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Abschied mit Rosen Zoo-Freunde trauern um tote Giraffe Femke

Mit Blumen haben Tierfreunde im Zoo Magdeburg Abschied von der toten Giraffe Femke und ihrem totgeborenen Jungtier genommen.

Von Anja Guse 31.05.2019, 19:45

Magdeburg l Weiße Rosen und Kerzen schmücken die Mutterbox von Giraffe Femke im Zoo Magdeburg. Etwa 25 Tierfreunde haben am 31. Mai 2019 Zoochef Kai Perret persönlich ihr Beileid zum Tod der Giraffe und ihrem Neugeborenen übermittelt. Zugleich nahmen sie auf diese Weise und im Gespräch mit dem Zoodirektor selbst Abschied von Femke und ihrem kleinen Bullen.

Via Webcam sandten sie zudem aus dem Nashorn-Gehege einen Gruß in die Welt. Dazu hatten sich die Zoofreunde aus Magdeburg und Umgebung im Chat zum Nashorn-Livestream verabredet. Sie waren auf diesen Kanal ausgewichen, nachdem die Livecam ins Giraffenhaus und damit auch der Chat abgeschaltet worden waren.

Am 24. Mai 2019 hatte Giraffe Femke im Zoo Magdeburg eine Totgeburt. Der kleine Bulle wog nur 35 Kilo statt der üblichen 60 bis 70 Kilo. Eine Webcam, die bereits seit Wochen das Geschehen im Giraffenhaus ins Internet streamte, übertrug auch dieses traurige Ereignis. Anschließend wurde die Kamera abgeschaltet. Nur wenige Stunden später starb auch Giraffe Femke.

Warum aber kam die kleine Rothschild-Giraffe tot zur Welt? Und warum war der Nachwuchs bei der Geburt viel zu klein? Noch immer kennt Zoodirektor Perret keine Antworten auf diese Fragen. Noch immer sucht auch das Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal nach den Ursachen. Dort werden das Jungtier und seine Mutter Femke im Fachbereich Veterinärmedizin untersucht. „Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, meinte Perret auf Volksstimme-Nachfrage.

Das Kalb war keine Fehlgeburt. Ganz im Gegenteil, es wurde die volle Zeit ausgetragen. Der Geburtstermin war genau im Plan. Dennoch wog der Kleine gerade einmal die Hälfte vom dem, was eine gesunde Giraffe sonst bei der Geburt auf die Waage bringt. Das wären um die 60 bis 70 Kilo. „Das passt irgendwie nicht. Das spricht eher für Bakterien oder Viren“, so Perret. Noch seien aber nicht alle Untersuchungen abgeschlossen.

Klar ist hingegen, warum Mutter Femke nur wenige Stunden nach der Totgeburt ebenfalls gestorben ist. Sie hatte einen Riss in der Gebärmutter, verblutete innerlich. Die Folge: akutes Kreislaufversagen.

Übrigens: Ein Kondolenzbuch will Perret nach dem Tod von Femke nicht auslegen. „Das habe ich abgelehnt“, meinte er gegenüber der Volksstimme. „So traurig der Tod der Giraffen ist, aber wir dürfen das jetzt nicht zu sehr vermenschlichen.“