Elbe-Pegel steigt Droht Magdeburg jetzt das große Hochwasser?
In Magdeburg war der März bislang regnerisch. Auch am Oberlauf der Elbe hat es viel geregnet. Der Fluss ist bereits über die Ufer getreten. Droht der Stadt nun ein echtes Hochwasser?

Magdeburg - 41,4 Liter Niederschlag wurden in Magdeburg seit Anfang März registriert. Das sind zur Monatsmitte bereits fast 120 Prozent dessen, was an Regen und Schnee im Laufe des gesamten Monats vom Himmel kommen sollte. Unter anderem hatte der Deutsche Wetterdienst vor einigen Tagen vor allem eines gemeldet: Regen.
Und ein Blick in die Gräben und auf Wiesen und Felder der Region zeigt: Zumindest die oberen Schichten sind mit Feuchtigkeit vollgesogen. Falls nun auch am Oberlauf des Flusssystems ähnliche Niederschlagsmengen gefallen sind – droht in Magdeburg ein gefährliches Hochwasser?
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Hochwassergefahr? Regen und Schneeschmelze lassen Flüsse anschwellen
Immerhin führt der Fluss schon jetzt deutlich mehr Wasser als im Mittel: Der Pegel an der Strombrücke zeigt dieser Tage Werte über drei Metern an – Tendenz steigend. Ein Blick auf die am Donnerstag von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes veröffentlichten Zahlen zeigt, dass der Elbpegel bis Montag weiter ansteigen wird. Von einer Spitze von rund 3,60 Metern am Montag ist die Rede.
Doch dann ist leichte Entwarnung angesagt. Nicht allein, dass die Schätzung für Dienstag von einem Rückgang des Pegelstands an der Strombrücke um 20 Zentimeter ausgeht.

Für die Bode – einem der wichtigen Zuflüsse im Elbe-Flusssystem – hieß es am 16.3. im Hochwasserbericht des Landesbetriebs für Hochwasserschutz: „Aktuell werden wieder fallende Wasserstände in den Oberläufen der Bode und ihren Nebenflüssen registriert. Diese fallende Tendenz in der Wasserführung wird sich auch in den nächsten Tagen fortsetzen, kann aber durch die prognostizierten vereinzelten Schauer kurzzeitig unterbrochen werden.“ Grund ist ein Wetterwechsel. Zuvor waren an einigen Flüssen Warnstufen erreicht worden.
Steigende Pegel: Ähnliche Situation im Einzugsgebiet der Elbe
Daher könnte Magdeburg um ein größeres Hochwasser herumkommen – selbst wenn oberhalb liegende Städte wie Chemnitz, Dresden und Gera ihr Monatsmittel auch schon jetzt erreicht haben. Wie allerdings die Situation mit einer langen Regenperiode in einer Woche aussähe, ist völlig offen. Auch im Jahr 2013 hatten Regenfälle für das extreme Hochwasser in der Elbe gesorgt.
Daher gilt die Entwarnung fürs große Hochwasser auch nur vorerst. Erste praktische Konsequenzen hat der derzeit erhöhte Wasserstand dennoch. Die beiden Fähren in Buckau und Westerhüsen verkehren in den nächsten Tagen nicht.
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Elbe-Pegel über 3 Meter: Wann in Magdeburg wo abgesperrt wird
Bislang sind einzelne Wiesen und elbnahe Wege vom Hochwasser betroffen. In einer Liste hatte die Stadt bereits vor Jahren zusammengestellt, wann welche Straßen und Wege gesperrt werden müssen. Hier ein Auszug für die Werte bis 4,80 Meter:
4,40 Meter: Schwarzer Weg zwischen Am Winterhafen und Seilerweg, Petriförder
4,50 Meter: Ehlebrücke zwischen Herrenkrug und Biederitz (Schweinebrücke)
4,60 Meter: Treppe an der Schönebecker Straße, Karnipstraße, Kieler Straße 1 und 2, Sülzehafen (Mückenwirt), Fußgängerbrücke Buckau, Benediktinerstraße
4,70 Meter: Am Winterhafen, Südspitze des Stadtparks
4,80 Meter: Elbweg und Bisamweg.