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Kunst und Kultur an der Hubbrücke Freier Eintritt bei Magdeburger Festival

Vom 8. bis 10. September findet zum dritten Mal das Kunst- und Kulturfestival an der Magdeburger Hubbrücke statt. Der Eintritt ist wie immer frei.

Von Romy Bergmann 08.09.2023, 04:30
 Aufbauarbeiten für das Hubbrückenfest.
Aufbauarbeiten für das Hubbrückenfest. Foto: Uli Lücke

Magdeburg - Ein Festival unter einer Brücke – was im ersten Moment seltsam klingt, entwickelt sich in Magdeburg allmählich zu einer Sommer-Tradition. Von heute bis Sonntag geht das Kunst- und Kulturfestival an der Hubbrücke in die nächste Runde und vereint damit zum mittlerweile vierten Mal Literatur, Tanz, Theater und Workshops.

Dabei im Vordergrund: Live-Musik von knapp 20 regionalen und überregionalen Künstlern aus verschiedenen Genres, wie beispielsweise Rock, Pop, Metal oder Singer-Songwriter.

Hinter der Organisation steckt der gemeinnützige Verein Kulturbrücke, der das Festival 2020 auf den Elbwiesen ins Leben gerufen hat.

Die Idee dazu habe sich zuvor bei Partys entwickelt, die auf der Hubbrücke stattgefunden hatten, erzählt Festival-Mitgründer Marco Dankel, hauptberuflich eigentlich als Softwareentwickler tätig. Damals noch im kleinen, privaten Rahmen gefeiert, wollten er und das etwa zehnköpfige Gründungsteam daraus einen Ort schaffen, an dem viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen.

Private Partys waren der Ursprung für das Magdeburger Festival

Die Hubbrücke sei für dieses Vorhaben optimal gewesen. „Der Ort ist das Ganze, was motiviert. Denn dort zeigt sich Magdeburg von seiner schönsten Seite. Außerdem laufen dort täglich viele Menschen vorbei“, erklärt der 32-Jährige. Zum dreitägigen Festival eingeladen seien deshalb alle Altersgruppen: ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder ältere Menschen. Knapp 1000 Besucher zählte der Verein pro Tag im vergangenen Jahr.

Neben musikalischen Auftritten bieten die Organisatoren auch Aktionen zum Mitmachen an, beispielsweise Workshops zu Gebärdensprach-Dolmetschen, Acro-Yoga, Swing-Tanzen, Boldern oder Bogenschießen. Außerdem neu im Programm sei eine Podiumsdiskussion rund um das Thema „Politisches Engagement in und für Sachsen-Anhalt“.

Neues Jahr, selber Platz: Das Organisationsteam rund um Marco Dankel und Antonia Albrecht arbeiten noch an dem Feinschliff.
Neues Jahr, selber Platz: Das Organisationsteam rund um Marco Dankel und Antonia Albrecht arbeiten noch an dem Feinschliff.
Foto: Romy Bergmann

Eine Menge Arbeit für das mittlerweile knapp 30-köpfige Team aus Ehrenamtlichen, die das Festival neben Job und Privatem auf die Beine stellen. Antonia Albrecht ist zum ersten Mal bei der Planung mit dabei, eigentlich arbeitet sie als Referentin für Nachhaltigkeit. „Wenn das Event einem so am Herzen liegt, ist es wie ein Hobby und weniger Last – auch wenn es natürlich eine Menge Arbeit ist“, erklärt die 26-jährige. In Magdeburg könne man partizipativ noch viel bewegen, anders als beispielsweise in Berlin oder München, wie sie sagt. Da sei so ein Festival eins von vielen – das sei hier in der Landeshauptstadt anders.

Magdeburger Team steht jedes Jahr vor Herausforderungen

Eine große Herausforderung sei jährlich vor allen Dingen die Infrastruktur – denn auf der Wiese gebe es erst einmal keinen Strom, kein fließend Wasser. Das müsse vom Team erst alles organisiert werden. „Dort auf den Elbwiesen ein Festival aufzubauen ist für jemanden, der keine Firma hat, die das schon jahrelang macht, eine spannende Aufgabe“, weiß Dankel aus Erfahrung. Deshalb könnten Pannen durchaus mal vorkommen. So gab es 2022 für fünfzehn Minuten einen Stromausfall. Es habe gestürmt und das hätte die selbst gebaute Infrastruktur nicht durchgehalten, erinnert sich Dankel. Glücklicherweise sei aber alles gut gegangen, weil „alle an einem Strang gezogen haben und wir schnell weitermachen konnten“, sagt er.

Mit den Jahren wächst auch die Erfahrung des Teams und die Ideen, um das Festival größer und breiter zu gestalten, erzählt Dankel. Wichtig sei ihm vor allen Dingen, dass das Festival und auch das Team organisch wachsen würden, ohne sich dabei zu übernehmen. „Wir schauen jedes Jahr aufs Neue und evaluieren, wie die Ressourcen sind. Es geht uns eben nicht darum, einfach drei neue Bühnen aufzustellen, sondern Stück für Stück zu schauen, an welchen Punkten wir weiter arbeiten können.“