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Trends und Mode Junger Friseur schließt in Magdeburg Lehre ab und hat 11.000 Follower

Philipp Max Bartholomäus hat es geschafft: Die Ausbildung im Magdeburger Salon von Inga Söllig ist abgeschlossen. Doch nun möchte der 20-jährige Staßfurter nicht stehen bleiben. Und ganz nebenbei betreibt er einen eigenen Tik-Tok-Kanal.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 26.09.2023, 01:35
Philipp Max Bartholomäus
Philipp Max Bartholomäus Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Eine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat der 20-jährige Philipp Max Bartholomäus. Er stammt aus Löbnitz, einem an der Bode gelegenen Ortsteil von Staßfurt. In diesem Sommer hat er seine Ausbildung im Friseursalon von Inga Söllig in der Wasserkunststraße 1 abgeschlossen. Dies mit so guten Prüfungsergebnissen, dass er gemeinsam mit weiteren jungen Gesellen mit besten Ergebnissen bei der Ehrung der Freisprechung der Kreishandwerker noch einmal eigens auf die Bühne gerufen wurde.

Was die Trends und Themen sind

In der virtuellen Welt hat er sich eine eigene Bühne geschaffen: Rund 11.000 Follower hat sein Tik-Tok-Kanal unter dem Namen ppphilippmax inzwischen. Eine eigene kleine Community hat er sich aufgebaut, seine Beiträge haben inzwischen 60.400 positive Bewertungen. In seinen Clips zeigt er seine Ideen zum Thema Make-up.

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Unter anderem geht es in den Beiträgen um Trends. Setzt der 20-Jährige selber Trends? „Nein, die kommen nicht von mir. Trends werden ja von Marken und Stars initiiert“, sagt er. Als beispielsweise Lady Gaga vor Jahren davon berichtete, dass sie sich die Augenbrauen blondiert – das war ein Trend.

Doch haben diese Dinge etwas mit der klassischen Ausbildung zum Beruf zu tun, dessen theoretischen Teil Philipp Max Bartholomäus an den Berufsbildenden Schulen „Hermann Beims“ in Magdeburg absolviert hat? „Durchaus“, sagt er. Denn bei allen Themen rund um die Schönheit und damit auch im Friseursalon muss man wissen, was gerade angesagt ist. Daher gelte es, am Ball zu bleiben, sich weiterzubilden, nicht stehen zu bleiben.

Schon während der Ausbildung hatte er beispielsweise einen Weiterbildungskurs mit der international erfolgreichen Make-up-Artistin Dafinë Neziri über ein Wochenende in Hamburg besucht.

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Und auch für die Zukunft hat er für sich selbst längst einen Plan. Im Februar möchte er im Friseursalon etwas kürzer treten und mit der Meisterschulung beginnen. Er setzt dabei auch auf die Begabtenförderung im Handwerk, die für Absolventen mit guten Leistungen finanzielle Unterstützung bedeutet.

Der Traum, in den USA mit den Stars zu arbeiten

Ob er dann eines Tages in Magdeburg oder Umgebung einen eigenen Salon betreiben wird, steht allerdings in den Sternen. Denn die Stars sind es, die er als Friseur oder Make-up-Artist begleiten möchte. Und dazu, so sein Traum, möchte er wenigstens für eine gewisse Zeit in die USA gehen.

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Schon vor seiner Ausbildung hätte es Philipp Max Bartholomäus beinahe ins Ausland verschlagen. Denn eigentlich wollte er nach dem Schulabschluss ein Jahr mit Work and Travel in Australien verbringen. „Doch daraus ist wegen der Corona-Einschränkungen nichts geworden“, berichtet er.

Dass er stattdessen in einem Magdeburger Friseursalon gelandet ist – da hatte wohl der Zufall ein wenig die Hand im Spiel. Denn Bewerbungen hatte er nicht allein an Inga Söllig, sondern auch an Friseure in Bernburg und Staßfurt gesendet. Dass er aus Magdeburg eine Zusage bekam und von den anderen nicht – vielleicht lag es an der ungewissen Situation in der Corona-Zeit, vielleicht daran, dass manche eher auf der Suche nach jungen Frauen für die Ausbildung waren.

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Berufswunsch seit der Kindheit

Dabei war der Berufswunsch für Philipp Max Bartholomäus keineswegs eine kurzfristige Entscheidung, womöglich gar aus der Not heraus geboren, in der Corona-Zeit etwas finden zu müssen. Er erinnert sich: „Ich muss wohl vier Jahre gewesen sein, als ich meine Großmutter immer einmal mit Wäscheklammern ausgestattet habe und so getan habe, als wären es Lockenwickler.“ In dieser Zeit war es auch, als er das erste Mal die Folien in die Hand bekam, die beim Färben von Haaren zum Einsatz kommen.

„Das Haarefärben ist es auch, das mich besonders fasziniert“, berichtet der junge Friseur: Gefragt sind dabei gute Ideen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, sagt er. Angesichts der Individualität eines jeden Haares sind hier neben dem Wissen auch Gespür und Fantasie gefragt.

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Was der 20-Jährige an seinem Beruf ebenfalls schätzt, das ist der Kontakt zu den Menschen. „Als Friseur ist man für viele ein Ansprechpartner in allen Lebenslagen“, berichtet er. Das geht bis zu dem Punkt, dass bei Fragen zum Zweithaar auch schwierig Lebenslagen zum Thema kommen können, wenn nämlich der Haarersatz aufgrund des Verlusts von eigenem Haar im Zuge einer Chemotherapie notwendig ist. Doch den Kontakt mit den Menschen kann man lernen, sagt der junge Friseur. Überhaupt: „Das Friseurhandwerk ist viel anspruchsvoller, als viele vielleicht denken. Aber wenn man sich richtig reinkniet, dann kann man das alles lernen“, sagt Philipp Max Bartholomäus.