübergehende Heimstatt gefunden. Die ihnen auch gut gefällt.

Denn so manche Helfer und die jungen Männer selbst haben dafür gesorgt, dass es auf dem Gelände des „Fuchsbaus“ an Freizeitmöglichkeiten nicht mangelt. Unter anderem stehen Tischtennisplatte, Billardtisch, Kicker, Basketballkorb ein schmuckes kleines Fußballfeld und ein kleiner Garten zur Verfügung. In diesem können nun auch Erdbeerpflanzen in die Erde gebracht werden. „Am Donnerstag, als die Bitte der Jungs nach Erdbeerpflanzen in der Volksstimme stand, war die Zeitung kaum da, als sich schon eine Frau bei uns meldete und ihre Hilfe anbot. So werden nun 2017 auch am ,Fuchsbau‘ Erdbeeren geerntet werden können“, freut sich Janett Hemstedt.

Sie, Birgit Schleinig, das Team des „Fuchsbaus“ und DRK-Vorstand Michael Mehler konnten am Freitag jede Menge Gäste zur Hauseinweihung begrüßen: in Havelberg lebende Flüchtlingsfamilien, jugendliche Flüchtlinge aus dem DRK-Haus Tangerhütte sowie aus Häusern anderer Träger in Lückstedt, Stendal, Seehausen, Walsleben, Schleuß und Gut Priemern und für die Stadt Havelberg auch den stellvertretenden Havelberger Bürgermeister André Gerdel. „Es ist schon erstaunlich, was hier in den gut zwei Monaten seit dem Umzug aus der Genthiner Straße alles geleistet worden ist“, zeigte er sich beeindruckt.

Und auch von der Einweihungsfeier selbst, für die schon am Eingang als Willkommensgruß Dekoration angebracht worden war. Zudem standen Tische und Stühle bereit und wurde nach den Eröffnungsworten von Janett Hemstedt zu Steaks und Bratwurst vom Grill, zum kalten Büfett und zu einer Reihe von Getränken eingeladen. Außerdem wurde stimmungsvolle Musik abgespielt – sowohl für die deutschen Gäste als auch für die ausländischen Festteilnehmer.

Die 15 Jungs aus dem „Fuchsbau“ hatten sich schon am Vormittag so richtig auf das Fest eingestimmt. „Sie waren ganz aus dem Häuschen, konnten die Zeit gar nicht abwarten, drehten die Musik deshalb schon gegen elf Uhr auf und tanzten fröhlich auf dem Hof“, berichtet die Teamleiterin.

So richtig stimmungsvoll ging es dann auch beim Sport zu. Denn das neu geschaffene Fußball-Kleinfeld wurde mit einem Turnier ebenfalls eingeweiht. Acht Teams nahmen daran teil. Mittendrin allerdings zwang ein kräftiger Regen zum vorzeitigen Abbruch. Auch wenn sich die meisten Gastvertretungen anschließend verabschiedeten, ermittelten die verbliebenen Mannschaften am frühen Abend dann doch noch einen Gesamtsieger. Ganz spannend ging es dabei im Finale zwischen Stendal und Havelberg zu. Fast so wie in so manchen Spielen bei der Europameisterschaft. Stendal ging in Führung, Havelberg glich aus. Die Verlängerung ging zu Ende, und es stand immer noch 1:1. So musste ein Strafstoßschießen aufs leere Minitor über den Turniererfolg entscheiden. Und nach diesem jubelten die Jungs aus dem Havelberger „Fuchsbau“. Mit Emotionen und einer Freude, als hätten sie gerade die Europameisterschaft gewonnen.

Das Wichtigste aber war der Spaß. Den hatten alle Teilnehmer am Turnier.