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Ideen und Grenzen Hundekot, DNA und Datenschutz – der Blick über Magdeburg hinaus

Ratlosigkeit in Magdeburg: Was tun mit Hundekot auf den Straßen? Ein Blick auf den rechtlichen Rahmen und was andernorts geschieht.

Von Martin Rieß 12.12.2025, 06:30
Auch in der Magdeburger Nachbarschaft ist Hundekot Thema: Die Gemeinde Biederitz hat in ihrem Gebiet mehr als 20 Hundetoiletten aufgestellt.
Auch in der Magdeburger Nachbarschaft ist Hundekot Thema: Die Gemeinde Biederitz hat in ihrem Gebiet mehr als 20 Hundetoiletten aufgestellt. Foto: Anke Reppin

Magdeburg. - Andere Länder sind beim Kampf gegen Hundehaufen schon weiter – oder gescheitert. In Südtirol müssen seit 2024 alle Hunde einen DNA-Test vorweisen, damit Kotproben einem Tier zugeordnet werden können. Auch Städte wie Tel Aviv, Malaga oder einzelne Viertel in London setzen auf den „genetischen Pfotenabdruck“.

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In Deutschland dagegen bremsen Datenschutz und Kosten. Versuche in Kommunen wie Selters, Oberasbach oder Rödelsee scheiterten daran, dass eine flächendeckende DNA-Datenbank als unverhältnismäßige Vorratsdatenspeicherung bewertet wird. Die Daten des Hundes lassen sich nicht ohne die Halter erfassen – und damit wären personenbezogene Informationen ohne konkreten Anlass gespeichert. Auch die Freiwilligkeit, bei der die Abgabe der Daten einen Nachlass bei den Hundesteuern versprach, wurde mit Blick auf diese Bedenken nicht umgesetzt.

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Hinzu kommen hohe Ausgaben: Erst müssten alle Hunde getestet, dann jede Kotprobe im Labor analysiert werden. Private Anbieter veranschlagen teils um die 100 Euro pro Analyse. Freilich: Es gibt auch preiswertere Angebote. Viele Innenministerien verweisen darauf, dass der finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zu Ordnungsgeldern im zweistelligen oder unteren dreistelligen Bereich steht.