Amtsgericht Magdeburg hebt Verfahren auf Ex-Kliniken der Pfeifferschen Stiftungen nicht mehr insolvent
Sie sind bereits Teil des Universitätsklinikums Magdeburg, doch jetzt ist auch offiziell der Weg frei: Das Amtsgericht Magdeburg hat die Insolvenzverfahren der ehemaligen Kliniken der Pfeifferschen Stiftungen aufgehoben.

Magdeburg. - il
Das Amtsgericht Magdeburg hat die Insolvenzverfahren über das Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen (Cracau), die Lungenklinik Lostau sowie das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Pfeifferschen Stiftungen mit Wirkung zum 31. Juli 2025 aufgehoben.
Darüber hat das Universitätsklinikum Magdeburg am Dienstag (23. September 2025) informiert. Damit ist offiziell bestätigt: Die drei Einrichtungen sind nicht mehr insolvent. Nach der erfolgreichen Sanierung verfügen sie wieder uneingeschränkt über ihre Mittel und sind nun fester Bestandteil der Universitätsmedizin Magdeburg.
Im Rahmen ihres Sanierungsverfahrens hatten die wirtschaftlich angeschlagenen Pfeifferschen Stiftungen in einem Bieterverfahren ihre beiden Kliniken in Magdeburg und Lostau sowie ihr Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) an die Uniklinik verkauft. Zum 1. August 2025 erfolgte der Trägerwechsel.
Kliniken sind nun in Universitätsmedizin Magdeburg integriert
Rechtlich sind die Einrichtungen 100-prozentige Tochter- beziehungsweise Enkelgesellschaften des Universitätsklinikums Magdeburg, wie eine Sprecherin der Uniklinik mitteilte. Organisatorisch sind sie vollständig in die Strukturen der Universitätsmedizin integriert.
Für Patientinnen und Patienten ändere sich nichts, für die Mitarbeiter bedeute die Neuaufstellung klare Perspektiven und langfristige Stabilität. Die Zusammenarbeit mit den Pfeifferschen Stiftungen bleibt bestehen – sie konzentrieren sich künftig auf ihre diakonischen und sozialen Aufgaben, während die medizinische Versorgung in der Verantwortung der Universitätsmedizin liegt.
„Mit diesem Schritt ist die Zukunft der Häuser gesichert. Für Patientinnen und Patienten wie auch für unsere Mitarbeitenden bedeutet dies Stabilität, Perspektive und eine klare Anbindung an die Universitätsmedizin. Und für unsere Partner und Lieferanten bedeutet es Klarheit und Verlässlichkeit. Wir setzen auf Kontinuität und Zusammenarbeit“, wird Marco Bohn, Kaufmännischer Direktor der Universitätsmedizin Magdeburg, in einer Presseerklärung zitiert.
Kliniken und MVZ neu aufgestellt
Die Aufhebung der Verfahren folgt auf die Zustimmung zu den Insolvenzplänen Ende Juni. In den vergangenen Monaten wurde intensiv daran gearbeitet, die Kliniken und das MVZ wirtschaftlich und organisatorisch neu aufzustellen. Die Sanierung schafft damit eine stabile wirtschaftliche Basis für die Zukunft.
„Die Partnerschaft zwischen uns und der Universitätsmedizin ist ein Gewinn für die Region. Sie schafft nachhaltige Perspektiven für die Versorgung und die Menschen hier“, sagt der Entwicklungsvorstand der Pfeifferschen Stiftungen, Lars Timm.
Ulrike Petermann, Theologische Vorständin der Pfeifferschen Stiftungen, erklärt: „Die Pfeifferschen Stiftungen tragen weiter ihren Teil dazu bei, damit in Magdeburg in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Magdeburg ein moderner Gesundheitscampus entstehen kann. Für uns bleibt der Mensch im Mittelpunkt.“
Investitionen in Qualität, Forschung und Digitalisierung
Die Einrichtungen in Cracau und Lostau nehmen eine wichtige Rolle in der regionalen Versorgung ein und tragen nun – als Teil des Campus in Magdeburg – dazu bei, die Universitätsmedizin weiter zu stärken, so die Sprecherin der Uniklinik.
Die Integration eröffne die Chance, medizinische Spitzenversorgung mit universitärer Forschung und Lehre noch enger zu verknüpfen. Für Patienten bedeutet dies kurze Wege, moderne Behandlungsmöglichkeiten und die Sicherheit einer starken universitären Anbindung.
Nach Abschluss der Sanierung liegt der Fokus nun auf Investitionen in Qualität, Forschung und Digitalisierung. Damit entwickele sich in Magdeburg ein Gesundheitscampus, der medizinische Versorgung, Lehre und Forschung auf einzigartige Weise verbindet und die Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt nachhaltig stärke.