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Kirche Klötze hat wieder einen Pfarrer

Dr. Michael Nolte ist seit gut zwei Wochen für den Pfarrbereich Klötze zuständig. Als Vertretung wird er für ein halbes Jahr bleiben.

Von Tobias Roitsch 18.01.2018, 02:00

Klötze l Seit mehr als einem halben Jahr ist die Stelle des evangelischen Pfarrers im Pfarrbereich Klötze unbesetzt. Ende Mai 2017 hatte sich der langjährige Klötzer Pfarrer Johannes-Michael Bönecke bei einem Himmelfahrts-Gottesdienst von seiner Gemeinde verabschiedet. Bönecke, der seit 1999 in Klötze tätig war, wechselte damals auf die Kreispfarrstelle für Vertretungsdienste. Seitdem ist die Stelle in Klötze vakant.

Ein Nachfolger wird noch immer gesucht. Doch unbesetzt ist der Posten seit Anfang des Jahres nicht mehr: Seit 1. Januar ist Dr. Michael Nolte als Pfarrer für die Gläubigen im Pfarrbereich Klötze zuständig. Er übernimmt die Vertretung in der Region. Für ein halbes Jahr, so sagte Michael Nolte im Gespräch mit der Volksstimme, sei er dafür von der Landeskirche beauftragt worden. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, dauerhaft in Klötze zu bleiben, gab er keine eindeutige Antwort. Nolte betonte, dass die Pfarrstelle noch immer ausgeschrieben sei und dass sich jeder bewerben könne.

Ganz fremd sei für ihn der Pfarrbereich Klötze nicht. Schon im vergangenen Jahr habe er zeitweise die Vertretung für seinen Kollegen Johannes-Michael Bönecke übernommen, erinnerte sich Nolte. „Vorher habe ich im Nachbarkreis Stendal gearbeitet“, sagte der Pfarrer. In Klein Schwechten, das zwischen Osterburg und Stendal liegt, sei er zwei Jahre lang tätig gewesen. Mit dem Jahreswechsel erfolgte der Neustart im Pfarrbereich Klötze. Der 53-Jährige – er ist verheiratet und hat vier Kinder – wohnt nun in Quarnebeck.

Von den insgesamt acht Ortschaften, die zum Pfarrbereich Klötze gehören, habe er inzwischen die meisten gesehen. „Durch Siedentramm bin ich aber nur durchgefahren“, sagte er. Einige Gemeindemitglieder lernte er schon kennen, an einer Sitzung des Gemeindekirchenrates habe er ebenfalls teilgenommen. Die Zusammenarbeit klappe gut, so Nolte.

Einen offiziellen Vorstellungsgottesdienst habe es allerdings nicht gegeben. Zu einem solchen werde nur eingeladen, wenn sich ein Pfarrer offiziell um die Stelle bewirbt, erklärte Michael Nolte.

Zu seinen Aufgaben, so zählte der 53-Jährige auf, gehörten unter anderem Besuche bei den Gemeindemitgliedern, die Mitarbeit im Gemeindekirchenrat und die Gestaltung des Gemeindebriefes, um nur einige zu nennen. „Es gibt viele, die mithelfen“, sagte Nolte mit Blick auf die Aufgaben, die es im Pfarrbereich gibt. Kolleginnen würden sich etwa um die Arbeit mit Kindern kümmern, eine Sekretärin stünde ihm ebenfalls zur Seite, nannte der Pfarrer Beispiele.

„Ich habe mir vorgenommen, viele Menschen zu besuchen“, nannte er ein Ziel, das er sich gesetzt hat. Den Menschen dabei zu helfen, christlich zu leben und getröstet zu sterben, fasste er die Grundaufgabe, die hinter seiner Arbeit stehe, zusammen. Formuliert habe dieses Motto ein Altbischof. „Es hat mir total gut gefallen und es auf den Punkt gebracht“, sagte Michael Nolte.

Pfarrer ist er nun schon seit 15 Jahren, wie Nolte sagte. Ordiniert wurde er 2002. Davor hatte der 53-Jährige schon viele Erfahrungen in anderen Berufen gesammelt. So habe der gelernte Gärtner etwa ein Jahr als Schafhirte gearbeitet, wie er berichtete. Viele Jahre habe er sich ehrenamtlich in der Diakonie engagiert und war außerdem Bibliotheksangestellter. In seinem Lebenslauf tauchen auch ein Biologie- und ein Physikstudium auf. Beendet habe er diese nicht, sondern ist zur Theologie gewechselt. „Erst war ich naturwissenschaftlich orientiert. Dann habe ich einige Theologiestudenten kennengelernt“, berichtete Nolte, wie es zum Wechsel des Studienfaches kam. Heute ist er Doktor der Theologie. „Meine Aufgaben sind vielfältig. Da kann es nicht schaden, von allem etwas zu wissen“, sagte Michael Nolte.