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Bauarbeiten Rasende Eltern im Visier der Stadt Magdeburg

Mit den Gleisbauarbeiten in der Wiener Straße in Magdeburg stellte sich Ärger u. a. über den Zugang zum Kita-Standort ein.

Von Marco Papritz 12.12.2017, 00:01

Magdeburg l Bis zum 22. Dezember 2017 dauern die Arbeiten am Kita-Standort Wiener Straße an, um die Zuwegung zu den Kindereinrichtungen „Traumzauberbaum“ und dem Kinder-Eltern-Zentrum Nordwest (nutzt hier ein Ausweichquartier, da die Kita in Nordwest saniert und erweitert wird) sicherer zu gestalten. Dies geht aus einer Stellungnahme der Stadtverwaltung Magdeburg hervor, nachdem der Stadtrat eine entsprechende Prüfung in Auftrag gab.

Der Fußweg in diesem Bereich ist im Zuge des Trassenbaus der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) nach den öffentlich-rechtlichen Erfordernissen hinsichtlich der Breite von 1,60 Meter, der farblichen Abtrennung und als Hochbord gebaut worden und wurde bis zur Grundstücksgrenze geführt. Seit November 2017 ist eine Firma im Auftrag der Stadt Magdeburg dabei, in einem zweiten Bauabschnitt aus dem provisorischen Weg einen festen Fußweg zur Kindertagesstätte „Traumzauberbaum“ einzurichten. Diese städtische Einrichtung befindet sich im hinteren Bereich des Kita-Standorts.

Für Ärger sorgt anscheinend ein Tor zur privaten Kita „Kinderkasten“: Die Ausgangstür, die zum Fußweg zu den kommunalen Bauten öffnet, sei eine Nebeneingangstür, so die Bewertung der Stadtverwaltung Magdeburg. Der Träger des Hauses sei aufgefordert worden, diesen „nicht notwendigen Nebeneingang nicht mehr zu benutzen und somit das Betriebsgelände der Landeshauptstadt Magdeburg nicht mehr unbefugt zu betreten“.

Jüngst wurden bei Nichtbefolgung entsprechende Gegenmaßnahmen angekündigt, „um Fußgänger durch die zum Fußweg hin aufschlagende Tür künftig nicht mehr zu gefährden“. Leiterin Petra Prill bestätigt den schriftlichen Austausch mit der Stadt Magdeburg. „Seitdem die städtischen Kitas hier stehen, ist die Tür der Stadt ein Dorn im Auge. Jedoch wäre ein persönlicher Austausch über mögliche Lösungen wünschenswert.“

 Das Problem bestünde darin, dass die Tür (existierte bereits vor dem Bau der städtischen Bauten in der direkten Nachbarschaft) der einzige Zugang zum „Kinderkasten“ ist. „Über diesen ist auch das hintere Gelände unserer Einrichtung zu erreichen“, so die Leiterin weiter.

Die Gegebenheiten seien allerdings so, dass das Tor nicht einfach ad hoc verlegt werden könne. Zur Einordnung der von der Stadt Magdeburg ausgemachten Gefahrenlage ist aus neutraler Sicht zu sagen, dass sowohl Fußgänger, welche die beiden anderen Kitas ansteuern, als auch jene, die den Zugang zum „Kinderkasten“ nutzen, freien Blick haben. Ein plötzliches Aufschlagen der Tür, die womöglich dadurch jemanden auf dem Gehweg treffen könnte, ist kein Regelfall. Nach Einschätzung und der Erfahrung von Petra Prill „sind die Autos, die den Weg nutzen und dabei zu schnell unterwegs sind, gefährlicher so.“

Auch die Stadt Magdeburg nimmt jene Eltern der Kitas ins Visier: Diese würden trotz mehrfacher schriftlicher Aufforderungen keine Einsicht zeigen und den Standort nicht in einer angepassten Geschwindigkeit mit ihren Fahrzeugen ansteuern. Daher werden bei den aktuellen Baumaßnahmen „konstruktive verkehrsberuhigende Mittel im Fahrbahnbereich eingebaut“, so eine Ankündigung. Außerdem soll eine Spielstraßen-Beschilderung (ist gleichbedeutend mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal zehn Stundenkilometer) vorgesehen.