1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Hochhaus Lange Luise Magdeburg: Blick in die höchste Wohnung - Blick über Magdeburg - Video Sachsen-Anhalt

Wohnen in luftiger Höhe Mit Video: So sieht es in Magdeburgs höchstgelegener Wohnung aus

Magdeburgs größer Hochhausbau seit 1990 ist fertig. Ganz oben befindet sich ein Loft. Die Volksstimme war drin.

Von Rainer Schweingel Aktualisiert: 12.10.2023, 17:45
Der Luisenturm in Magdeburg. Ganz oben befindet sich eine Loftwohnung. Die Volksstimme war drin.
Der Luisenturm in Magdeburg. Ganz oben befindet sich eine Loftwohnung. Die Volksstimme war drin. Rainer Schweingel

Magdeburg - Mit dem Besuch von Vertretern aus Stadt, Land und Mitarbeitern der Bauherrin MWG ist Magdeburgs größter Hochhausbau seit 1990 fertig. Zur Feier des Tages durften geladene Gäste einen Blick in die höchstgelegene Wohnung der Stadt werfen. Die Volksstimme war mit dabei.

Den Finger kurz auf den Knopf mit der „20“ gedrückt. Dann fährt er auch schon los. Surrend überwindet der Aufzug rund 60 Meter und gibt den Weg zu Magdeburgs höchstgelegener Wohnung frei.

 
(Kamera: Rainer Schweingel, Schnitt: Bernd Stiasny )

Magdeburgs höchstgelegene Wohnung: So groß ist sie

„Das ist sie“, sagt Thomas Fischbeck ganz oben und weist mit den Händen zur Tür. Mit sichtbaren Stolz geleitet der Chef der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG die geladenen Besucher in eine Wohnung, die es so wohl kein zweites Mal in der Stadt gibt. 140 Quadratmeter modernster Wohnraum ist dabei nicht das Besondere.

Ausblick auf Magdeburg: Blick auf Schwimmhalle, Dom und Bahnhof

Es ist vielmehr der atemberaubende Ausblick aus allen Zimmern, vor allem von der Terrasse nach ein paar Schritten durch den Wohnraum: Wie auf einer Eisenbahnplatte liegt einem hier die Stadt zu Füßen. Auf der Erzbergerstraße pendeln Autos durch den dichten Stadtverkehr. Gleich daneben heben Bauarbeiter mit einem Kran Betonteile auf die Baustelle am ehemaligen Altstadt-Krankenhaus.

Der Elbeschwimmhalle blickt man ebenso aufs ungewöhnlich aufs Dach wie den Zügen, die den Hauptbahnhof ansteuern. Über allem thront der Dom mit seinen Spitzen scheinbar auf Augenhöhe des Luisenturm-Besuchers.

Lesen Sie auch: Wie Intel die Pläne für ein Großbauprojekt in Magdeburg beeinflusst

Doch der Eindruck täuscht. Magdeburgs Wahrzeichen ist mit seinen rund 104 Metern an der Spitze dann doch noch mal ein ganzes Stück höher als die oberste Wohnung im Luisenturm mit ihren 62 Metern.

Hochhaus Lange Luise: Ist der Dom nun höher oder nicht?

Dennoch: Wer hier oben steht, darf eine 360-Grad-Aussicht genießen. Während die Hauptterrasse nach Süden und damit in Richtung Dom zeigt, gibt es auch einen Umlauf um die ganze Wohnung mit Blick auf Uniplatz, Johanniskirche und Jahrtausendturm.

Luisenturm Magdeburg: Blick auf die Terrasse von Magdeburgs höchstgelegener Wohnung.
Luisenturm Magdeburg: Blick auf die Terrasse von Magdeburgs höchstgelegener Wohnung.
Rainer Schweingel

Die Wohnung ist das Prunkstück des größten Bauprojektes in der Geschichte der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG. 132 Wohnungen und 8 Gewerbeeinheiten sowie insgesamt rund 53,5 Millionen Euro stecken in dem schwarz-weißen Betonturm mit den beiden ausladenden Schenkeln. Mit Blick auf die Investitionssumme darf alles als Kraftakt und Herausforderung zugleich eingeschätzt werden.

Denn allein dieses Projekt verschlang mit seinen 53 Millionen Euro Baukosten knapp zehn Prozent der gesamten Bilanzsumme der Genossenschaft. Fischbeck ist dennoch zuversichtlich und sicher zugleich, für die Genossenschaft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat mit diesem Mammutprojekt die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt zu haben.

So viele Wohnungen sind im Hochhaus Lange Luise Magdeburg noch frei

Und die erste Bilanz scheint im Recht zu geben: Nur noch drei Wohnungen – darunter die auf dem Dach – sind frei. In 40 Jahren soll sich der Turm amortisiert haben, in dem übrigens nur Genossenschaftsmitglieder mieten dürfen. Und der Turmbau zu Magdeburg sei eine Investition von vielen.

Hochhaus in Magdeburg: Blick aus dem Wohnzimmer der Loftwohnung in der 20. Etage.
Hochhaus in Magdeburg: Blick aus dem Wohnzimmer der Loftwohnung in der 20. Etage.
Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

MWG hat 9000 weitere eigene Wohnungen

Das Luisencarré stehe natürlich stark im Fokus, aber auch in vielen der anderen 9000 eigenen Wohnungen investiere man ständig oder baue neu, so Fischbeck. Fertige Objekte in Reform seien ebenso Beispiele dafür wie die Neubaupläne in Nord.

 
Ein Drohnenblick auf das neue Hochhaus in Magdeburg. (Kamera: Eroll Popova/Schnitt: Bernd Stiasny)

Das Ziel sei in allen Fällen dasselbe: Ein Mietmix aus preiswert und anspruchsvoll soll die MWG wirtschaftlich stabil halten – und am Ende in allen Wohnungen für zufriedene Mieter sorgen.

Luisenturm Magdeburg: Ein Umlauf umgibt die ganze Wohnung in der obersten Etage.
Luisenturm Magdeburg: Ein Umlauf umgibt die ganze Wohnung in der obersten Etage.
Rainer Schweingel

Was ein Mieter über die ersten Monate im Luisencarré Magdeburg sagt

Ob das im Luisencarré gelingt, muss die Zukunft zeigen. Das Carré ist erst seit einigen Monaten bewohnt. Ein Mieter sagte der Volksstimme jedenfalls schon mal: „Ich bin vom Stadtrand in die City gezogen und fühle mich hier sehr wohl. Einzig die Sirenen der Einsatzfahrzeuge nerven manchmal ein wenig.“ Die hörte man übrigens beim Lokaltermin auf dem Dach auch gelegentlich – bevor es surrend wieder nach unten ging.

Der Luisenturm in Magdeburg. Die oberste Etage verfügt über eine Loftwohnung.
Der Luisenturm in Magdeburg. Die oberste Etage verfügt über eine Loftwohnung.
Eroll Popova

Der Turmbau zu Magdeburg

Wer hier wohnt:  Rund 130 Mietparteien, 112 sind neu zur MWG gekommen, davon sind 50 Prozent Neu-Magdeburger unter anderen aus Rostock, Frankfurt, Potsdam, Biederitz, einige sind Rückkehrer

Miete: 8 bis 16 Euro pro Quadratmeter, durchschnittlicher Mietpreis 11 Euro für Wohnungen, Gewerbe, Stellplätze,

Finanzierung: Kosten 53 Mio Euro: davon 32 Mio. (60 Prozent) Eigenmittel, davon 15 Mio. Spareinlagen und 17 Mio. Eigenkapital, Fremdmittel: 21, 5 Mio mit Zinssatz unter 2 Prozent, keine Fördermittel. (Quelle: MWG)

Besichtigungen: Öffentliche Besichtigungen sind aktuell nicht geplant.