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Nachtarbeit Erster Brückenschlag am Magdeburger Tunnel

Die ersten Betonüberbauten für die Eisenbahnbrücken am Magdeburger Hauptbahnhof werden dieser Tage eingehoben.

Von Martin Rieß 02.09.2016, 01:01

Magdeburg l Der erste neue Überbau für die Eisenbahnbrücken am Magdeburger Hauptbahnhof ist in der Nacht zum Donnerstag auf der Großbaustelle am Hauptbahnhof an seinem endgültigen Platz eingeschwebt: Die Bauleute haben ab 2 Uhr das Stahlbeton-Bauwerk auf den neu errichteten Lagern in die richtige Position gebracht. Am Morgen fehlten noch zwei weitere Brückenüberbauten für die beiden Eisenbahngleise zum Damaschkeplatz hin, die Arbeiten daran wurden in der Nacht zum heutigen Freitag fortgesetzt. Wenn diese eingebaut sind, geht es in den folgenden Wochen zunächst darum, auf den Betonteilen das Gleisbett anzulegen und die Gleise an das bestehende Netz anzuschließen.

Wenn die Züge auf dem neuen Abschnitt über dem Hauptbahnhof wieder rollen können, kann die Deutsche Bahn mit der Erneuerung der nächsten Gleise beginnen. Bei diesen handelt es sich dann nicht mehr um Gleise für den Güterverkehr, sondern um die für den Personenverkehr genutzten. Um den Betrieb auf dem Hauptbahnhof am Laufen zu halten, werden an zwei der drei Gleise mit neuer Brücke dann auch Bahnsteige für den Personenverkehr angelegt. Während der eine von ihnen vom jetzigen Zugang zum Bahnsteig 8 erreichbar sein soll, wird der andere Behelfsbahnsteig vom Konrad-Adenauer-Platz auf der Westseite der Bahnanlagen aus zugänglich sein.

Die neuen Brückenbauwerke ersetzen zwei rund 120 Jahre alte Stahlbauwerke, die Ende vergangenen Jahres demontiert wurden, sowie eine Behelfsbrücke, die in den neunziger Jahren als Ersatz für eine marode Brücke installiert worden war. Die Behelfsbrücke war zur weiteren Verwendung abtransportiert worden, die beiden alten Brücken zur Verschrottung zerlegt worden.

Um Gleisbau geht es derweil auch unterhalb der Eisenbahnbrücken: Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) arbeiten an der Verbindung zwischen Kölner Platz und Damaschkeplatz. Da die neuen Eisenbahnbrücken etwas tiefer herabragen, muss die Straßenbahn vom alten Gleise bis zum bereits gebauten kleinen Stück der Tunneldecke etwas niedriger geführt werden.

In der ersten Septemberhälfte sollen die Straßenbahnen wieder zwischen Damaschkeplatz und Otto-von-Guericke-Straße rollen können, so dass der Umweg für die Passagiere, die zwischen Stadtzentrum und den westlichen Stadtteilen unterwegs sind, Geschichte ist.

Die Bauarbeiten im Auftrag der Stadt konzentrieren sich derweil auf den Bau der neuen Tunneldecke auf der stadteinwärtigen Richtung der Ernst-Reuter-Allee: Wenn die Decke fertiggestellt ist, kann das endgültige Straßenbahngleis verlegt werden. Auf der Decke werden dann vorerst auch die Autos in Richtung Stadtmitte im kommenden Jahr fahren können.

Wenn die Tunneldecken fertig sind, beginnt unterirdisch der Aushub des Tunnels zwischen den bereits vorhandenen Tunnelwänden, die durch die Bohrpfähle aus Stahlbeton gebildet werden. Es folgt der Bau der Fahrbahn im Tunnel, die technische Ausstattung der Anlage und – nach jetzigem Stand – die Freigabe für die Autos in etwas mehr als drei Jahren. Die Deutsche Bahn wird auch danach in den Bahnknoten investieren.