Ballettaufführung im Kindergarten Diese Magdeburger Kita lässt Astronauten und Hampelmänner tanzen
Für einen Nachmittag ist ein Kindergarten in Magdeburg wieder im Stil der zwanziger Jahre. Was es damit auf sich hat und wieso die Kita ein Ballett zeigt.
Magdeburg. - Im Stil der zwanziger Jahre feiern die Vorschulkinder der Kita „Beimskinder“ in der Walbecker Straße das Abschlussfest ihres Projektes „Meine bunte Welt“. Als einer von zwei Kindergärten deutschlandweit wurde das Projekt von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) gefördert. Bei Spaziergängen im Umfeld der Kita sollen die Kinder auf Formen, Farben und Kunstwerke aufmerksam werden.
Über ein Jahr lang sind die Kinder zweimal die Woche unterwegs gewesen. Gemeinsam mit Kitaleiterin Carola Hoppe, Carmen Niebergall, Leiterin des Projektes, sowie mit Katharina Berger und Joachim Stappenbeck vom Architekten- und Ingenieurverein (AIV) Magdeburg und den Erziehern haben sich die Kinder Gebäude im Bauhaus-Stil angeschaut. Sie besuchten unter anderem auch das Technikmuseum sowie das Ottonianum und guckten sich im Oli-Kino einen Film über Dick und Doof an – eben alles, was mit den zwanziger Jahren zu tun hat.
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Architekturstil Bauhaus als Leitmotiv für Magdeburger Kita
Schon vor der Förderung des BKJ beschäftigen sich die Kinder mit dem Thema Bauhaus. Anlässlich des hundertsten Bauhaus-Jubiläums hat sich die Kita viel zum Architekturstil gemacht, da die Einrichtung in der Beimssiedlung selbst im Stil des Bauhauses gebaut wurde. Vor allem wurde viel gebastelt und gezeichnet. Die Idee, eine Förderung dafür zu beantragen, kam später.
Für die Kinder hat es sich gelohnt. „Wir hatten erst Bedenken, dass es zu viel werden könnte, aber die Kinder haben es förmlich aufgesaugt“, verrät Einrichtungsleiterin Carola Hoppe. Zum Abschluss des Projektes gab es ein Fest mit einer Aufführung des triadischen Balletts von den Vorschulkindern.
Die Kinder sollen ihre Spinnereien umsetzen und große Künstler werden.
Carola Hoppe, Kitaleiterin „Beimskinder“
Das triadische Ballett ist ein experimentelles Ballett von Oskar Schlemmer. Obwohl das Ballett schon 1912 uraufgeführt wurde, wird es häufig mit der Bauhauszeit und den zwanziger Jahren verknüpft. Besonders im Fokus stehen Formen und Farben. Das spiegelt sich in den Kostümen der Kinder wieder. Bei einem Besuch im Gröninger Bad schauten sich die Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren die schrillen Sachen das erste Mal an.
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Zusammen überlegten sie sich, wie ihre Kostüme aussehen sollen. Carola Hoppe erklärt: „Wir haben uns fast ein halbes Jahr damit beschäftigt. Wir haben uns auch das triadische Ballett angeschaut und wir haben uns die Musik angehört. Alles ist anders und konnte sich entwickelt. Und dass ist das, was wir von den Kindern möchten: Dass sie wirklich offen sind für alles und dass sie ihren eigenen Weg gehen und ihre Spinnereien umsetzen und große Künstler werden.“
Magdeburger Kita-Kinder führen Ballett auf
Die Kinder präsentieren als Hampelmann, Bällefrau oder Astronaut verkleidet einen Auszug des triadischen Balletts zu Originalmusik aus den zwanziger Jahren. Im Hampelmannkostüm lässt es sich schwer bewegen. „Es geht nur zur Seite und nicht nach vorn“, sagt Mika ins Mikrofon.
Das Publikum, bestehend aus Eltern und Geschwistern, applaudiert nach zwei Aufführungen der Kinder. Für die nächste Kindergruppe planen Carola Hoppe und Carmen Niebergall schon eine neue Tour durch Magdeburg.
