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Café LiebigMagdeburger Hassel-Gastronom schließt

Das Café Liebig am Magdeburger Hassel schließt. Ob die Probleme am Hasselbachplatz der Grund sind, darüber lässt sich nur spekulieren.

Von Christina Bendigs 18.09.2018, 01:01

Magdeburg l Das Café Liebig an der gleichnamigen Straße in Magdeburg steht vor dem Aus. Betreiber Uli Bittner hat sich entschlossen, die Bar zum 30.  September 2018 zu schließen, bestätigte er am 17. September 2018 auf Nachfrage. Für nähere Auskünfte zu den Gründen war er nicht zu sprechen. So kann nur spekuliert werden, ob die Entscheidung mit den wiederholten Ausschreitungen am Hasselbachplatz zusammenhängt.

Die Mitglieder der Fraktion Bündnis  90/Die Grünen im Stadtrat Magdeburg sehen jedenfalls in dem Entschluss des Gastronomen ein Zeichen „fehlgeleiteter Politik der Verwaltung wie der SPD und CDU“, erklärten sie in einer Pressemitteilung. „Seit einem guten Jahr wird nicht viel mehr unternommen, als mit dem Schüren von Ängsten und fehlgeleiteten Ankündigungen, wie dem Abbau von Bänken, Bürgern den Hasselbachplatz als attraktiven Platz auszureden“, erklärte Tom Assmann als Wirtschaftspolitischer Sprecher.

Den bisherigen Bemühungen der Fraktion, „Sicherheit und Attraktivität vor Ort durch Beleuchtung, Verkehrsberuhigung und Belebung zu steigern, wird konsequenter politischer Unwille entgegengesetzt“, erklärt Assmann weiter.

Bereits am Donnerstag wird im Stadtrat ein Antrag der Fraktion behandelt, der auf ebenjene Probleme abzielt. Anfang des Jahres hatte die Fraktion bereits ein Konzept zur Belebung und Attraktivitätssteigerung in den Stadtrat eingebracht. Dabei handelte es sich um eine Reaktion auf wiederholte Ausschreitungen.

Im April hatte die Fraktion schließlich einen weiteren Antrag in den Stadtrat eingebracht. Demnach sollte ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden, um die Situation am Hasselbachplatz zu verbessern. Der Antrag wurde an die Ausschüsse verwiesen. Die Stadtverwaltung nahm im Juli Stellung, dass ein solcher Wettbewerb für den Hasselbachplatz nicht zielführend sei. Denn Wettbewerbe dieser Art würden für Bereiche ausgelobt, für die grundsätzlicher städtebaulicher Umgestaltungsbedarf notwendig ist. Der sei aber am Hasselbachplatz nicht gegeben.

Inzwischen hat die Fraktion einen Änderungsantrag zum ursprünglichen Antrag eingereicht, der am Donnerstag ab 14  Uhr auch Thema des Stadtrates ist. Der Ursprungsantrag wurde insofern geändert, dass nunmehr ein freiraumplanerischer Wettbewerb ausgelobt werden soll.

Zielstellung: Steigerung der Wahrnehmung, Qualität und Attraktivität des Platzes als Ausgeh-, Kultur-, Gewerbe-, Wohn- und Aufenthaltsbereich, Erhöhung der Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit besonders für Kinder, Fußgänger, Senioren und beeinträchtigte Personen, Ausweitung der Außenflächen für die Gastronomie und andere Gewerbe unter Sicherung der Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit für alle Verkehrsformen. Darin einbezogen werden sollen die Ergebnisse eines Workshops mit Anwohnern, Nutzern und Stadtbevölkerung.

Die Wettbewerbsteilnehmer sollen eine Ideenskizze zur langfristigen Ordnung und Entwicklung des Areals Hasselbachplatz sowie einen Realisierungsentwurf für einen Ausschnitt in Bezug auf das Ziel der vereinbarten Ausweitung der Außenflächen für Gastronomie und Gewerbe einreichen. Zu prüfen sei auch, ob dafür Fördergeld aus dem städtebaulichen Denkmalschutz oder anderen Fördertöpfen des Landes Sachsen-Anhalt genutzt werden können.