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Ausstellung Natur wird Kunst in Magdeburg

Die Dresdner Künstlerin Rita Geißler gibt in Magdeburg einen Einblick in ihr Schaffen. Die Ausstellung ist in der Galerie Himmelreich zu sehen.

Von Klaus-Peter Voigt Aktualisiert: 22.02.2024, 09:01
Die Künstlerin Rita Geißler malt seit frühester Kindheit. Jetzt stellt sie Radierungen und Gemälde in der Galerie Himmelreich in Magdeburg aus.
Die Künstlerin Rita Geißler malt seit frühester Kindheit. Jetzt stellt sie Radierungen und Gemälde in der Galerie Himmelreich in Magdeburg aus. Foto: Klaus-Peter Voigt

Altstadt. - Die Dresdner Künstlerin Rita Geißer ist fasziniert von der Natur. Die bringt sie ins Bild in allen Farben und Techniken.

Kaltnadelradierungen sind das bevorzugte Ausdrucksmittel von Rita Geißler. Sie sieht diese Technik jedoch nicht allein als ihr Metier. Auch Gemälde verlassen regelmäßig ihr Atelier in Dresden.

Für die Exposition in Magdeburg hat sich die Künstlerin für eine Auswahl ihrer Arbeiten aus den vergangenen 20 Jahren entschieden und sich dabei auf Darstellungen aus der Umwelt konzentriert. Ihr Faible für den Akt bleibt dabei auf der Strecke. Konzentration auf ein Thema zählt, nichts soll ablenken und unnötig vermischt sein.

Ein Zufall machte Rita Geißler auf die Galerie Himmelreich aufmerksam. Auf der Leipziger Buchmesse bekam sie in der Grafiknacht den Tipp, sich dort vorzustellen. Die Bewerbung schaffte es im ersten Anlauf, in den aktuellen Ausstellungsplan Aufnahme zu finden.

„Ich bin zufrieden, in den Räumen in unmittelbarer Domnähe ausstellen zu dürfen. Die Lage ist sehr gut“, lautet ihre Einschätzung. Und ein kleiner Kurzurlaub für einen Bummel durch Magdeburg sei dadurch möglich. Dass die Kathedrale dabei eine Rolle spielt, sei selbstverständlich. Allein Barlachs Ehrenmal musste besucht werden, denn Geißlers Vater mag den Bildhauer.

Rita Gleißler hat an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert

Die Familie förderte die 1961 geborene Rita Geißler schon sehr früh, machte ihr Mut, sich der Kunst zu widmen. „Seit ich den Stift halten konnte, war er für mich unverzichtbar“, berichtet sie mit einem Lächeln im Gesicht. So gab sie Anfang der 1980er Jahre nach der ersten erfolglosen Prüfung für die Aufnahme an die Hochschule für Bildende Künste in Dresden nicht auf.

Die Künstlerin Rita Geißler malt  auch direkt in der Natur. So entstand das Gemälde  „Zwei Büsche an der Elbe“  (2015).
Die Künstlerin Rita Geißler malt auch direkt in der Natur. So entstand das Gemälde „Zwei Büsche an der Elbe“ (2015).
Foto: Klaus-Peter Voigt

Preis für das „Schönste Buch 1989“ für Rita Geißler

Der nächste Anlauf verschaffte ihr einen in der DDR sehr gefragten Studienplatz. 1989 dann ein unerwarteter Erfolg mit der Diplomarbeit, einem Künstlerbuch mit Grafiken zu Gedichten der russischen Schriftstellerin Anna Achmatowa.

Auf der Leipziger Buchmesse gelangte das zu besonderen Ehren. Zum „Schönsten Buch des Jahres 1989“ gekürt, war es ein würdiger Abschluss der Ausbildung. Russische Malerei und Literatur spielen bei Rita Geißler eine besondere Rolle. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie mit der Familie in Dubna bei Moskau.

Inspiration durch Reisen

Ihre Motive findet die Künstlerin nicht nur quasi vor der Haustür. Mit Ehemann Frank geht es oft zu Wanderungen und auf ausgedehnte Reisen. Das Skizzenbuch befindet sich stets im Gepäck. Es nimmt die Ideen auf. Mitunter aber werden die Öl- oder Acrylbilder direkt in der freien Natur geschaffen.

Da gilt es, zügig zu arbeiten, denn die Lichtverhältnisse und damit die Stimmung des Motivs ändern sich schnell. Ein Beispiel für dieses konzentrierte Herangehen ist im Himmelreich zu sehen. Das Gemälde „Zwei Büsche an der Elbe“ entstand 2015.

„Angeschwemmte Halme“ ist eine Radierung von 2013.
„Angeschwemmte Halme“ ist eine Radierung von 2013.
Foto: Klaus-Peter Voigt

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Bei den grafischen Blättern setzt Rita Geißler auf Abstraktion. Mit der Reduktion auf das Wesentliche kommt es zu spannenden Arbeiten, die den Blick des Betrachters sofort in einer gelungenen Komposition gefangen nehmen. Mitunter erinnern die Bilder von Grashalmen oder Schilfrohr an japanische Tuschezeichnungen.

Jeder Strich zählt, denn durch die Beschränkung werden scheinbar unspektakuläre Motive erst spannend und reizvoll. Weniger ist dann eben mehr. Das Skizzenhafte bringt die Motive klar zum Ausdruck. Hält selbst einen kleinen Windhauch fest.

Die Ausstellung ist bis zum 22. März in der Galerie Himmelreich, Breiter Weg 213b/Ecke Danzstraße, zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr.