1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Streuobstwiese: Alter Schulgarten in Magdeburg wird reaktiviert

Streuobstwiese Alter Schulgarten in Magdeburg wird reaktiviert

Eine Streuobstwiese an der Harsdorfer Straße in Magdeburg wurde seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet. Nun haben die Bäume ihren dringend nötigen Pflegeschnitt erhalten. Die Initiative „Otto pflanzt!“ will hier Projekte mit Schülern umsetzen.

Von Konstantin Kraft 19.03.2024, 06:00
Baumwart Julius Brinken von den „Fruchtschnitten Macgdeburg“ gemeinsam mit Felix Bosdorf und Ralf Dounz-Weigt von „Otto pflanzt!".
Baumwart Julius Brinken von den „Fruchtschnitten Macgdeburg“ gemeinsam mit Felix Bosdorf und Ralf Dounz-Weigt von „Otto pflanzt!". Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Neben dem Pflanzen neuer Bäume hat sich „Otto pflanzt!“ genauso dem Erhalt von alten Bäumen verschrieben. Darüber hinaus möchte die Initiative Bildungsarbeit leisten.

Junge Menschen sollen dafür sensibilisiert werden, warum es in Zeiten des Klimawandels so wichtig ist, Bäume zu pflanzen und zu schützen.

Bei einem neuen Projekt kommt nun alles zusammen. „Otto pflanzt!“ hat die Betreuung einer Streuobstwiese an der Harsdorfer Straße übernommen. Dort sollen künftig Aktionen mit Schülern realisiert werden. Doch bevor es damit losgehen kann, mussten die Bäume auf der Fläche zunächst einen Pflegeschnitt erhalten.

Die Streuobstwiese im kommunalen Eigentum sei jahrelang nicht mehr in Bewirtschaftung gewesen, so Felix Bosdorf von „Otto pflanzt!“. Mit dem Stadtgartenbetrieb wurde eine Vereinbarung getroffen. Die Gärtner werden fortan jährlich den Rasen mähen.

Die Fläche an der Harsdorfer Straße ist insgesamt etwa einen Hektar groß.
Die Fläche an der Harsdorfer Straße ist insgesamt etwa einen Hektar groß.
Foto: Konstantin Kraft

Die Pflege der Bäume – von Schnitt bis Wässerung – übernimmt „Otto pflanzt!“ gemeinsam mit den Schülern. „Der Stadtgartenbetrieb sieht uns als Partner. Das freut uns“, sagte Bosdorf.

„Im Herbst wollen wir zehn Obstbäume pflanzen, um die Fläche zu komplettieren.“ Dabei sollen die Schüler aus dem benachbarten Montessori-Zentrum bereits aktiv eingebunden werden. Außerdem soll das Obst auf der Fläche geerntet und verarbeitet werden. Dazu wird eine Saftpresse organisiert.

Den Kindern soll auf spielerische Art und Weise nähergebracht werden, wo Lebensmittel herkommen und welchen Mehrwert es hat, Natur und Umwelt zu schützen.

„Wir wollen das Konzept des Schulgartens wieder etablieren“, so Bosdorf. Zu DDR-Zeiten war die Fläche schon einmal in einer solchen Funktion genutzt worden.

Bäume brauchen Pflegeschnitt

Auf der Wiese soll noch ein Container als Unterstand/Treffpunkt platziert werden. Für die Bewässerung der Obstbäume stehen bereits Tanks bereit. Dort soll das Wasser aus einem Brunnen auf der Fläche für die heißen und trockenen Monate des Jahres gespeichert wird.

Am vergangenen Sonnabend wurde bei einem Schnittworkshop ein Auftakt gemacht. Die fachliche Begleitung erfolgte durch die „Fruchtschnitten Magdeburg“ – das sind drei ausgebildete Baumwarte, die sich um Obstbaumschnitt und Pflege kümmern.

Nachdem die Wiese an der Harsdorfer Straße seit Jahren nicht mehr beschnitten wurde, war dort einiges zu tun. „Es gibt das Missverständnis, dass ein Obstbaum von alleine weiß, wie er wachsen soll“, so Julius Brinken. Das sei aber nicht so.

Hier ist Julius Brinken in der Krone des Apfelbaums im Einsatz.
Hier ist Julius Brinken in der Krone des Apfelbaums im Einsatz.
Foto: Konstantin Kraft

Die Bäume existieren nicht mehr in ihrer natürlichen Ausprägung, sondern sind über Jahrhunderte hinweg kultiviert worden. „Sie müssen gepflegt und regelmäßig beschnitten werden.“ Bei alten Bäumen sollten dies alle drei bis fünf Jahre, bei jungen Bäume etwa alle zwei Jahren erfolgen.

Die Kronen der Bäume an der Harsdorfer Straße mussten gelichtet werden, damit sie wieder gut durchlüftet sind und auch an die unteren Äste genug Licht kommt. Dabei war darauf zu achten, dass keine Äste entfernt werden, die mehr als fünf Zentimeter stark sind, um den Pflanzen nicht zu schaden.

Es werden noch Menschen gesucht, die sich auf der Streuobstwiese engagieren möchte. Interessierte können sich per E-Mail an die Adresse info@ottopflanzt.de melden.