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Kirche Kreuzweg in Magdeburg - Redner erinnern an die Geschichte

Am 24.3.2024 hat der traditionsreiche Kreuzweg in Magdeburg stattgefunden. Themen waren die biblische, aber auch die deutsche Geschichte.

Von Martin Rieß 24.03.2024, 19:18
Kreuzweg Magdeburg 2024
Kreuzweg Magdeburg 2024 Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Am 24.3.2024 hat der traditionsreiche Kreuzweg in Magdeburg stattgefunden. An mehreren Stationen der Innenstadt hielten Christen verschiedener Konfessionen inne.

Via Crucis – der Ökumenische Kreuzweg – hat Sonntagabend Christen der verschiedenen Konfessionen im Magdeburger Stadtzentrum zusammengeführt. Das gemeinsame Singen, Beten und Lesen von Bibeltexten erinnert an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Jede Station übermittelt durch ihre individuelle Geschichte eine bestimmte Botschaft.

Der diesjährige ökumenische Kreuzweg startete auf dem Alten Markt und führte über die Stationen Lutherdenkmal an der Johanniskirche, das Kloster Unser Lieben Frauen und den Domplatz zum Dom, wo am Barlach-Mahnmal, welches an das Grauen des Ersten Weltkriegs erinnert, der letzte Halt eingelegt wurde. Die seit dem 14. Jahrhundert bestehende Tradition des Kreuzweg-Gehens wird an vielen Orten in die Gegenwart überführt. Dabei sollen sowohl die Not der Krisengebiete der Welt als auch persönliche Sorgen und Nöte zu Christus getragen werden.

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In Magdeburg gingen die Vertreter der verschiedenen Kirchen auf verschiedene Punkte in der biblischen und der deutschen Geschichte ein. Unter anderem daran, wie sich das Volk von falschen Nachrichten blenden ließ, als es um eine möglich Begnadigung Jesu ging und wie einfach es heute mit Smartphone und wenigen Handgriffen ist, die Menschen auf eine falsche Fährte zu locken.

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Es ging aber am Start beim Eulenspiegelbrunnen auch darum, wie der mittelalterliche Narr den Magdeburgern seinerzeit den Spiegel vorgehalten hatte, wie leicht sie sich von falschen Behauptungen lenken ließen. Eulenspiegel hatte den Elbestädtern seinerzeit angekündigt, vom Rathausbalkon fliegen zu wollen und jenen, die herbeigeströmt waren, das zu sehen, ihre Leichtgläubigkeit vorgehalten.

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Auch die letzten Reste aus dem alten Magdeburg waren Thema: Unter dem Nationalsozialismus war mit der Verfolgung von Menschen, die nicht ins Bild passen sollten, der Grundstein für Gewalt und Mord gelegt worden - und letztendlich auch zur Zerstörung der Magdeburger Innenstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, so hieß es, glaubte man, solche Gefahren bannen zu können - bis sich heute Intoleranz, Krieg und Gewalt wieder Raum verschaffen.