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Heizungssanierung Schlaflose Nächte sind endlich zu Ende

Bereits seit über drei Jahren ist das Heizwerk Dauerthema auf den Klietzer Gemeinderatssitzungen.

Von Ingo Freihorst 29.11.2017, 00:01

Klietz l Das Problem ist in Klietz nun endlich erledigt, eine neue Heizanlage wurde dieser Tage in Betrieb genommen. Die beiden Kessel, welche mit Erdgas heizen, schaffen zusammen bis zu 395 Kilowatt Heizleistung. Im Sommer können sie auf bis zu 75 Kilowatt heruntergefahren werden, dann wird ja nur Warmwasser benötigt.

Für das Ganze hat die Kommune keinen Cent bezahlt, denn die Anlage wird vom Energieversorger Avacon Natur über zehn Jahre lang gepachtet. Der Versorger wiederum hat mit dem Stendaler Wärmeservice Kurze einen Vertrag geschlossen, dieser installierte die effiziente Brennwerttechnik-Anlage und wartet sie später auch.

Der Pachtpreis bleibt über die gesamte Laufzeit konstant, so hat die Kommune Planungssicherheit. Lediglich der Erdgaspreis könnte schwanken, doch wird das ja auf die Mieter umgelegt. Zahlen muss die Kommune zudem den Strom und den Schornsteinfeger, auch dieses wird jedoch auf alle Abnehmer umgelegt.

„Für die Erzeugung einer Megawattstunde Wärme ist dank des höheren Wirkungsgrades der effizienteren Brennwerttechnik weit weniger Energie nötig als bei der alten Anlage“, informierten Kirsten Beier und Leiter David Zielinski vom Energieversorger aus Barleben. Die beiden alten Kessel wurden mit Erdöl betrieben. Der letzte, der von ihnen noch funktionierte, verbleibt als Reserve im Heizhaus. Beheizt werden neben den kommunalen Blöcken auch Kindertagesstätte und Schule, Hort, Seniorenklub und Turnhalle. Eventuell kommt später noch die Feuerwehr hinzu.

Was sehr lange währte, wird damit endlich zu einem Abschluss geführt. Zuerst hatte der Rat eine mehrere zehntausend Euro teure Studie in Auftrag gegeben: Welche Variante wäre für die Gemeinde am günstigsten? Das Problem: Biogas- oder Holzpelletheizungen, welche man relativ günstig betreiben kann, sind in der Anschaffung arg teuer. Bis zu 900 000 Euro hätte die damals noch verschuldete Kommune investieren müssen. Eine Pelletanlage wäre zudem arbeitsintensiv gewesen, die Gemeinde hätte dazu extra eine Arbeitskraft einstellen müssen. Die Empfehlungen der teuren Studie blieben somit außen vor.

Zuletzt fuhr das Heizwerk neben der Grundschule nur noch mit einem Kessel, eine Lösung musste also noch vor dem Wintereinbruch her. Denn im letzten Winter hatten die Mieter in den Neubauten am Ring wegen der maroden, über 25 Jahre alten Heizung schon einige Tage in kalten Wohnungen verbringen müssen.

Hausmeister Frank Siegner, der ebenfalls in den Betrieb der neuen Anlage eingewiesen wurde, zeigte sich bei der offiziellen Übergabe jedenfalls sichtlich erleichtert: „Meine schlaflosen Nächte hier sind endlich zu Ende.“