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Coronavirus 2776 Magdeburger geben Blut für Studie

Die Corona-Antikörperstudie in Magdeburg ist beendet. Das Ziel von 3000 Blutproben wurde mit 2776 nicht ganz erreicht.

Von Ivar Lüthe 22.12.2020, 00:01

Magdeburg/Braunschweig l Auch wenn die angepeilte Zahl von 3000 Probanden für die Corona-Antikörperstudie nicht erreicht worden ist, so zieht das Helmholtzzentrum für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig als Organisator dennoch ein positives Fazit der vierwöchigen Aktion in Magdeburg. „Das sind sehr gute Zahlen“, kommentierte Andreas Fischer, Pressesprecher des HZI, auf Nachfrage. Im Vergleich zu anderen Städten, in denen ebenso Blutproben von Freiwilligen für die Studie genommen worden sind, sei die Resonanz in Magdeburg gut gewesen.

Im Vorfeld der Blutprobenentnahme waren etwa 9000 Magdeburger per Zufallsprinzip ausgewählt und angeschrieben worden. Die Teilnahme war freiwillig. In einem ehemaligen Altenheim in der Budenbergstraße war für vier Wochen ein Testzentrum eingerichtet worden. Freiwillige des Regionalverbandes Magdeburg der Johanniter-Unfall-Hilfe übernahmen hier Anmeldung, Befragung sowie die Blutentnahme. An sechs Tagen in der Woche waren zwölf Mitarbeiter der Johanniter, viele davon Notfallsanitäter, beschäftigt. Pro Tag wurden etwa 130 Blutproben entnommen. Zeitweise unterstützt wurden sie dabei von Kräften der Malteser.

Stephan Klauert, Regionalvorstand der Johanniter, zog nach den vier Wochen ebenso ein positives Fazit der Aktion. „Es hat alles gut geklappt. Positiv war auch, dass die Magdeburger sehr interessiert an der Studie waren. Einige haben sich gemeldet und wollten ebenso mitmachen. Wenn es nicht nur mit Anschreiben gegangen wäre, hätten sicher noch mehr mitgemacht“, so Stephan Klauert.

Mit der Studie hofft das HZI Licht ins Dunkel zu bringen, wie viele Menschen in Deutschland bereits eine Infektion durchgemacht und damit eine mutmaßliche Immunität gegen Sars-CoV-2 aufgebaut haben. Sie wollen auch schauen, welche Menschen sich infiziert haben und welche Berufs- und Altersgruppen besonders betroffen sind. Die Erkenntnisse sollen unter anderem Einfluss auf die Impfstrategien und die Impfempfehlungen haben.

Ergebnisse der Magdeburger Testreihe liegen noch nicht vor. „Wir sind noch dabei, die Informationen zu analysieren, und wir hoffen, dass wir Anfang kommenden Jahres erste Ergebnisse veröffentlichen können“, so der HZI-Sprecher. Außerdem plant das HZI im neuen Jahr einen zweiten Testdurchgang in Magdeburg. Der ist nach jetzigem Stand für den Zeitraum vom 7. April bis 5. Mai 2021 geplant.