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Forstamtsleiter Helmut Jachalke stellt die neuen Auszubildenden zum Forstwirt vor "Fünf anständige Kerle" beginnen Lehrzeit

Von Anke Kohl 16.08.2012, 05:23

Fünf Ausbildungsstätten für angehende Forstwirte gibt es in Sachsen-Anhalt. Die nördlichste davon ist das Betreuungsforstamt Klötze im Zartau. Fünf junge Männer haben dort gerade ihre Ausbildung begonnen.

Klötze l "Bevor Technik und Motorisierung Einzug hielten, gehörte die Forstwirtschaft neben dem Bergbau zu den schwersten Berufen", sagte Forstamtsleiter Helmut Jachalke gestern bei der Vorstellung der Auszubildenden des ersten Lehrjahres. Das Aufgabenfeld, das die 16- bis 18-Jährigen in den kommenden drei Jahren zu beackern und zu bewirtschaften haben, ist ein sehr, sehr weites, wie Helmut Jachalke betont. "Kultur- und Bestandspflege ist dabei das wichtigste. Vom Pflanzen bis zum Fällen", umreißt es ihr Ausbilder und Forstwirtschaftsmeister Roland Schuppe. Schwerpunkt ist dabei der Waldschutz. Schadtiere und ihre Entwicklungsstufen müssen die angehenden Forstwirte ebenso erkennen lernen wie das Führen von Maschinen. Vom Bedienen einer Motorsense bis zum Harvester wird auf Gunnar Fügner, Yannik Peters, Konstantin Lehmberg, Marius Bauer und Dominik Papenfuß noch einiges an zu beherrschender Technik zu lernen sein.

16 Auszubildende in drei Lehrjahren verzeichnet das Klötzer Betreuungsforstamt aktuell. Auch dort hat sich längst bemerkbar gemacht, dass es wesentlich weniger Schulabgänger gibt. "In den Jahren 2006 und 2007 waren es etwa 60 bis 70 Bewerber, die bei uns für eine Ausbildung zum Forstwirt vorsprachen. In diesem Jahr waren es insgesamt 10", zieht Forstamtsleiter Jachalke Bilanz. "Nichtsdestotrotz haben wir fünf anständige Kerle gefunden", versichert er.

Das Betreuungsforstamt im Zartau ist der nördlichste Ausbildungsbetrieb im Bundesland Sachsen-Anhalt. "Und der einzige oberhalb der Autobahn 2", fügt Roland Schuppe hinzu. Es gehört zum Landeszentrum Wald und ist ein Landesbetrieb im Geschäftsbereich des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt. Ausgebildet wird hier fast ausschließlich für den privatwirtschaftlichen Bereich. "Wir haben kaum eigenen Bedarf an Nachwuchs. Die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme ist daher eher gering. Aber auf dem Arbeitsmarkt sind unsere ausgebildeten Forstwirte sehr gefragte Fachleute", konstatierte Helmut Jachalke mit Blick in die Zukunft seiner Schützlinge.