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Elbe Magdeburg Wie ein Pegelstand für Verwirrung sorgte

Der Pegelanzeiger an der Magdeburger Strombrücke wurde repariert. Ein historisches Pegeltief gab es an der Elbe trotzdem.

Von Martin Weigle 04.02.2020, 00:01

Magdeburg l Die Magdeburger Elbe führt seit geraumer Zeit sehr wenig Wasser. Aber am 27. Januar 2020 war sie laut Pegelanzeige an der Strombrücke beinahe trocken gefallen. Nur noch 25 Zentimeter Wassertiefe wurden angezeigt. Was war passiert? Wurde am oberen Elbeverlauf ein Stausee gebaut? Hatten die Sachsen sehr viel Durst?

„Es war ein technischer Defekt an der Anzeige, alles ganz harmlos“, sagt Hartmut Rhein vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Magdeburg (WSA). Der Fehler an der Anzeige war aufgetreten, weil bei Wartungsarbeiten die sensible Elektronik in der Anlage gestört wurde. „Es ist leider nicht möglich, für die Zeit der Wartungsarbeiten den Strom zwischen Anzeige und Wasserstandsgeber zu unterbrechen, dadurch ist es an der Anzeige zu diesem kuriosen Anzeigeformat gekommen“, erklärt Rhein.

Diese Wartungsarbeiten werden durch die Mitarbeiter des Amtes regelmäßig alle sechs bis acht Wochen durchgeführt. Die Überprüfung der Pegelstandsanzeigen werden sogar wöchentlich unternommen. „Das ist ganz wichtig, dass wir die korrekten Werte haben. Die Schifffahrt verlässt sich da auf unsere Angaben und bei Hochwasser ist es überlebenswichtig für die Bevölkerung."

Auf Nachfrage der Volksstimme bestätigte Rhein auch den Negativrekord von 2019. Nur 45 Zentimeter Wassertiefe wurden am 31. Juli an der Strombrücke gemessen. Das ist offizieller Rekord. Der Niedrigwasserrekord wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt demnächst auch auf dessen Internetseite veröffentlicht. Der bisher niedrigste gemessene Wasserstand stammt aus dem Jahr 2018, damals zeigte der Pegel  46 Zentimeter an.

Die mittlere Wassertiefe der Elbe am Pegel Strombrücke liegt laut der Internetseite Pegel-Online, dem Gewässerkundlichen Informationssystem der Wasserstraßenverwaltung des Bundes, bei 1,89 Metern. am 3. Februar 2020 lag der Pegel bei 86 Zentimetern. Und damit mehr als einen Meter zu niedrig im Vergleich zur mittleren Tiefe. Das ist auch für die Schifffahrt in Magdeburg ein Problem. Die Weiße Flotte zum Beispiel muss ihren Betrieb einstellen, wenn der Pegel unter 77 Zentimeter fällt.