1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Sperrung: Ringbrücke nach Einsturz von Carolabrücke unter Beobachtung

Nach Einsturz der Carolabrücke in Dresden Magdeburger Bauamt nimmt Ringbrücke unter die Lupe

Wie schlimm ist es um die Magdeburger Ringbrücke am Damaschkeplatz bestellt? Die Stadt nimmt das Bauwerk genau unter die Lupe. Was dort gemacht wird.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 16.04.2025, 12:02
Unter der Ringbrücke am Magdeburger Damaschkeplatz sind Gerüste aufgebaut worden.
Unter der Ringbrücke am Magdeburger Damaschkeplatz sind Gerüste aufgebaut worden. Foto: Rainer Schweingel

Magdeburg. - Einspurig und nur Tempo 30 – so geht es nun schon seit Monaten über die Ringbrücke am Damaschkeplatz. Grund für die Einschränkungen: Ende Oktober 2024 hatte die Stadt bei der turnusmäßigen Hauptprüfung der Brücke Schäden festgestellt – konkret Risse.

Seither steht sie wie auch die anderen beiden Ringbrücken über der Halberstädter Straße und der Brenneckestraße unter besonderer Beobachtung.

Alle drei Brücken sollen tiefgründig untersucht werden, denn in ihnen wurde Hennigsdorfer Spannstahl verbaut. Der Stahl, der aufgrund von Korrosionen auch zum Einsturz der Dresdner Carolabrücke geführt hatte. Diese Stahlsorte birgt das Risiko einer sogenannten Spannungsrisskorrosion.

Unter der Ringbrücke am Damaschkeplatz sind jetzt beidseitig auf den Gehwegen unter der Brücke Gerüste aufgestellt worden. Hier werden im Auftrag der Stadtverwaltung der Beton teilweise aufgestemmt beziehungsweise aufgeschnitten und anschließend von der Brücke sogenannte Spanngliedlitzen entnommen, wie Stadtsprecher Michael Reif auf Nachfrage erklärte.

Diese Proben werden dann in ein Labor zur Untersuchung geschickt. Es soll geprüft werden, inwieweit diese durch Spannungskorrosion möglicherweise geschwächt sind.

Erneuerung der Ringbrücken wichtigste Aufgabe für Simone Borris

Neben den drei Ringbrücken steht auch noch die Fußgängerbrücke zum Petriförder unter besonderer Beobachtung. Auch bei ihr wird untersucht, ob Hennigsdorfer Stahl zu Korrosion geführt habe. Solange die Ergebnisse nicht vorliegen, bleibt sie gesperrt. Gleiches gilt für die Einschränkungen auf den drei Ringbrücken.

Die Erneuerung der Magdeburger Ringbrücken ist laut Oberbürgermeisterin Simone Borris eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Allein für die Brücken, die sich in einem besonders schlechten Zustand befinden, hatte die Magdeburger Stadtverwaltung die Kosten für eine Sanierung mit weit mehr als 100 Millionen Euro beziffert.

Eine erste Förderbewilligung über fast 29 Millionen Euro konnte die Stadt Mitte Februar von Landesverkehrsministerin Lydia Hüskens entgegennehmen. Die Förderung hilft der Stadt beim Bau der neuen Ringbrücken über die Albert-Vater-Straße und die Wiener Straße.

Ein Anfang für die Sanierungspläne, doch die Stadt werde auch in den nächsten Jahren auf Unterstützung angewiesen sein, hatte OB Borris erklärt.